Großinvestoren und Vertreter der Immobilienwirtschaft möchten sich vor der Lektüre dieser Meldung vielleicht hinsetzen: Die Initiative „Deutsche Wohnen und Co enteignen“ hat nach Informationen meines Kollegen Robert Kiesel 350.000 Unterschriften für ihr Volksbegehren gesammelt, fast jeder Zehnte in Berlin hat nach dieser Zählung unterschrieben. Zwar sind geschätzt 30 Prozent der Unterschriften ungültig (falsche oder unleserliche Angaben, kein Berliner Hauptwohnsitz, kein deutscher Pass), die nötigen 175.000 wären selbst dann locker erreicht. Ein Volksentscheid im September ist damit wahrscheinlich. Am heutigen Freitag wollen die Aktivisten dem Senat den Unterschriftenstapel übereignen.
Delta ist da – und mit der Coronavirus-Mutation die Sorge um die niedrige und weiter sinkende Inzidenz (6,5 in Berlin, 6,6 in Deutschland): Der Anteil der Virus-Variante hat sich deutschlandweit vergangene Woche etwa verdoppelt, liegt bei 15 Prozent (Robert-Koch-Institut). Auch in Berlin sei ein „ansteigender Trend“ zu beobachten, 4,9 Prozent aller Neuinfektionen in Berlin gingen derzeit auf Delta zurück (insgesamt 159 Fälle). Das teilt die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Checkpoint-Anfrage mit (und bezieht sich auf die vergangene 24. Kalenderwoche – die gesamtdeutschen 15 Prozent hingegen auf die vorvergangene 23.).
Noch gibt es also vergleichsweise wenige Delta-Fälle in Berlin, die meisten pro Einwohner übrigens in Neukölln (8,7 Fälle pro 100.000 Einwohner bei 29 Fällen) und Tempelhof-Schöneberg (7,4, 26 Fälle), die wenigsten in Friedrichshain-Kreuzberg (1,4, 4 Fälle) und Pankow (1,5, 6 Fälle), wie der Checkpoint aus den Fallzahlen der Senatsverwaltung berechnet hat.