512 Bundestagsabgeordnete stimmten gestern dem historischen Finanzpaket zu, auf das sich CDU/CSU, SPD und Grünen zuvor verständigt hatten. Lediglich drei Abweichler gab es aus den Reihen dieser Fraktionen – zwei davon kommen aus Berlin.
Der ehemalige CDU-Generalsekretär Mario Czaja hatte seine Ablehnung bereits im Vorfeld angekündigt. „Wir versündigen uns an den nächsten Generationen“, schrieb er am Tag vor der Abstimmung auf der Plattform „X“. Neues Geld verdecke nicht nur die Strukturprobleme, sondern verschärfe sie.
Die Grüne Canan Bayram erklärte gestern, dass sie sowohl Form als auch Inhalt der Grundgesetzänderungen ablehnt. „Mir wäre es lieber, wenn ein solches gigantisches Schuldenpaket mit den Fraktionen des neuen Bundestags verhandelt und entschieden würde“, teilte Bayram in einer Erklärung mit. Das Verfahren sei „rechtlich und politisch angreifbar“. Zudem kritisierte die Grüne, dass die Maßnahmen nicht ausreichend im Kampf gegen den Klimawandel seien.
Gemeinsam haben Czaja und Bayram eins: Sie werden dem neuen Deutschen Bundestag nicht angehören. Anders als der dritte Abweichler, der SPD-Politiker Jan Dieren aus NRW.
Alles Wissenswerte über den Schuldenbeschluss (der am Freitag noch durch den Bundesrat muss) können Sie hier nachlesen:
+ Fast eine Billion für Verteidigung und Infrastruktur: So wird sich das Land verändern.
+ Warum Friedrich Merz nun wieder zu sich selbst finden muss. Ein Kommentar von Daniel Sturm.
+ Neue Schuldenregel für die Bundesländer: Was bedeutet das für Berlin?
So viel vorweg: Das Kürzen wird sich Berlin durch die neuen Schuldenregeln leider nicht sparen können. Das erklärte der Regierende Kai Wegner (CDU) gestern Abend auf einer Veranstaltung seiner Dialogreihe „Wegner vor Ort“.
Ansonsten musste Wegner im Jugendkulturzentrum Pumpe in Mitte zahlreiche wütenden Fragen von BVG- und CFM-Beschäftigten über sich ergehen lassen. Letztere sind für alle nichtmedizinischen Dienstleistungen bei der Charité verantwortlich, also etwa Reinigung, Medizintechnik oder Sicherheit. Die CFM wurde vor Jahren aus der landeseigenen Charité ausgegliedert, sodass die Mehrheit der Mitarbeiter auch heute noch deutlich weniger verdienen als vergleichbare Tarifbeschäftigte.
Im Koalitionsvertrag hatten CDU und SPD versprochen, die „Rückführung der Tochterunternehmen der landeseigenen Krankenhäuser schnellstmöglich durchführen“ (betroffen ist auch Vivantes). Geschehen ist das bisher nicht. Gestern nun sagte Wegner, er wolle und könne „keine falschen Versprechungen“ machen, die Zusage aus dem Koalitionsvertrag stehe unter dem Vorbehalt der weiteren Einsparungen im Haushalt. Für Donnerstag und Freitag haben CFM-Beschäftigte einen Streik angekündigt. Die BVG-Beschäftigten streiken (zur Erinnerung) heute und morgen.
Nach dem desaströsen Berliner Bundestagswahlergebnis der SPD fordert eine Gruppe von acht linken SPD-Abgeordneten einen Kurswechsel des Landesverbands. „Die SPD muss sich klar als Partei der arbeitenden Mitte und der Mieter*innen positionieren – nicht als Vermittlerin zwischen verschiedenen politischen Lagern“, heißt es in einem Thesenpapier der Gruppe, das dem Checkpoint vorliegt.
Es ist auch eine Abrechnung mit der derzeitigen schwarz-roten Koalition. Diese habe „Vertrauen zerstört“. Den Anspruch für die Zukunft formulieren die acht Abgeordneten so: „Wie kann die SPD wieder zur organisierenden Berlin-Partei in der linken Hälfte der Gesellschaft werden?“
Brisant ist das auch deshalb, weil die beiden SPD-Landesvorsitzenden mit ihrem „Zukunftsprozess Berlin 2035“ ebenfalls dabei sind, die Partei programmatisch neu aufzustellen – und dabei nicht nur das linke Wählerpotenzial der SPD im Blick haben.
Mathias Schulz und Tamara Lüdke, zwei der Verfasser des Papiers, sagten dem Checkpoint, dass der Prozess „Berlin 2035“ auf eine „langfristige Positionierung“ ziele, dazu wolle man beitragen. „Vor allem geht es uns aber um eine Aufarbeitung und eine Selbstkritik an unserer Performance in dieser Koalition.“ Die Berliner SPD brauche „ein inhaltliches Profil, das zur Stadt passt“. Das müsse sich 2026 auch in der Spitzenkandidatur abbilden.
Der Berlin-Wahlkampf hat begonnen – zumindest innerhalb der SPD.
Wir kommen zum lieben Geld:Während Berlins Spitzenverdiener meist innerhalb des S-Bahn-Rings leben, sind am Standrand viele von Armut bedroht. Das zeigt eine Auswertung des Amts für Statistik Berlin-Brandenburg (Stichtag: 31.12.2023). Mit einem Brutto-Mediangehalt von 4525 Euro führt Friedrichshain-Kreuzberg das Bezirksranking an, gefolgt von Pankow (4424 Euro) und Charlottenburg-Wilmersdorf (4398 Euro). Schlusslichter sind Marzahn-Hellersdorf (3314 Euro) und Spandau (3512 Euro).
Gutverdiener wohnen bevorzugt am Gleisdreieck, am Kollwitzplatz und am Nordbahnhof – hier verdient jeder zweite Beschäftigte mehr als 6000 Euro brutto. Der Top-Wert liegt im Wohngebiet zwischen Frankfurter Allee und Storkower Straße mit einem Medianeinkommen von 6438 Euro. Der Berliner Durchschnitt lebt beispielsweise in der Friedrich-Karl-Straße südlich des S-Bahnhofs Tempelhof – mit einem Mediangehalt von 3954 Euro. Wenn Sie mal schauen wollen, was Ihr Nachbar (im Schnitt) so verdient: Hier gibt es die gesamte Auswertung.
Von Kröten zu Vögeln: Was der Berliner Senat prüfen wollte, und die mittlerweile geschasste Tierschutzbeauftragte strikt ablehnte, testet jetzt die DB am Bahnhof Südkreuz: die Verhütungspille für Tauben (Q: Schriftliche Anfrage von Tamara Lüdke, SPD). Noch im März geht’s los: Die Tiere werden mit Maiskörnern gefüttert, die mit dem Medikament „Ovistop“ überzogen sind. In Italien bereits zugelassen, ist der Einsatz auch in anderen EU-Ländern möglich.
Für andere Tiere sei der Einsatz demnach ungefährlich: Krähen werden durch Menschen bei der Fütterung abgeschreckt, für kleinere Vögel sind die Körner zu groß. Und Greifvögel müssten enorm viele Tauben fressen, damit eine Wirkung eintritt. Das Projekt ist zunächst auf drei Jahre befristet, die Kosten trägt die Deutsche Bahn. Diskutiert wird auch der Einsatz an weiteren Bahnhöfen in Berlin. Eine gute Idee?

Eine dramatische Szene spielte sich am Samstag im Stadion An der Alten Försterei ab: Bei der Seitenwahl vor der Partie Union Berlin gegen Bayern München (1:1) steht ein aufgeregter Einlaufjunge neben dem Schiedsrichter. Er hebt die kleine Hand zum Abklatschen – doch niemand schlägt ein. Nicht Unions Kapitän Christopher Trimmel und auch nicht Bayerns Kapitän Joshua Kimmich. Schließlich klatscht der Schiedsrichter ihn ab. Dem Gesichtsausdruck des Jungen nach zu urteilen, kein echter Trost (hier geht’s zum Videobeweis).
Auf Checkpoint-Nachfrage erklärt Union: Es war wohl „leider etwas Pech für den kleinen Jungen“: Trimmel und Kimmich hätten ihn bei der Seitenwahl schlicht übersehen. Doch ein Happy End bahnt sich an: „Als kleine Aufmerksamkeit bekommt der Junge von uns eine Einladung zum Spiel gegen Wolfsburg und Trimmel sowie Kimmich schenken ihm ihre Trikots.“

Machen statt Meckern: Für unsere neue Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von Tanja Wielgoß lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030. Sie wollen auch eine Idee einbringen? Dann machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir freuen uns!
Berliner Schnuppen

Telegramm
Zur Sicherheit hier nochmal: Bis Freitag, 3 Uhr früh, stehen Trams, U-Bahnen und die meisten Busse still. Sie auch? Bleiben Sie daheim, nutzen Sie Sharing-Angebote, planen Sie lange Umwege oder gehen Sie zu Fuß? Schreiben Sie uns, wie Sie an den Streiktagen vorankommen wollen. An: checkpoint@tagesspiegel.de!
Immerhin: Spazierengehen ist aktuell akut stimmungsaufhellend. Tatsächlich hat die Sonne mit mehr als 120 Stunden ihr statistisches Soll für den Monat März bereits gestern erreicht. Das hält sie aber nicht davon ab, weiterzumachen – zumindest vorerst.
Frühlingsgefühle auch in Marzahn-Hellersdorf: In der morgigen BVV fordern Grüne, SPD und Linke per Antrag kostenfreie Kondome für Männer. Die bekommen im Zentrum für sexuelle Gesundheit und Familienplanung aktuell nur Frauen. Die Fraktionen weisen darauf hin, dass auch Männer „mittlerweile verhüten sollen und wollen“, daher müsse diese „Ungleichbehandlung“ beendet werden.
Comeback im Abgeordnetenhaus: Für Julia Schneider, die für die Grünen in den Bundestag einzieht, wird der Rechtsanwalt Benedikt Lux nachrücken. Lux saß bereits zwischen 2006 und 2023 im Berliner Landesparlament. Monika Herrmann, die erste Nachrückerin auf der Grünen-Landesliste war, verzichtete auf einen Einzug ins Abgeordnetenhaus.
Wecker stellen, liebe Eltern: Heute um 17 Uhr startet die Anmeldung für kostenlose Schwimm-Intensivkurse in den Osterferien. Sie richten sich an Berliner Schülerinnen und Schüler der Klassen 4 bis 10, Ziel ist das Seepferdchen, bzw. das Schwimmabzeichen in Bronze. Es gibt rund 1100 Plätze, die erfahrungsgemäß schnell vergeben sind. Anmelden kann man sich online beim Landessportbund unter www.schwimmkurse-sportjugend.de.
Wir bleiben beim Thema, mit einem Nachtrag zum gestrigen „Kiekste“, das vor einem Abschnitt im Schlachtensee warnte („Baden in diesem Bereich lebensgefährlich!“). Welches Risiko lauert, erklärt ein Sprecher der Berliner Wasserbetriebe per Mail: Dort werde kontinuierlich frisches Wasser in den See gepumpt. „Da ist also, anders als bei einem Waldsee zu vermuten, immer Bewegung im Wasser.“ Wieder was gelernt.
Vom kühlen Nass zur harten Realität: Der frisch sanierte Gendarmenmarkt erhitzt im Sommer sich selbst – und aktuell Berlins Gemüter: Gestern hatten wir Sie gefragt, wie Ihnen die Neugestaltung gefällt. Rund 2000 Leserinnen und Leser haben abgestimmt, 67 Prozent sehen eine Steinwüste, 26 Prozent Berlins schönsten Platz, sieben Prozent müssen nochmal selbst nachschauen.
Die Jugend hat null Bock auf Arbeit? Von wegen: Bei „Jugend gründet“, einem Businessplan-Wettbewerb für Schüler und Auszubildende, pitchen in der kommenden Woche drei Berliner Teams ihre Geschäftsideen: Dimmbare Sonnenschutz-Folien für Fenster, eine Support-Plattform für junge Leistungssportler und ein smarter Spiegel, der Outfits zusammenstellen kann. Schick!
Das Leben in einer Millionenstadt kann einsam sein – besonders für Seniorinnen und Senioren. Ihnen möchte die „youngcaritas Berlin“ eine Freude machen und ruft dazu auf, Briefe oder Postkarten zu schreiben, zum Beispiel mit Wünschen, Alltagsgeschichten, Fotos oder kleinen Zeichnungen. 600 Briefe sollen dann zu Ostern in Berliner Pflegeeinrichtungen verteilt werden. Wer mitmachen möchte, schickt eine Mail an schreibmalwieder@caritas-berlin.de.
Zitat
„In Berlin muss ein Busfahrer eigentlich Kamikaze machen, um voranzukommen.“
Ein BVG-Mitarbeiter auf der Veranstaltung „Wegner vor Ort“. Der Regierungschef sah sich genötigt festzustellen, dass die BVG natürlich „nicht Kamikaze“ fahre. Allein schon wegen der Verkehrssicherheit. Bleibt die Frage, wann Wegner zuletzt Bus gefahren ist.
Stadtleben
Verlosung – Nicht nur Elke Heidenreich schwärmt von Florian Illies (na ja, also von seinen Büchern), auch x-Tausende Leser:innen folgen ihm auf seinen literarischen Zeitreisen. Wer im Caspar-David-Friedrich-Jahr „Zauber der Stille“ verschlungen hat – im Berliner Dom kann man am 28. März eine musikalische Lesung aus dem Vorgänger-Bestseller „Liebe in Zeiten des Hasses“ erleben. Es geht um große Liebesgeschichten in der Zeit 1929 bis 1939; romantische Irrungen und Wirrungen von Marlene Dietrich, Kurt Tucholsky, Erich Kästner, Picasso, Simone de Beauvoir oder Lotte Lenya ... Florian Illies liest, die Musik der Violinistin Liv Migdal bildet den passenden Rahmen. Wir verlosen 2x2 Karten! 20 Uhr, regulär ab 37 Euro. Am Lustgarten, U-Bhf Museumsinsel
Essen & Trinken – Marc Thiebaut ist Konditormeister und Pavlova-Spezialist. Mindestens vier saisonal wechselnde Füllungen lässt er sich in der „Marc. Patisserie“ für die Minitörtchen aus Baiser einfallen; mal Sesam-Maracuja als Herz des Sahnerings obenauf, mal Lemon-Curd und Zitronenconfit, mal à la Montblanc, also mit Maronenpüree, Vanillesahne und Johannisbeerpüree. Sein Bestseller ist die Pistazien-Pavlova. Erst bröselt das Baiser auf der Zunge, innen ist es dann wolkig-leicht und feinporig. Mit Füllung und Haube setzt er auch bei der Pistazien-Variante einen Kontrapunkt. Auf jede Baiser-Basis dressiert er mit dem Spritzbeutel einen ordentlichen Dutt Creme, dellt mit dem Eisportionierer in die Mitte eine Kuhle und füllt sie mit grünem Praliné aus Pistazien-Karamell. Den Abschluss bildet ein Ring Pistaziensplitter, voilà. Mi-So 12 bis 18 Uhr, Reuterstraße 53, U-Bhf Hermannplatz
Noch hingehen – Für die einen ist es ein recht schmuckloser Bau, für andere ein Ort, der ihr Leben verändert hat: die Philippus-Gemeinde in Alt-Hohenschönhausen. Dort fanden 1982 die ersten Gruppentreffen des Arbeitskreises „Homosexuelle Selbsthilfe – Lesben in der Kirche“ statt. Die Künstlerin Luise Schröder hat diesen und viele weitere Ost-Berliner Orte fotografiert, die für die Frauen- und Lesbenbewegung wichtig waren, und hat sie als Siebdrucke umgesetzt. Die Schau „Immer laut zu sagen, was ist und ich will“ ist im Rahmen des European Month of Photography zu sehen (noch bis 27.3.). Di/Mi von 11 bis 18 Uhr. Uferstraße 13, U-Bhf Nauener Platz
Verlosung II – Diese lustigen, rührenden oder einfach schrägen Zettel an Ampeln, Mülltonnen oder in Hausfluren gibt es nicht nur in der Hauptstadt. Aber bei uns gibt es richtig viele davon (und wahrscheinlich sind sie auch unterhaltsamer als anderswo, oder?!). Leider ist ihre Haltbarkeit beschränkt. Dankenswerterweise sammelt Joab Nist sie seit vielen Jahren und hat aus diesem Hobby u.a. den Blog „Notes of Berlin“ und einen Kalender gemacht. Und eine Show, die im Tipi am Kanzleramt präsentiert wird, am 26. März (20 Uhr). Wir verlosen zwei Karten! Bitte bewerben Sie sich über unser Checkpoint-Postfach. Reguläre Tickets kosten 13 bis 43 Euro, Große Querallee, S-Bhf Hauptbahnhof
Grübelstoff – Wer gestern im S-Bahn-Chaos unterwegs war, hatte viel Muße, die anderen Fahrgäste zu beobachten. Haben Sie auch den Eindruck, dass man wieder vermehrt Leute mit Buch in der Hand sieht?
Kiekste

Na, fühlen Sie sie auch noch – die Nachwehen des BSR-Warnstreiks von vergangener Woche? Berlin erholt sich einigermaßen schleppend. Dank an Leserin Angelika Schulze! Weitere Bilder aus der Hauptstadt gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A111 (Reinickendorf-Zubringer): Die Autobahn ist von 21 bis 5 Uhr in Fahrtrichtung Dreieck Charlottenburg zwischen den Anschlussstellen Schulzendorfer Straße und Am Festplatz gesperrt (Sperrung der ersten Zufahrten ab 20 Uhr).
Chris-Gueffroy-Allee (Baumschulenweg): Bis 21.3. steht in der Nähe Kirschallee für beide Richtungen nur ein gemeinsamer Fahrstreifen zur Verfügung.
Weißenhöher Straße (Biesdorf): Die Straße ist in Höhe Gladauer Weg in beiden Richtungen für Kfz-, Fuß- und Radverkehr bis Anfang April gesperrt.
Charlottenburg/Wilmersdorf/Halensee: Von 9 bis 14 Uhr kommt es aufgrund von Vermessungsflügen mit Drohnen zu kurzzeitigen Sperrungen (max. 25 Minuten).
Möckernstraße (Kreuzberg): Die Anbindung an die Stresemannstraße ist in beiden Richtungen gesperrt (bis Freitag, 20 Uhr)
Landsberger Allee (Marzahn): Die Straße ist von 21 bis 6 Uhr in beiden Richtungen zwischen Pyramidenring und Märkische Allee für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Klemkestraße (Reinickendorf): In beiden Richtungen steht zwischen Sommerstraße und Straße vor Schönholz nur ein gemeinsamer Fahrstreifen wechselseitig zur Verfügung (heute und morgen jeweils von 10 bis 15 Uhr).
Tiergarten: Der Tunnel Tiergarten Spreebogen ist von 21 bis 5 Uhr in beiden Fahrtrichtungen gesperrt. In den folgenden Nächten finden weitere Sperrungen statt.
Platanenallee/Kirschenallee (Westend): Der gesamte Kreuzungsbereich ist bis Ende Juni für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – Verdi hat die Beschäftigten der BVG zu einem Warnstreik aufgerufen. Von Betriebsbeginn bis Donnerstag (Betriebsende) fahren keine U-Bahnen, Straßenbahnen sowie die meisten Busse der BVG. Auch nach Streikende ist voraussichtlich noch mehrere Stunden mit Ausfällen und Verspätungen zu rechnen. Die S-Bahn ist von dem Streik nicht betroffen.
Demonstration – Für heute sind elf Demos angemeldet (Stand 18.3., 14 Uhr), u.a. „Deutschlands Verantwortung: Gemeinsam gegen globale Krisen!“: 50 Menschen, The One Campaign, Stauffenbergstraße 18 (10-12 Uhr)
„Unter Bürgerbeteiligung erstelltes Verkehrskonzept für die Schöneberger Linse und die Rote Insel muss bleiben und zeitnah umgesetzt werden“: 30 Demonstrierende, Anwohner*innen Lebenswerte Schöneberger Linse, John-F.-Kennedy-Platz (16-17 Uhr)
„Aufklärung der politischen Lage und Aufruf für die angezeigte Demo am 22.03.2025 in Berlin am Neptunbrunnen“: zehn Teilnehmende, S-Bhf. Blankenburg (16-20 Uhr)
„Für die Forderung nach Verbesserung der Lebens- und Rentenbedingungen der Rentner*innen in Argentinien und gegen die Repression durch die Sicherheitskräfte der Regierung von Javier Milei und der Regierung der Stadt Buenos Aires am vergangenen Mittwoch, den 12.03.2025, in der Umgebung des Nationalkongresses von Argentinien“: 150 Demonstrierende, Von-der-Heydt-Straße 2 (16-18 Uhr)
„Den rechten Angriffen entgegentreten! – Für einen solidarischen Kiez!“: 100 Protestierende, Falkenberger Brücke, Vorplatz vom S-Bhf Wartenberg, Zingster Straße, S-Bhf Hohenschönhausen (17.30-22 Uhr)
Gericht – Nach einem Protestcamp im Kontext mit dem Nahost-Konflikt auf dem Campus der Freien Universität Berlin kommt es zum Prozess gegen eine 22-Jährige. Sie soll der Aufforderung, den Campus zu verlassen, nicht gefolgt sein. Sie habe Polizeibeamte beleidigt und Widerstand geleistet (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal B145).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Nadja Auermann (54), Model und Schauspielerin, wurde als Abiturientin in Berlin entdeckt, 1993 erschien ihr Gesicht auf der Titelseite der US-amerikanischen „Vogue“ / Kirsten Boie (75), Schriftstellerin („Der kleine Ritter Trenk“, „Dunkelnacht“), Lesung in Berlin u.a. 2023 im Schlosspark Theater / Glenn Close (78), US-amerikanische Schauspielerin („Gefährliche Liebschaften“, „Die Frau des Nobelpreisträgers“), der Film „Cookie’s Fortune – Aufruhr in Holly Springs“ mit ihr lief auf der Berlinale 1999 im Wettbewerb / Sabine M. (82), „Liebe Sabine, wir gratulieren zum heutigen Tag und freuen uns über Deine Genesung: ‚Nicht aufgeben - und weitermachen!‘ Horst M. und Familie“ / Bettina Martin (59), Politikerin (SPD), bis 1999 Pressesprecherin in der Berliner Landesverwaltung, seit 2021 Ministerin für Wissenschaft, Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten des Landes Mecklenburg-Vorpommern / Louis Olinde (27), Basketballprofi, spielt für Alba Berlin / Maik Penn (44), Politiker (CDU), MdA / Tommi Piper (84), Schauspieler und Synchronsprecher, u.a. sprach er Little Joe in der Serie „Bonanza“ und den Außerirdischen „Alf“, in Berlin geboren / Joachim Sartorius (79) Jurist, Autor und Kulturmanager, war bis 2011 Intendant der Berliner Festspiele / Luca Scheel (23), Profifußballerin, Mittelfeldspielerin für Turbine Potsdam, zuvor bei Union / Ines Schmidt (65), Politikerin (Die Linke), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Wilhelm Hein, * 12. Februar 1940, verstorben am 15. März 2025, Filmemacher / Birgit Hornschuch, * 16. September 1942, verstorben am 28. Dezember 2024 / Dr. Inge Kalischer (geb. Weyer), * 14. September 1933, verstorben am 28. Februar 2025 / Habib Sebouh Khederlarian, * 27. Oktober 1956, verstorben am 7. Februar 2025 / Anne Lautsch (geb. Kneidl), * 9. März 1979, verstorben am 5. Februar 2025 / Uwe Naims, * 11. Januar 1947, verstorben am 26. Februar 2025
Stolperstein – Cäsar Horn wurde am 18. Mai 1914 in Berlin geboren. Er war KPD-Mitglied und von Beruf kaufmännischer Angestellter. Ab 1933 war er im Widerstand tätig und war u.a. an der Herstellung und Verbreitung von Flugblättern und Zeitungen beteiligt. 1935 wurde er verhaftet und zu 18 Monaten Haft verurteilt, die er erst in Moabit, dann im KZ Börgermoor im Emsland absaß. 1939 trat er auf Entscheidung seiner Widerstandsgruppe der Wehrmacht bei. Er heiratete Irmgard Köller – am selben Tag verhaftete ihn die Gestapo an der Tür ihrer Wohnung. Im Januar 1945 wurde er zum Tode verurteilt, das Urteil wurde am 19. März 1945 vollstreckt. An Cäsar Horn erinnert ein Stolperstein in der Jasmunder Straße 13 in Gesundbrunnen.
Encore
Heute setzen das Berliner Fischereiamt, die Köpenicker Fischervereinigung und die Fischersozietät Tiefwerder-Pichelsdorf rund 1,8 Millionen junge Aale in Oberhavel, Unterhavel, Spree und Dahme aus.
Die 0,3 Gramm leichten Mini-Fische wurden an der französischen Atlantikküste eingesammelt und nach Berlin gebracht. Das ist nötig, weil die wanderfreudigen Aale ausschließlich in der Karibik schlüpfen, als Larven über den Atlantik treiben und wegen Schleusen und Wehren nicht mehr aus eigener Kraft in die Heimat ihrer Vorfahren rund um Berlin gelangen.
Kostenpunkt in diesem Jahr: 130.000 Euro, finanziert zur Hälfte von der EU, den Rest teilen sich das Land Berlin und die Fischereiberechtigten. Das ist es aalemal wert.
Fette Beute haben Jessica Gummersbach (Co-Autorin) und Isabella Klose (Recherche) gemacht, Antje Scherer hat das Stadtleben an Land gezogen. In der Früh hat Fabian Schridde (Produktion) die Netze eingeholt. Morgen fischen Margarethe Gallersdörfer und Sönke Matschurek frische Fische.
Auf bald,
