die wichtigste Nachricht zuerst: Der längste Stromausfall in Berlin seit mindestens 25 Jahren ist seit gestern Abend beendet. Nach 60 langen Stunden haben nun alle betroffenen Haushalte und Gewerbetreibenden wieder Strom, teilte die landeseigene Stromnetz Berlin am Donnerstag mit.
Die Aufarbeitung des Anschlags steht dagegen erst am Anfang. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bekräftigte gestern im Abgeordnetenhaus die bisherigen Erkenntnisse: „Wir gehen vom Täterkreis aus dem linksextremistischen Spektrum aus“, sagte sie. Bereits am Mittwoch verwies Spranger auf Parallelen zum Brandanschlag in der Nähe des Tesla-Werks im Februar und sagte: „Wir gehen davon aus, dass es die gleiche Tätergruppe ist.“
Geld ist bekanntlich knapp in Berlin. Bei der großen S-Bahn-Vergabe sieht es aber immer mehr danach aus, dass das für die Verantwortlichen kaum eine Rolle spielte. Tagesspiegel-Recherchen deuten darauf hin, dass Berlin durch den Zuschlag an die Deutsche Bahn, Siemens und Stadler mindestens eine halbe Milliarde Euro zu viel zahlen könnte.
So war das Angebot des französischen Konzerns Alstom für die neuen Züge und deren Wartung wohl deutlich günstiger – und hatte wegen des vom Senat komplett verkorksten Ausschreibungsverfahrens dennoch offenbar nie eine Chance. Bahn, Siemens und Stadler jedenfalls schienen sich sehr sicher zu sein, den Zuschlag zu gewinnen – trotz der hohen Preise, die sie verlangen.
Hauptverantwortlich für die Vergabe sind SPD, Linke und Grüne. Seit zwei Jahren verschließt auch die CDU die Augen vor dem drohenden Ungemach. Die Zeche zahlen am Ende die Berlinerinnen und Berliner – wenn nicht doch noch die Gerichte das schon etliche Jahre dauernde Verfahren stoppen.