Dass die Spree schon mal rückwärts fließt, ok – daran haben wir uns gewöhnt. Auch dass China-Export Meng Meng gelegentlich rückwärts läuft (vermutlich aus falsch verstandenem Assimilationsdruck), so wie der eine oder die andere von uns ja auch schon mal rückwärts kriecht (überwiegend aus Kneipen): Das kennen wir. Aber dass die Spree austrocknet, das ist neu. Und dazu gibt‘s auch gleich eine Checkpoint-Premiere: Dank der Wasserknappheit können wir hier zum ersten Mal das Musterwort der Rechtschreibreform mit den drei „f“ verwenden: Wenn es nicht bald schüttet wie aus Eimern, muss in spätestens zwei Wochen die Schifffahrt eingestellt werden.
Wir kommen vom nicht vorhandenen Regen zur Traufe, und von da geht’s exakt 22 Meter abwärts auf die Straße, und schon sind wir mittendrin im Geschehen:
In Bezug auf Timing lassen wir uns hier in Berlin von niemandem etwas vormachen – schauen wir auf die Schlagzeilen der Woche:
Montag: „Straßensperrungen für Diesel erwartet.“
Dienstag: „Gericht entscheidet heute über Dieselfahrverbote.“
Mittwoch: „Fahrverbote für Diesel in Berlin.“
Donnerstag: „Senat will Ausnahmen vom Dieselverbot für BVG.“
Freitag: „BVG kauft 200 neue Diesel-Doppeldecker.“
Ja, Zufälle gibt’s (doch, echt!). Die neuen Dieselbusse sollen aber wirklich gute sein, Euro 6, wenig Verbrauch und so. Doch, sagt sogar der Hersteller! Und der wird’s ja wohl wissen.
Falls Sie kein Ausnahmefall wie die BVG sind, sondern die selbstzündende Regel (vulgo Betrugsopfer der Automobilindustrie), hier ein kleiner Service von Klaus Stuttmann: Unser Karikaturist hat für die Zeit nach der Teilsperrung von Straßen für Dieselautos eine neue Streckenführung durch die Stadt gezeichnet – wenn Sie mal schauen wollen …