heute vor einem Jahr wurde der erste Berliner Corona-Fall gemeldet. Zwei Wochen später mussten Theater, Clubs und Sportstudios schließen, kurz darauf auch die Restaurants, und der Regierende Bürgermeister Michael Müller proklamierte: „Krisen zu überstehen gehört zur DNA Berlins.“ Seitdem haben sich hier 128.943 Menschen infiziert, 2814 sind an Corona gestorben.
Eine interaktive Chronik des vergangenen Jojo-Jahres mit den wichtigsten Momenten und Statistiken, recherchiert und aufbereitet von Julius Betschka, Silvia Perdoni, Benedikt Branhofer, David Meidinger und Kitty Kleist-Heinrich, können Sie sich hier anschauen.
Und heute? Machen die Friseure wieder auf, pünktlich zu Beginn der dritten Dauerwelle (alle Berliner Bezirke sind zurück über der 50er-Inzidenz). „Berlin freut sich auf die neue Haareszeit“, jubelt die „Morgenpost“, die „B.Z.“ sieht die Stadt „Schnitt für Schnitt zurück im Leben“, und die „Berliner Zeitung“ hat gar „Freudensträhnen“ entdeckt. Da darf sich niemand wundern, wenn auch der vom Regiermeister für diese Woche angekündigte Stufenplan falsch verstanden wird (übrigens: „Vokuhila“ ist wieder in – als „Krisenfrise“). Jedenfalls dürfte es derzeit leichter sein, einen Termin beim Bürgeramt zu bekommen (alles ausgebucht bis zum 29. April) als einen beim Friseur.
Bei Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci ist per Anwaltspost eine Rüge wegen des Betriebsauftrags an vier Berliner Testzentren für Lehrerinnen und Lehrer eingegangen – der Vorwurf: eine rechtswidrige Direktvergabe ohne Ausschreibung (das Schreiben liegt dem Checkpoint vor).