nicht Kerzen, Gesang oder Glühwein wecken in diesem Dezember Hoffnung, sondern mRNA-1273. Der Impfstoff des US-Biotechkonzerns Moderna könnte das vielleicht schönste Weihnachtsgeschenk im Pandemie-Jahr werden. Nach positiven Tests (94,1 Prozent Wirksamkeit) hat Moderna als erstes Unternehmen am Montag die Zulassung in der EU beantragt. Das kühlschranktaugliche Präparat könnte bereits in zwei Wochen ausgeliefert werden. Da zwischen den beiden Impftermin möglichst drei Wochen liegen sollten, könnten die ersten Deutschen Mitte Januar durchgeimpft sein.
Höchste Zeit in Berlin angesichts von zwei roten Corona-Ampeln (der grüne R-Wert bleibt ein mathematisches Mysterium) und fast 1000 Neuinfektionen am Montag. Doch obwohl die Welt seit Monaten auf die Nachricht eines Impfstoffs wartet, gibt es in Berlin noch immer viele offenen Fragen, wie das Massen-Impfen ablaufen soll. „Damit wir loslegen können, müssen drei Voraussetzungen noch erfüllt werden“, sagte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) im Gesundheitsausschuss. Sie schob den Schwarzen Peter zum Bund und RKI. Dort müsse endlich eine Priorisierung der Verteilung festgelegt werden, zudem brauche es ein bundesweites Terminmanagement und ein System zur Impfdokumentation. „Was hilft mir das, wenn der Impfstoff am 15. kommt, aber die Priorisierung zwei Tage vorher - oder zeitgleich oder vielleicht sogar danach? Das geht nicht“, sagte Kalayci. Hoffentlich kein Behörden-Pingpong, das Leben kostet.
Im Hintergrund läuft derweil bereits die zweite Welle der Corona-Impfstoffe an.