Heute hauen wir mal beim Schloss auf den Putz, lassen uns von „DAU“-Regisseur Khrzhanovsky beleidigen, schauen nach, mit wem der FDP-Abgeordnete Luthe so sein Bier trinkt, und spielen eine Runde Straßennamen-Roulette in Mitte. Na dann mal los…
Oberflächlich betrachtet geht es beim Schlossbau voran, aber hinter der Fassade bröckelt der Zeitplan: In einem der Höfe trug die Baufirma den falschen Putz auf (und kratzte ihn wieder runter), Intendant McGregor ließ für einen Rundgang tragende Wände wieder öffnen, die Ethnologen hängen hinterher, und wegen diverser Umplanungen (u.a. im Berlin-Bereich) stehen die Techniker schwer unter Strom, weil die Politik mal wieder die Schaltkreise stört. Wechselausstellungen sind eben was anderes als Wechselstrom – die voraussichtliche Folge: eine Eröffnung auf Raten.
„DAU“-Mauer-Regisseur Khrzhanovsky labt sich an Schmeicheleien aus München und Frankfurt: „Charmant“ nennt ihn Peter Laudenbach (SZ), „gewinnend“ Kerstin Holm (FAZ) - aber der „hauptstädtischen Presse“ wirft der mit seinen 43 Jahren „noch immer jugendliche Kunststratege“ (FAZ) auf seine charmante, liebevolle Art, getragen von einer „weichen Ausstrahlung“ (FAZ), „eine Hetzkampagne“ vor. Das passt immerhin zur Maueridee, wenn auch weniger zur Kunst: Kritik - nur vorstellbar als Kampagne. Auf der anderen Seite der Mauer nennt sich das Meinungs- und Pressefreiheit.
Kerstin Holm, schwer beeindruckt von der Teilansicht des Filmmaterials (insg.