Jetzt knallt‘s im Fall Knabe: Kultursenator Lederer und Staatsministerin Grütters gehen mit neuen Informationen gegen die Legende einer „politischen Strafaktion“ bei der Entlassung des Direktors der Stasi-Gedenkstätte vor. In einem sechsseitigen internen Brief an den Beirat (liegt dem Checkpoint vor) konkretisiert Lederer erstmals die Vorwürfe des Führungsversagens bei sexueller Belästigung von Volontärinnen. Knabe habe dabei gegen Auflagen verstoßen und Vorfälle bagatellisiert. In einem Schreiben an die Unionsfraktion legt Grütters nach: Knabe habe die Missstände nicht nur geduldet, sondern „durch seinen Führungsstil und sein Verhalten befördert“.
Im Mittelpunkt der Affäre stehen Knabe sowie sein ehemaliger Stellvertreter und Duzfreund Frauendorfer, der über seinen Anwalt Fehlverhalten zugegeben hat. Bereits 2013 war Knabe von der Kulturverwaltung (damals zuständig: Klaus Wowereit) dringend aufgefordert worden, sich stärker um Führungsfragen und die „Zufriedenheit der Mitarbeiter“ zu kümmern. 2014 berichtete erstmals eine Volontärin der Frauenbeauftragten von sexuellen Belästigungen.