„War bis zu Dreikönig kein rechter Winter, dann kommt auch keiner mehr dahinter“, sprach der Bauer als solcher einst, als es noch rechte Winter gab. Dreikönig ist das Winterpendant zum Siebenschläfer, und die Regel gehört statistisch zu den zuverlässigeren. Heute ist Dreikönig (Grüße an die feiertagenden Bayern, Baden-Württemberger und Sachsen-Anhalter sowie unsere Zuschauer in Österreich, die doch nicht etwa vom Ping beim Eingang dieser Mail geweckt wurden?!) – und das gestrige Wintermezzo war eher schlecht als recht. Die paar Stunden mit Schnee dürften vorerst die letzten gewesen sein, aber ab dem nächsten Wochenende ist alles wieder offen.
Am BER war gestern Abend wegen der Glätte praktisch alles verspätet, was Flügel hat; mehr als ein Dutzend Starts und Landungen wurden ganz gestrichen. Auch bei der S-Bahn reichten ein paar hochkant gelandete Schneeflocken für mehrere Weichenstörungen, und in einem ICE hieß es am Abend nach einer Stunde Aufenthalt in Wolfsburg: „Hier stapeln sich schon die Züge Richtung Berlin.“ Auf den Straßen und Wegen der Stadt ging es dagegen entspannt zu: Die Lagezentren von Polizei und Feuerwehr meldeten am späten Abend auf CP-Anfrage normalen Betrieb.
Für den Regierenden beginnt die erste komplette Arbeitswoche dieses Jahres mit einem Besuch von Sternsingern im Roten Rathaus. Kai Wegner nennt es vorab „ein fröhliches Zeichen zum Jahresauftakt“ und lässt ausrichten, dass er sich „auf ihre Lieder und einen Moment der Besinnung“ freue.
Weniger besinnlich geht es bei der Bundesinnenministerin zu, der heute eine Petition für ein bundesweites Böllerverbot übergeben wird – initiiert von der Berliner Gewerkschaft der Polizei und bis Mitternacht online unterschrieben von mehr als 1,3 Millionen Menschen. Hinzu kommt ein offener Brief von Deutscher Umwelthilfe und anderen Organisationen mit mehr als einer halben Million Unterschriften. Ein solches Votum könne die Politik „nicht mehr einfach wegatmen“, sagt GdP-Landeschef Stephan Weh. Nancy Faeser hatte sich allerdings zuvor ebenso wie Kai Wegner gegen ein Verbot ausgesprochen – und der Bundeskanzler (der schon ganz andere Dinge weggeatmet hat) erklärte, dass er ein Verbot „irgendwie komisch“ fände. Allerdings findet ja auch eine Mehrheit der Bundesbürger den Kanzler irgendwie komisch. In unserer CP-Umfrage vom Freitag sprachen sich – bei außergewöhnlich hoher Beteiligung – übrigens 89 Prozent der abgegebenen Stimmen für ein Böllerverbot aus.
Wegen des großen Misserfolges wird die vor zwei Jahren von Kai Wegners CDU betriebene Abfrage von Vornamen der Silvester-Straftäter wiederholt – von niemand geringerem als der AfD, die eine entsprechende parlamentarische Anfrage angekündigt hat. Mal sehen, ob die Clans ihren Sprösslingen künftig rassismussichere Namen geben, um ihre Ruhe zu haben. Wenn eines Tages nach Lukas Remmo, Benjamin Al-Zein oder Noah Abou-Chaker gefahndet werden sollte, braucht die AfD einen neuen Plan.
Für die Fahndung nach den Verursachern der schlimmsten Schäden hat die Polizei ein Hinweisportal eingerichtet, auf dem auch Videos hochgeladen werden können. Eine der drei Fahndungen betrifft die Explosion einer Kugelbombe in Tegel, bei der ein Siebenjähriger lebensgefährlich verletzt worden ist. Dem Jungen geht es offenbar furchtbar schlecht. Der Schock war im Kiez am Wochenende noch allgegenwärtig, berichtet Tsp-Kollege Valentin Petri, der sich dort umgehört hat.
Ein erfahrener Strafrechtler sagte dem CP am Sonntag, dass bei den Verursachern der Kugelbomben-Explosionen juristisch auch ein bedingter Tötungsvorsatz in Betracht komme, sofern sie nicht nur um die Gefährlichkeit der Dinger wussten, sondern auch billigend in Kauf nahmen, dass jemand lebensbedrohlich verletzt wird – etwa, weil sie die Bombe absichtlich neben Passanten detonieren ließen. Doch noch ist kein Täter ermittelt.
Die S-Bahn hat die Silvesternacht offenbar glimpflich überstanden – auch im Vergleich zu früheren Jahren, wie ein Bahnsprecher auf CP-Anfrage berichtet. Nennenswerte Schäden habe es diesmal nicht gegeben, nur kurzzeitige Störungen durch Polizeieinsätze um halb zwölf am Ostbahnhof und morgens halb vier in Gesundbrunnen. Die BVG berichtet allerdings von „Sachschäden an Haltestellen und vereinzelt an Fahrzeugen“ ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Sie verbindet die Kurzbilanz mit einem Dank an die Kolleg:innen, die im Dienst waren, und an die Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten. Kann man nicht oft genug wiederholen.
Der Influencer Atallah Y., der eine Silvesterrakete in eine Neuköllner Wohnung geschossen hatte und seit Veröffentlichung des Tatvideos unter ständiger Beobachtung durch die „B.Z.“ stand, ist am BER festgenommen worden, während er in Begleitung von Reporter und Fotograf auf seinen Abflug nach Jordanien wartete, den er dankenswerterweise in einem Interview angekündigt hatte (womit er zugleich den U-Haft-Grund „Fluchtgefahr“ geliefert und die Polizei auf die richtige Spur gesetzt hatte). Am Sonntag erließ eine Richterin Haftbefehl gegen den 23-Jährigen. FDP-Landeschef Christoph Meyer glaubt übrigens, dass die Festnahme ihm zu verdanken sei, da er selbige zuvor via Xitter gefordert hatte. Später postete er: „FDP wirkt“. Mensch Meyer – danke!
Vielleicht kann die FDP auch mal gegen die Raserei auf Berlins Straßen wirken. Die Zahl der verbotenen Kraftfahrzeugrennen – 2017 im Gefolge des Ku’damm-Rasermordes ins Strafgesetzbuch aufgenommen – hat im vergangenen Jahr den Rekord aus dem Coronajahr 2020 übertroffen: Fast 1000 Ermittlungsverfahren haben Amts- und Staatsanwaltschaft eingeleitet. Andreas Winkelmann, der bei der Amtsanwaltschaft die zuständige Abteilung leitet, hat mir viel über die Motivation der typischen Raser und die beachtlichen Möglichkeiten zur Aufklärung der Taten erzählt. Manche Fälle sind schrecklich, weil teils auch Unbeteiligte tödlich oder schwerstverletzt wurden. Und manche sind bizarr wie die Fahrt eines „praktizierenden Organspenders“ (Winkelmann), der auf einem E-Scooter mit Tempo 70 durch Adlershof raste und das Video davon auf Youtube stellte, woraufhin ihn jemand angezeigt hat. Hier geht’s zum Text.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Der mit Belästigungsvorwürfen konfrontierte Pankower Grünen-Direktkandidat Stefan Gelbhaar hat weitere Konkurrenz bekommen: Auch die direkt ins Abgeordnetenhaus gewählte Julia Schneider sowie der Europaabgeordnete Sergej Lagodinsky wollen sich um das Direktmandat für den Bundestag bewerben. Am Mittwoch soll die Entscheidung fallen, wer den Platz bekommt. Kreis-, Landes- und Bundesvorstand der Grünen haben Gelbhaar aufgefordert, auf die erneute Kandidatur zu verzichten. Der bezeichnet die Vorwürfe als „frei erfunden“ und kündigte an, das auch zu belegen.
Sechs Wochen noch bis zum Tag der Wahrheit für viele Sechstklässler und deren Eltern: Am 21. Februar steht der dreistündige Probeunterricht für jene an, die aufs Gymnasium wollen, aber den verlangten Zensurenschnitt von 2,2 nicht schaffen. In Brandenburg, wo die in Berlin neu eingeführte Zugangshürde schon länger gilt, hat nur jede/r Neunte den Probeunterricht erfolgreich gemeistert. „Das wird ein Schock für viele Eltern sein“, prophezeit eine Schulleiterin, nach deren Eindruck sich das Ausmaß der Umstellung noch gar nicht herumgesprochen hat. Hier geht’s zum Text von Tsp-Schulexpertin Susanne Vieth-Entus.
In Ludwigshafen werden seit August vier Hotspots videoüberwacht, um Müllablagerungen zu verhindern. Wäre das nicht auch was für Berlin? Auf CDU-Anfrage teilt die Umweltverwaltung mit, dass sie das Projekt „mit Interesse verfolgt“, allerdings bisher ohne Erkenntnisse. Auch sei Videoüberwachung wegen des Eingriffs in die Persönlichkeitsrechte nur als Teil eines Gesamtpakets möglich und wenn Alternativen – mehr Kontrollen, bessere Beleuchtung – nichts brächten. Und Kamera-Attrappen? Auch von denen „kann ein in das Persönlichkeitsrecht der Betroffenen eingreifender Überwachungsdruck ausgehen“. Ist das dann psychosomatischer Überwachungsdruck?
Die Justizverwaltung hat zum Jahreswechsel die Haftkostenbeiträge erhöht, wie dem Amtsblatt zu entnehmen ist. Häftlinge mit regelmäßigen Einnahmen zahlen demnach ab sofort pro Monat 65 Euro fürs Frühstück sowie je 124 Euro für Mittag- und Abendessen. Das Quartier kostet zwischen 70 (mehr als drei Gefangene) und 236 Euro (Einzelzelle). Im vergangenen Jahr waren Verpflegung und Unterbringung pro Monat jeweils etwa zehn Euro billiger.
Ä Tännschen plies: Ab Mittwoch sammelt die BSR die ausrangierten Weihnachtsbäume ein, sofern der angekündigte starke Wind der nächsten Tage sie nicht vorher außer Sichtweite geweht hat. Wer seinen Baum genau rechtzeitig rauslegen will: Auf der BSR-Webseite lassen sich die Abholtermine für alle Adressen abfragen. In diesem Jahr wird laut der Stadtreinigung nur knapp ein Drittel der Bäume in Biomassekraftwerken verheizt – in früheren Jahren der übliche Entsorgungsweg. Der große Rest soll in Hennickendorf (Kreis MOL) kompostiert werden.
Die digitale Wohnsitzanmeldung spart der Verwaltung viel Arbeit. Laut der Senatsantwort auf eine Anfrage von Martin Pätzold (CDU) wurde im Dezember fast jeder zehnte Wohnungswechsel online gemeldet. Insgesamt wurde der Dienst von Ende September bis Anfang Dezember 8626 Mal genutzt. 1400 Arbeitsstunden hätten die Bürgerämter dadurch bisher gespart. Laut Senatskanzlei funktioniert die Prozedur nun, wie sie soll: „Technische Probleme bei der technischen Umsetzung der elektronischen Wohnsitzanmeldung auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger sowie der Bürgerämter sind nicht bekannt.“ Misslich nur, dass die Wohnung zum Einziehen weiterhin analog vorhanden sein muss.
Unser Klo soll schöner werden: Am Anger von Berlins ältestem Dorf Lübars steht seit rund drei Jahren ein Toilettenhäuschen. Aber nicht das erhoffte denkmalgerechte Pissoir, sondern ein quaderförmiger Stino-Lokus. Der sollte auf Initiative der örtlichen CDU bemalt oder begrünt werden, aber daraus wird nichts: „Eine Umgestaltung der Außenwände von Berliner Toiletten sollte grundsätzlich nicht erfolgen“, teilt Umweltstaatssekretärin Britta Behrendt (CDU) jetzt mit. Damit man die Örtchen schneller finde, wenn’s pressiert, weil bemalte Wände schwerer zu reinigen seien und weil Bepflanzung zum Wildpinkeln animieren könne. Die Langversion der Begründung gibt’s am Mittwoch im neuen Reinickendorf-Newsletter.
Die Lufthansa fremdelt bekanntlich mit Berlin. Das zeigt sich nicht nur an der auf Frankfurt und München beschränkten Auswahl an Flugzielen, sondern auch an der nach wie vor vorhandenen Möglichkeit, in einer Kundenbefragung den vor mehr als vier Jahren geschlossenen TXL als Flughafen auszuwählen, wie die „B.Z.“ berichtet. Gatow und Johannisthal sind allerdings nicht mehr im Angebot.
Zitat
„Ich kenne viele Menschen aus dem Nahen Osten, die in Berlin leben und für die die Vibrationen der Knaller die Hölle sind.“
Die ehemalige Tagesthemen-Moderatorin Aline Abboud erzählt im Interview über ihren Abschied von der Prominenz, ihr Leben in Berlin und den Schutz vor schlechten Nachrichten.
Stadtleben
Verlosung – Ist er jetzt Schauspieler, Comedian oder doch Kabarettist? Ist doch egal. Simon Pearce ist ein Hybrid. Ein Hybrid, der die Freude an der Bühne und am Leben immer noch nicht verloren hat. Und das trotz 40! – ihm bleiben weniger als zehn Jahre in der werberelevanten Zielgruppe! Plötzlich stellt er sich Fragen: „Kann ich ein guter Vater sein, obwohl ich doch selbst noch gefühlt ein Kind bin? Muss ich mein Verhalten jetzt ändern, damit ich nicht wie ein unangenehm junggebliebener Vertretungslehrer wirke? Kann ich bei Klimademos mitlaufen, ohne als Spion der Boomer zu wirken?“ Antworten gibt es im BKA-Theater, am 15. Januar, um 20 Uhr. Wir verlosen 2x2 Tickets. Mehringdamm 34, U-Bhf. Mehringdamm
Essen & Trinken – Schöneberger Feinschmecker mögen die Wein-Käse-Tastings der „La Cantine d'Augusta“ kennen, hier werden feinste Aromen wie in Frankreich miteinander kombiniert. Seit Ende des vergangenen Jahres gibt es eine zweite Dependance in Charlottenburg. In der „Augusta am Savignyplatz“ liegt der Fokus auf Feinkostprodukten zum Mitnehmen. Neben rund 400 Weinen und einer umfangreichen Käsetheke, sind auch französische Leckereien wie Sardinen, Marmeladen, süße und herzhafte Aufstriche, Oliven, Kekse (und vieles mehr) im Angebot. Mo 12-19, Di-Do 10-19, Fr 10-20, Sa 10-16 Uhr, Camerstraße 8, S-Bhf. Savignyplatz
Noch hingehen – Dora Hitz (1853-1924) war Zeitgenossin von Max Liebermann und teilte seine Vision einer neuen, modernen Kunst. Als Gründungsmitglied der Berliner Secession und einzige Frau in der Künstlergruppe Vereinigung der XI kämpfte sie für einen unabhängigen, künstlerischen Ausdruck abseits der offiziellen Kunstpolitik. Ihr vielfältiges Werk fand Anerkennung auf Ausstellungen im In- und Ausland und ging schon zu Lebzeiten in renommierte Sammlungen, wie der Berliner Nationalgalerie, ein – und ist heute doch weitgehend vergessen. Schnell raus nach Wannsee und Dora Hitz entdecken, ihre Ausstellung läuft nur noch bis zum 20. Januar. Mi bis Mo 11-17 Uhr, Colomierstraße 3, Bushaltestelle: Liebermann-Villa
Last-Minute-Tickets – Die Musikgruppe The Harlem Gospel Singers touren durch Deutschland und verbreiten „Good News“. Versprochen werden Songs wie Amazing Grace, You’ve Got A Friend, When The Saints Go Marching In, Oh Happy Day oder auch Michael Jacksons Earth Song im speziellen Gospel Arrangement – dargeboten von einer sechsköpfigen All-Star-Band und acht US-amerikanischen Gospelkünstlern. The Harlem Gospel Singers zeigen die elementare Bedeutung des Gospels für die amerikanische Musikkultur: Seit den Anfängen im 18. Jahrhundert bis heute haben Spirituals und Gospel so gut wie alle Formen populärer Musik beeinflusst. Und umgekehrt. Tatsächlich ist der Harlem Gospel Singer-Berlin-Stopp, heute um 19.30 Uhr im Friedrichstadt-Palast, der einzige, an dem es noch Karten gibt. Friedrichstraße 107, S-Bhf. Friedrichstraße
Grübelstoff – Das neue Jahr ist jetzt eine Woche alt und mit etwas Glück, hat man sich von einem vielleicht holprigen Start erholt. Hatten Sie schon Zeit, einen Kultur-Plan-2025 zu erstellen – welche Konzerte, Ausstellungen, Theater-Aufführungen wollen Sie auf keinen Fall verpassen?
Kiekste
Jedem Füchschen sein Genüsschen. Leserin Christine Janssen fotografierte an der Greifswalder. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A115: Zwischen den Anschlussstellen Spanische Allee bis Landesgrenze ist in der Nacht von 21 bis 5 Uhr die Autobahn stadtauswärts zwischen AS Spanische Allee und Kreuz Zehlendorf gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
Wiltbergstraße (Buch): Es kommt zu kurzzeitigen Vollsperrungen: am 6.1.2025 von 9 bis 11 Uhr, am 7.1.2025 von 9 bis 11 Uhr und am 13.1.2025 von 13 bis 16 Uhr. Umleitungen werden eingerichtet.
Storkower Straße (Fennpfuhl): Ab der Landsberger Allee in Richtung Möllendorffstraße ist die Fahrbahn im Kreuzungsbereich auf einen Fahrstreifen verengt. Das Linksabbiegen auf der Landsberger Allee stadtauswärts in die Storkower Straße ist nicht möglich.
Regionalverkehr – RE1: Die Züge der Linie fallen zwischen Erkner und Berlin in der Zeit von 6.1.2025 und 27.1.2025 aus. Einzelne Züge werden innerhalb Berlins umgeleitet.
RE2/RE7: In der Zeit vom 6.1.2025 bis 27.1.2025 fallen die Züge zwischen Friedrichstraße und Königs Wusterhausen bzw. zwischen Zoologischer Gaten und Königs Wusterhausen aus.
RB23: In der Zeit vom 6.1.2025 bis 27.1.2025 fallen die Züge zwischen Charlottenburg und Flughafen BER aus.
Demonstration – Für heute sind elf Demos angemeldet (Stand 3.1., 12 Uhr), u.a. „Frieden lernen! Miteinander reden statt übereinander“: Fünf Teilnehmende, Antonplatz 1 (14-19 Uhr)
„Femizide stoppen – Gegen Gewalt an Frauen! Für mehr Schutzräume in Lichtenberg! Zum zweiten Jahrestag des Mords an Diana G. (...)“: 20 Demonstrierende, Roederplatz (16-19 Uhr)
„Stoppt den Krieg! Frieden und Freiheit für die Ukraine! JETZT!“: 15 Menschen, Alt-Müggelheim 22 (17.45-19 Uhr)
„Sie spielen ‚friedliche Revolution‘, aber haben 2500 Schuss bereit. Sie leugnen die menschengemachte Klima-Katastrophe, aber glauben, Flugzeuge machen das Wetter (...)“: Vier Menschen, anti verschwurbelte Aktion, Stargarder Straße (18-20 Uhr)
„Spirituelle Mahnwache – für Frieden in Nahost und in der Welt“: 20 Personen, Bündnis für den Frieden Berlin, Potsdamer Platz (18-22 Uhr)
Gericht – Zwei mutmaßliche Räuber, die drei Spätkauf-Geschäfte überfallen haben sollen, kommen die Anklagebank. In einem Fall sei ein Verkäufer mit einer Machete geschlagen und am Kopf verletzt worden. Die 19- und 22-Jährigen hätten Bargeld und Zigaretten erbeutet (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 817).
Universität – Die Universität der Künste organisiert einen Klavierabend mit Ljubica Stojanovic. Das Repertoire wird Werke von Mozart und Brahms sowie Stücke weiterer Komponisten umfassen! Der Eintritt ist frei. Los geht es um 19 Uhr, im Joseph-Joachim-Konzertsaal, Bundesallee 1-12, U-Bhf. Spichernstraße
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Annette Fugmann-Heesing (70), Politikerin (SPD), war Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin, hessische Finanzministerin und Finanzsenatorin von Berlin / Eva Högl (56), Politikerin (SPD), seit 2020 Wehrbeauftragte des Deutschen Bundestags / Jens Johler (81), Schriftsteller, verfasste u.a. die Biografie der Band Ton Steine Scherben, studierte Volkswirtschaftslehre an der FU Berlin / Wilhelm Kuhweide (82), ehemaliger Regattasegler, Olympiasieger, vierfacher Weltmeister und dreifacher Europameister / Ulrike Mai (65), Schauspielerin und Synchronsprecherin, wurde unter anderem bekannt durch ihre Rolle der Helga Plenske in der „Sat.1“ -Telenovela „Verliebt in Berlin“ / Sven Mikisch (60), ehemaliger Leichtathlet, Berliner Meister 400-Meter-Hürdenlauf / Wilfried Nünthel (70), Politiker (CDU), 2020 zum Berliner Schulbaukoordinator berufen, ehemaliger Lichtenberger Bezirksstadtrat der Abteilung Schule, Sport, öffentliche Ordnung, Umwelt und Verkehr in Lichtenberg / Jérôme Roussillon (32), französischer Fußballspieler, Abwehrspieler bei Union Berlin / Madeleine Wehle (57), Fernsehmoderatorin, Mitglied des Moderatoren-Teams des Journals „zibb – zuhause in berlin & brandenburg“
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Gestorben – Gisela Barbara Grams, * 11. August 1948, verstorben am 31. Dezember 2024 / Jürgen Klös, * 17. Januar 1929, verstorben am 14. Dezember 2024 / Doris Podlowski, * 13. Mai 1937, verstorben am 25. Dezember 2024
Stolperstein – Eva Manasse wurde am 20. November 1906 in Berlin geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Eugen Elias Manasse und dessen Ehefrau Selma Manasse. Über Ausbildung oder Studium ist nichts bekannt. Im Januar 1942 wurde sie in einem der Berliner Sammellager interniert und von dort in das Ghetto Riga deportiert. Sie überlebte die unmenschlichen Bedingungen in Riga und die dortige Schwerstarbeit („Vernichtung durch Arbeit“) mehr als zwei Jahre, bevor sie am 9. August 1944 angesichts der vorrückenden Roten Armee weiter in das Konzentrations- und Vernichtungslager Stutthof bei Danzig verschleppt wurde. Hier wurde sie, kurz vor der Evakuierung des Lagers, am 6. Januar 1945 von den Nazis ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Thomasiusstraße 5 in Moabit an Eva Manasse.
Encore
Man könnte das Verwaltungsgericht für einen langweiligen Teil des Justizbetriebes halten, wenn man es nicht besser wüsste. Dass man es besser weiß, ist Stephan Groscurth zu verdanken, der als Pressesprecher des Berliner Verwaltungsgerichts mit sicherem Gespür auf relevante und kuriose Fälle hingewiesen und die oft sperrige Materie erklärt hat. Die Themen reichten von tiktokenden Polizisten über die Sperlinge im Jahn-Sportpark bis zum Altkanzlerbüro; die Überschriften von „Hunde dürfen am Schlachtensee mitdemonstrieren“ über „Grausame Tötung von Welpen ist keine Kunst“ bis zu „Männer können nicht für Amt einer Frauenvertreterin kandidieren“. Nach 17 Jahren konzentriert sich Groscurth jetzt wieder auf sein Amt als Vorsitzender Richter. Den Sprecherjob übernimmt seine Kollegin Anna von Oettingen.
Spannendes zu diesem Checkpoint haben Christoph Papenhausen (Recherche) und Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) beigetragen. Jasmine Dellé hat sich frühmorgens um Verpackung und Versand gekümmert. Morgen grüßt Sie hier Robert Ide. Kommen Sie gut in die Woche!
Ihr Stefan Jacobs