es war ein großes Wochenende für Berlins äthiopische Community! Den 50. Berlin-Marathon gewann Landsmann Milkesa Mengesha – nach einem Laufkrimi, den Ihnen Kollege Martin Einsiedler hier schildert. Die Siegerzeit des 24-Jährigen: 2:03:17 Stunden. Unter den Frauen holte den ersten Platz Tigist Ketema, 26 Jahre und ebenfalls Äthiopierin, weit vor ihren Konkurrentinnen mit einer Zeit von 2:16:42 Stunden. Auch auf den Folgeplätzen war Äthiopien in beiden Fällen dicht vertreten. Team Checkpoint sagt እንኳን ደስ አላችሁ (inikwani desi ālachihu) – herzlichen Glückwunsch! (Das war: Amharisch.) Die schönsten Bilder vom Rennen gibt’s hier.
Mächtig stolz auf sich waren am Sonntag auch die Veranstalter: Mit 54.280 Finisher:innen (also Menschen, die sich über die Ziellinie geschleppt haben) haben sie laut eigenen Angaben offiziell den größten Marathon der Welt geschmissen. Einen Misserfolg zu vermelden hatte nur einer: Regiermeister Kai Wegner schaffte es erst zum symbolischen roten Startknopf, als das Signal schon ertönt war. Der Mann weiß einfach: Wenn alles rundliefe, wär’s nicht Berlin.
Extrem unrund beginnt die neue Woche für Verdi: Heute hätte mit einem unbefristeten Kitastreik, wie es ihn in Berlin seit Jahrzehnten nicht gegeben hat, eine eindrückliche Machtdemonstration für die Gewerkschaft beginnen sollen. Stattdessen schnöde Gerichtstermine: Das Arbeitsgericht Berlin hat am Freitag einem Antrag der Finanzverwaltung auf einstweilige Verfügung gegen den Streik stattgegeben. Dagegen will Verdi nun Rechtsmittel vor der nächsten Instanz einlegen, doch das dauert. „Auch am Dienstag wird definitiv nicht gestreikt“, sagte ein Sprecher der Kollegin Madlen Haarbach. Auch weil Donnerstag Feiertag ist, gehen wir momentan davon aus, dass ein Streik frühestens nächste Woche beginnen könnte. Sollte das Landesarbeitsgericht ihn überhaupt genehmigen.
Am Freitag haben wir Sie abstimmen lassen: Stehen Sie hinter den Erzieherinnen oder handelt Verdi verantwortungslos? Von knapp 2400 Checkpoint-Leser:innen stimmten 75 Prozent eher oder entschlossen gegen den Streik, 20 eher oder ganz dafür. Fünf Prozent waren unentschlossen.
Gefährliche Trödelei: Zur Prävention von Femiziden und Bekämpfung von Partnerschaftsgewalt ist es wichtig, dass alle beteiligten Stellen – Polizei, Justiz, Beratungsstellen, gegebenenfalls Jugendamt – sich miteinander austauschen. Sogenannte Fallkonferenzen, wie Rheinland-Pfalz sie schon vor rund zehn Jahren eingeführt hat, helfen dabei enorm. Berlin hat die rechtlichen Voraussetzungen für ihre Durchführung vor zwei Jahren geschaffen, kommt aber leider seitdem nicht in die Puschen, wie Kollegin Anna Thewalt recherchiert hat. Ein angeblicher Grund, Sie ahnen es: datenschutzrechtliche Bedenken – obwohl eigentlich sowieso vorgesehen ist, dass Opfer ihr Einverständnis geben müssen. Irgendwann nächstes Jahr will Schwarz-Rot sich dann mal darum kümmern, eine Rechtsgrundlage für die Datenübermittlung zu schaffen. Ist ja nicht so, als ginge es um Leben und… ach so, doch!
„Dass es nur schleppend vorangeht, könnte auch daran liegen, dass sich mal wieder keiner federführend verantwortlich fühlt“, kommentiert die Kollegin. „Die oberste Handlungsmaxime: Gefahrenabwehr in akuter Notsituation. Wer sich davon leiten lässt, kann auch den Spielraum von Datenschutzregeln sinnvoll nutzen.“ Und so Menschenleben retten.
Eheringe gesucht: Wer weiß etwas über den Verbleib eines Päckchens, das vergangenen Dienstag vor einer Wohnungstür in der Haarlemer Straße 72 (Neukölln) verschwunden ist? Unsere Leser Julia und Stefan sind verzweifelt: Sie haben vor Kurzem geheiratet und mussten ihre Ringe noch mal ändern lassen. Doch nach ihrer Rückreise zum jungen Ehepaar sind sie leider weg. Der Materialwert liege nur bei ein paar hundert Euro, schreibt uns Julia, doch der emotionale sei enorm: Der Goldschmuck enthalte die eingeschmolzenen Eheringe ihrer eigenen Eltern und Holz von einem Baum aus Stefans Kindheit. „Neben der ganzen Arbeit und Ideen, die in den Ring eingeflossen sind, sind wir auch emotional am Boden zerstört, unsere Ehe damit zu beginnen, unsere Ringe verloren zu haben und weiterhin ohne diese unseren Alltag zu bestreiten“, schreibt Julia. Der Finderlohn beträgt 300 Euro. Haben Sie die Ringe oder können sachdienliche Hinweise geben? checkpoint@tagesspiegel.de.
Wir bleiben in Neukölln: Die Kneipe Bajszel ist in der Nacht zu Sonntag zum Ziel eines möglicherweise israelfeindlichen Brandanschlags geworden; außerdem wurden Türschlösser zugeklebt. Passiert ist zu Glück nicht viel. Trotzdem: „Wir sehen das als Mordversuch“, sagte eine Betreiberin meiner Kollegin Madlen Haarbach – ein weiterer Betreiber sei zu dem Zeitpunkt noch in der Kneipe gewesen. Außerdem befinden die Räumlichkeiten in einem Wohnhaus.
Das Bajszel richtet öfter Veranstaltungen zum Thema Antisemitismus aus und wurde in der vergangenen Woche quasi täglich beschmiert, mit Farbe und antiisraelischen und hamasverherrlichenden Parolen. Für gestern Abend war eine Solidaritätskundgebung vor der Kneipe angemeldet. Schon im Mai waren an der Kneipe rote Hamas-Dreiecke angebracht worden. Damals sagten die Betreiber:innen: „Unsere Meinung zu dem, was in Israel und Gaza passiert, sollte eigentlich egal sein. Es geht um das, was auf Berlins Straßen passiert – und hier werden die Räume für jüdische Menschen gerade immer kleiner.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Nahost in Berlin: Am Freitagabend sind mehrere Dutzend junge Menschen randalierend durch Kreuzberg gezogen, wahrscheinlich in Reaktion auf Israels Bombenangriffe im Libanon. GdP-Sprecher Benjamin Jendro warnte: „Wir sehen eine wachsende Bereitschaft aus der pro-palästinensischen Community und ein anhaltendes Personenpotenzial, Berlin in Schutt und Asche zu legen sowie Polizisten mit körperlicher Gewalt, Steinen und Pyro massiv zu verletzen.“ Auch am Sonnabend wurde bei einer Demo in Wedding ein Polizist verletzt.
Das verstehe, wer will: Berlin sucht dringend Kräfte für seine vielen Brennpunktschulen – doch die Finanzierung von „Teach First“, ein Programm, das junge Professionelle an Schulen mit hohen Abschlusslosen-Quoten schickt, wackelt. Als Teilnehmer:innen am Sonnabend dagegen protestierten, wurden sie aus dem „Berlin-Tag“ geschmissen – eine Veranstaltung, bei der die Bildungsverwaltung neue Lehrkräfte anwerben will. Kommen Sie da noch mit?
Völlig losgelöst von den Baumaßnahmen soll das gemeinsame Karaokesingen im Mauerpark weitergehen dürfen. Mit Garantie von ganz oben: Das Land Berlin und die Grün Berlin setzten sich „gemeinsam dafür ein“, hieß es. Ab November 2024 soll am Amphitheater, wo traditionell gegrölt wird, gebaut werden. Das Karaoke soll dann so lange auf das Streetballfeld ausweichen.
Klingen weg: Die Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP) hat sich erneut für ein generelles Trageverbot von Messern im öffentlichen Raum ausgesprochen. Anlass war ein Streit zwischen zwei Männern in Charlottenburg, nach dem beide mit Stichverletzungen im Krankenhaus behandelt werden mussten. Die Auseinandersetzung fand allerdings in einer Wohnung statt. GdP-Chef Stephan Weh sagte: „Terroristen und Schwerstkriminelle werden sich von Verboten nicht abhalten lassen“ – aber man werde so die Messergewalt eindämmen.
Rekorde schafft nicht nur der Marathon! Dem Fruchthof Berlin ist es zu seinem 75-jährigen Firmenjubiläum tatsächlich gelungen, den größten Obstsalat der Welt herzustellen. Knapp zwölf Tonnen Obst, heißt es, seien dafür verarbeitet worden. Das Ergebnis wurde tiefgefroren und nun teilweise von Florida Eis und der Confiserie Reichert zu Smoothies, Eiscreme und Brotaufstrichen verarbeitet. Die werden heute öffentlichkeitswirksam von der Berliner Tafel in der Gropiusstadt verteilt – CDU-Verbraucherschutzsenatorin Felor Badenberg ist auch dabei.
Aufs Herz aufpassen: Im Gleisdreieck-Park gibt es derzeit Kunst zum Mitmachen. Ein 1000 Kilogramm schweres Herz aus Zucker schmilzt hinter Glas langsam vor sich hin – außer, wenn Passant:innen auf einem von drei angeschlossenen Fahrrädern losstrampeln, um kühlende Luft zu generieren. Was dahintersteckt und bis wann Sie noch mitmachen können, erklärt Robert Klages.
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Noch einen Lesetipp hätte ich für Sie. Es ist eine Herkunftsforschung, die mich sehr gerührt hat: Der Vater meines Kollegen Hans-Hermann Kotte wurde in der Nazizeit adoptiert. Die Suche nach seinen leiblichen Großeltern verlief nicht vollständig erfolgreich, doch er hat sehr Interessantes über das Adoptionswesen im dritten Reich herausgefunden – und einiges über das kurze und wahrscheinlich harte Leben seiner Großmutter, die sechs Tage nach der Geburt ihres Jungen starb. Lohnt sich sehr!
Zitat
„Ich bin bisher drei Marathons gelaufen, einen in Singapur und zwei in Seoul, aber so eine tolle Stimmung wie in Berlin habe ich noch nicht erlebt. Hier wird man vom ersten bis zum letzten Kilometer angefeuert, kein Zuschauer an der Strecke bleibt still.“
Joy Toledo von den Philippinen (Q: Zeit Online)
Stadtleben
Verlosung – Na, wie bereiten Sie sich auf den wohl wichtigsten deutschen Feiertag, den Tag der Deutschen Einheit vor? Falls Sie sich darüber noch keine Gedanken gemacht haben, ist vielleicht folgender Hinweis etwas für Sie: Die Kino-Event-Reihe „Best of Cinema“, die an jedem ersten Dienstag im Monat Kultfilme zurück auf die große Leinwand bringt, strahlt am 1. Oktober in ausgewählten Kinos den Wiedervereinungs-Klassiker „Good bye, Lenin!“ aus. Sie wissen schon, die Komödie, in der Daniel Brühl den Sohn einer selbstbewussten DDR-Bürgerin (Katrin Sass) spielt, die aufgrund eines Herzinfarkts ins Koma fällt und so den Siegeszug des Kapitalismus verschläft. Zur Erinnerung, hier nochmal der Trailer. Wir verlosen 2x2 Tickets, die in allen teilnehmenden Kinos gültig sind.
Essen – Eine außergewöhnlich gute Pizza, die keinen Schnickschnack braucht: Auf den im mit Gas befeuerten Steinofen wundervoll knusprig gebackenen Teig, der große, dunkle Blasen wirft, kommt bei „Mangiare“ in der Grundeinstellung bloß eine sparsame Schicht tief aromatischen Tomatenpürees und ordentlich Mozzarella. Das Ergebnis: eine der besten Margheritas der Stadt. Um dieses gebackene Kunstwerk wirken zu lassen, überlädt man es besser nicht und bleibt bei den Standard-Varianten: Die Pizzen mit scharfer Salame oder einer Mischung aus frischen Dattel- sowie getrockneten Tomaten. Wer es kunterbunter wünscht, bestellt die „Speziellen Pizzen“ mit etwa gekochtem Schinken, Salame, Steinpilzen, Artischocken, Oliven und Mozzarella Fior di Latte (Capricciosa) oder mit Mozzarella Fior di Latte, Gorgonzola, Parmesan und schwarzem Trüffel („Drei Käse und Trüffel“). Mo-Sa 12-22 Uhr, Arminiusmarkthalle, Arminiusstraße 2-4, U-Bhf. Turmstraße
Last Minute Tickets – „Garageband Superstar“ und „Girlfriend Material“ – eigentlich reichen die Titel ihrer beiden bisher veröffentlichten Alben völlig aus, um die Musik von Lauran Hibberd zu beschreiben. Die Sängerin von der britischen Isle of Wight bringt rotzige Stimmung à la Limp Bizkit und Green Day auf die Bühne und paart sie mit einer ordentlichen Portion Pop, wie man ihn von Taylor Swift und Co kennt. Pop, der abseits des oft verschrienen Mainstreams funktioniert und dennoch die ganz großen, epischen Momente hervorbringt. Hörprobe gefällig, dann nichts wie in den Kreuzberger „Privatclub“ heute ab 19 Uhr – es gibt noch Tickets (23,70 €). Skalitzer Straße 85-86, U-Bhf. Schlesisches Tor
Noch hingehen – Aufgepasst, liebe Hobby-Baristas: Heute startet die Coffee Week Berlin 2024. Bis zum 6. Oktober wird in der Hauptstadt die Vielfalt und Kultur des Kaffees gefeiert. In vielen teilnehmenden Cafés und Röstereien werden informative Veranstaltungen, Verkostungen und Workshops, außerdem Vorträge und Experten-Panels ausgerichtet. Alle teilnehmenden Akteure und Institutionen, das gesamte Programm und weitere wissenswerten Informationen, finden Sie auf der übersichtlich gestalteten Website – man muss aber der englischen Sprache mächtig sein.
Grübelstoff – Laut Kalender startet morgen der Oktober – laut Volksmusik-liebenden Biertrinkern läuft der bereits seit zwei Wochen. Haben Sie schon eines der vielen, auch in Berlin stattfindenden Oktoberfeste besucht – oder meiden Sie diese provinzielle Tradition?
Kiekste
„Zur Sonne, zur Freiheit, schön, dass ihr dabei seid“, reimten einst die Rapper von Fischmob. Wohl an Anlehnung an das alte sowjetische Arbeiterlied, das auch auf SPD-Parteitagen erklingt. Leser Johannes Müller war unbekümmert davon auf dem Tempelhofer Feld unterwegs. Toll! Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A113 (Schönefeld-Zubringer): Die Autobahn ist in der Zeit von 21 bis 5 Uhr in beiden Richtungen zwischen den Anschlussstellen Adlershof und Schönefeld-Nord gesperrt. Eine Umleitung ist ausgeschildert.
Otto-Suhr-Allee (Charlottenburg): In Höhe der Kreuzung Krumme Straße/Warburgzeile ist die Fahrbahn in beiden Richtungen auf jeweils einen Fahrstreifen verengt. Es ist kein Abbiegen möglich. Die Kreuzungsüberfahrt ist gesperrt, ebenso ist die Anbindung Warburgzeile gesperrt.
Kreuzung Alt-Moabit/Rathenower Straße/Paulstraße (Moabit): Ab dem Morgen bis Mitte Oktober gibt es im gesamten Kreuzungsbereich Fahrstreifenreduzierungen und Abbiegebeschränkungen.
Kreuzung Borholmer Straße/Björnsonstraße (Prenzlauer Berg): Die Gleisüberfahrt im Bereich Björnsonstraße/Malmöer Straße ist gesperrt. Ebenso ist die Björnsonstraße zwischen Bornholmer Straße und Ibsenstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Westfälische Straße (Wilmersdorf): Zwischen Brandenburgische Straße und Konstanzer Straße ist die Fahrbahn für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Nahverkehr – M13 und 50: Ab 5.30 Uhr bis zum 9.12.2024 sind diese Linien zwischen Gustav-Adolf-Straße/Langhansstraße und Virchow-Klinikum unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Regionalverkehr – RB14: Ab 5.30 Uhr bis zum 4.10.2024 fallen die meisten Züge zwischen Nauen und Berlin Südkreuz aus. Als Ersatz nutzen Sie bitte alternative Verbindungen.
Demonstration – Für heute sind 25 Demos angemeldet (Stand 27.9., 12 Uhr), u.a. „Petition für die Rettung unserer zurückgebliebenen Kinder in Afghanistan“: 70 Teilnehmende, Werderscher Markt 6 (8.30-16 Uhr)
„Kitas zur Chefsache – Verhandlung für pädagogische Qualität und Entlastung JETZT“: 1.500 Demonstrierende, Verdi, ab Rathausstraße 15 über Grunerstraße, Spandauer Straße, Molkenmarkt, Littenstraße bis Klosterstraße (9-11.30 Uhr)
„Aktuelle Tarifforderungen der Beschäftigten des medizinischen Dienstes im Zuge der laufenden Verhandlungen, Warnstreik“: 100 Streikende, Gewerkschaft der Sozialversicherung, Lise-Meitner-Straße 1 (10.30-12.30 Uhr)
„Buntes Pflaster statt brauner Gedanken. Versammlung gegen rechts (...)“: 20 Menschen, Jungfernstieg (16-17.30 Uhr)
„Spirituelle Mahnwache - für Frieden in Nahost und in der Welt“: 20 Personen, Bündnis für Frieden Berlin, Potsdamer Platz (18-22 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Monica Bellucci (60), italienische Schauspielerin u. a. in „Bram Stoker’s Dracula“ „Lügen der Liebe“, „Pakt der Wölfe“ oder „Matrix Reloaded“ / Marion Cotillard (49), französische Schauspielerin (u. a. „Big Fish“ 2003, „Public Enemies“ 2009, „Nine“ 2009, „Inception“ 2010) erhielt 2008 als beste Hauptdarstellerin einen Oscar für ihre Rolle als Édith Piaf in „La vie en rose“ / Hartmut Jäckel (94), Jurist und Politikwissenschaftler, von 1974 bis 1977 erster Vizepräsident der FU Berlin. Von 1977 bis 1981 Staatssekretär (SPD) in der Berliner Senatsverwaltung für Wissenschaft und Forschung / Claudio Jupe (76), Rechtsanwalt, Notar und Politiker (CDU) / Lothar Kolditz (95), Chemiker, ehemaliger Professor an der Humboldt-Universität / Stefan Lindemann (44), ehemaliger Eiskunstläufer, beendete nach den Olympischen Winterspielen 2010 seine Karriere als aktiver Sportler / Pia Metzker (21), Fußballprofispielerin, Abwehrspielerin bei Union Berlin / Désirée Nick (68), Entertainerin, Schauspielerin und Autorin / Max Verstappen (27), belgisch-niederländischer Autorennfahrer, seit 2015 Formel-1-Pilot und wurde 2021 Weltmeister
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Helga Annelise Charlotte Benrowitz, * 19. Februar 1939, verstorben am 12. September 2024 / Gerd Bonczyk, * 9. Mai 1935, verstorben am 30. August 2024 / Dr. Alexander Dückers, * 26. Mai 1939, verstorben am 11. September 2024 / Andreas Hellwig, verstorben 2024 / Vera Mayer, * 27. Juli 1941, verstorben am 21. September 2024 / Paul Leo Panter, * 28. Juni 1955, verstorben am 19. September 2024
Stolperstein – Leopold Klein wurde am 4. August 1893 in Berlin geboren. Der erfolgreiche Tuchhändler heiratete Anfang der 1920er Jahre Luise Tannenbaum und hatten eine gemeinsame Tochter. Aufgrund der zunehmenden Repressionen gegen Jüdinnen und Juden zogen die Kleins nach der Pogromnacht 1938 für einige Monate zu Verwandten in die Düsseldorfer Straße. Im Frühjahr 1939 floh die Familie nach Amsterdam, mit dem langfristigen Ziel, nach Kuba auszuwandern. Der Plan scheiterte. Im Januar 1944 wurde die Familie nach Theresienstadt verschleppt. Von dort wurde Leopold Klein am 30. September 1944 nach Auschwitz deportiert und von den Nazis ermordet. Heute erinnert ein Stolperstein in der Düsseldorfer Straße 6 in Wilmersdorf an Leopold Klein.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Es ist der 30. September! Zum Abschluss blicken wir ein bisschen zurück: Was war an diesem Tag bisher noch so los in Berlin? Zum Beispiel landete heute vor 75 Jahren der letzte „Rosinenbomber“. Die Luftbrücke, mit der die Westalliierten das von den Sowjets blockierte Westberlin versorgten, konnte offiziell beendet werden.
Und Geschichte geschrieben wird auch 1897, in etwas kleinerem Format: Am 30. September gründet sich nicht nur der erste deutsche Automobilclub („Mitteleuropäischer Motorwagen-Verein“). Im Hotel Bristol, damals eine der vornehmsten Adressen in der City, findet auch ein Vorläufer der Internationalen Automobilausstellung (IAA) statt. „In einem Hotel?“, fragen Sie sich jetzt vielleicht? Doch das geht – wenn insgesamt acht „Motorwagen“ gezeigt werden.
Die Recherche in Gang gebracht hat heute Isabella Klose, das Stadtleben gesammelt und ausgestellt hat Tobias Langley-Hunt, Jasmine Dellé hat sich in der Frühproduktion um die Präsentation gekümmert. Morgen fährt hier Robert Ide vor!
Eine gute Woche wünscht