Berlin macht sich frisch für den Sommer! Ab dieser Woche werden die rund 180 von den Wasserbetrieben verwalteten Zierbrunnen nach und nach in Betrieb genommen. Oder wie es in der Ankündigung des Landesunternehmens heißt: „Vom Eise befreit sind Becken und Düsen. Durch der Techniker:innen holdes, belebendes Werk. In Berlin sprudelt aus Brunnen Glück …“
Puh, na gut … die Goethe-Anleihe sei den Wasserbetrieben, die hier sonst nur nach Rohrbrüchen Erwähnung finden, gegönnt. Am Gründonnerstag findet das symbolische Ansprudeln im Rosengarten des Treptower Parks statt. Im Neuköllner Rathausbrunnen fließt das Glück dagegen bereits – was zahlreiche ortsansässige Tauben gestern schon mal für ein ausgiebiges Bad nutzten. Es kommentiert Johann Wolfgang von Goethe: Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben, der täglich sie erobern muss.
Um das Berliner Neutralitätsgesetz, das unter anderem Polizeikräften und Lehrerinnen und Lehrern das Tragen von „sichtbaren religiösen oder weltanschaulichen Symbolen“ untersagt, ist es ruhig geworden. Dabei kann mit der aktuellen Rechtslage eigentlich niemand zufrieden sein.
Zur Erinnerung: Bereits 2020 hatte das Bundesarbeitsgericht (BAG) einer Muslimin eine Entschädigung zugesprochen, weil sie aufgrund ihres Kopftuchs nicht als Lehrerin eingestellt wurde. Nachdem der Senat Anfang 2023 mit einer Beschwerde gegen das Urteil beim Bundesverfassungsgericht gescheitert ist, verschickt die Bildungsverwaltung eilig ein Rundschreiben: Ein pauschales Kopftuchverbot darf es nicht geben. Nur bei Hinweisen darauf, dass der Schulfrieden konkret gefährdet sei, können sich die Schulen auf das Neutralitätsgesetz berufen.
Dass dieser halb-legale Zustand nicht wirklich haltbar ist, sahen auch CDU und SPD ein. Im 2023 besiegelten Koalitionsvertrag heißt es: „Das Neutralitätsgesetz passen wir gerichtsfest an die aktuelle Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts und des Bundesarbeitsgerichts an.“ Passiert ist seitdem: nichts.
Im Senat würden noch „Arbeits- und Abstimmungsprozesse“ laufen, heißt es kurz angebunden aus der SPD-geführten Innenverwaltung. CDU-Innenpolitiker Burkhard Dregger sagte dem Checkpoint gar: „Ich persönlich bin der Auffassung, man sollte das Gesetz nicht anfassen. Es wird rechtmäßig angewandt.“ Die Grünen-Fraktion fordert in einem Antrag von Tuba Bozkurt wiederum, das Neutralitätsgesetz komplett abzuschaffen. Begründung: Es vertrage sich nicht mit einer „liberalen und vielfältigen Gesellschaft“. Und was meinen Sie?

Die Legende, dass Inuit mehr als 100 verschiedene Wörter für Schnee haben, ist längst widerlegt. Die Legende, dass die Berliner Verwaltung in 100 verschiedenen Varianten ausdrücken kann, keine Ahnung zu haben, lebt dagegen weiter.
Die Umweltverwaltung und das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg kommen in der Antwort auf eine Anfrage des Abgeordneten Tino Schopf zum Grillverhalten im Volkspark Friedrichshain (die passenderweise „Stochern im Nebel“ heißt) schon mal auf rekordverdächtige sechs:
+ Es werde „keine Statistik im Sinne der Fragestellung geführt“
+ Es lägen „keine Erkenntnisse im Sinne der Fragestellung vor“
+ Es werden „keine Messungen im Sinne der Frage durchgeführt“
+ Die Zahl sei „unbekannt“
+ Die Daten seien „nicht recherchierbar“
+ Die Angaben könnten „nicht valide recherchiert werden“
Um Missverständnissen vorzubeugen: Die sprachliche Vielfalt, die die Verwaltung hier an den Tag legt, verdient Anerkennung. Wer will schon immer das Gleiche lesen?
Hervorzuheben ist auch die letzte Frage des SPD-Abgeordneten Schopf: „Ist der Beantwortung meiner Fragen aus Sicht des Senats noch etwas hinzuzufügen?“ Antwort der Umweltverwaltung: „Der Beantwortung der Fragen ist aus Sicht des Senats nichts hinzuzufügen.“ Wäre das auch geklärt.

Ein Osterkörbchen voller Kreativität: Im Exploratorium Berlin entdecken Kinder in den Ferien die Welt des Theaters. Beim viertägigen „Und Action!“-Kurs (22. bis 25. April) erfinden sie Szenen, schlüpfen in Rollen und bringen Geschichten auf die Bühne. Wir verlosen zwei Plätze für das spielerische Abenteuer: Einen für ein Kind zwischen 6 und 8 Jahren und einen für ein Kind zwischen 9 und 12 Jahren. Wer gewinnen möchte, schickt eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de (mit Angabe der Altersgruppe).
Berliner Schnuppen

Telegramm
Das (Checkpoint-)Volk hat gesprochen und es will: eine Weltausstellung. 58 Prozent von Ihnen sind für eine Expo 2035 in Berlin, nur 17 Prozent für Olympia, 25 Prozent wollen keines von beidem. Freuen wird das Ex-IHK-Chef Daniel-Jan Girl, der unvermindert für die Expo 2035 trommelt. Bringen wird es vermutlich nicht viel. Der Senat hat sich festgelegt: Olympia oder nix!
Während die politische Karriere von Michael Müller seit der Bundestagswahl vorüber ist, fängt die seiner Lebensgefährtin Reyhan Sahin gerade erst an. Seit Anfang April ist Sahin neue Co-Vorsitzende des SPD-Kreisverbandes Charlottenburg-Wilmersdorf. „Ich bin Polit-Rentner. Sie ist die Zukunft“, sagte der Ex-Regierende der „BZ“, die ihn elegant zum „Lover Müller“ machte.
Aus der Reihe „Jusos machen Jusos-Dinge“: Wie zahlreiche andere Landesverbände lehnen auch die Berliner Jungsozialisten den Koalitionsvertrag zwischen CDU und SPD ab. „Aus unserer Sicht wurden mehrere rote Linien überschritten“, sagte die Landesvorsitzende der SPD-Nachwuchsorganisation, Svenja Diedrich, der Deutschen Presse-Agentur. Sie kritisierte insbesondere die verschärfte Migrationspolitik und die geplante Abschaffung des Bürgergelds.
Aus der Reihe „AfD macht AfD-Dinge“: Der Abgeordnete Hugh Bronson wollte vom Senat wissen, „welche Aktivitäten“ von dem Berliner Büro der „Free Russia Foundation“ ausgehen und „zu welchen Gruppen in Russland“ es Kontakt hat (Drucksache 19/22028). Die Organisation setzt sich für ein demokratisches und friedliches Russland ein – was der Berliner AfD offenbar nicht ganz geheuer ist.
So, noch ein paar gute Nachrichten? Bitte schön:
Die sogenannte Reinigungsstreife der BVG wird von einem Pilot- zu einem Dauerprojekt. Reinigungs- und Sicherheitskräfte werden demnach weiterhin gemeinsam auf den U-Bahn-Linie U8, U7 und U5 unterwegs sein, um gemeinsam für Sauberkeit und Sicherheit zu sorgen, teilte die BVG mit.
Amt, aber glücklich: „Ich habe vor 80 Minuten online einen Termin beim Bürgeramt bekommen und bin gerade eben fertig geworden“, freut sich Reddit-User mindhaq. „Der Vorgang selbst hat nicht mal eine halbe Stunde gedauert, alle waren sehr freundlich und kompetent. Kann man nicht meckern!” Machen wir in dem Fall auch nicht. Weiter so!
Sie lesen den Checkpoint schon eine Weile? Dann beweisen Sie es! Chef-Checkpointer Lorenz Maroldt lädt heute Abend um 19.30 Uhr im Insel-Salon in Mitte zum großen Berlin-Quiz. Alle Infos zur Veranstaltung gibt’s hier.

Machen statt Meckern: Für unsere Serie „Berlin 2030“ haben wir 50 Ideengeber nach ihrer Vision für die Hauptstadt gefragt. Den Beitrag von BER-Chefin Aletta von Massenbach lesen Sie hier. Alle Folgen und kreative Konzepte finden Sie täglich online unter tagesspiegel.de/berlin2030.
Und auch Sie schicken uns weiter spannende Ideen für die Zukunft Berlins. Um den Fahrraddiebstahl einzudämmen, schlägt Birga Köhler vor, „Fahrradpapiere“ einzuführen: „Der Eigentümer steht somit fest. Künftige Verkäufe und Käufe funktionieren nur mit Übertrag der Papiere. Alles andere ist strafbar.“
Sie haben auch eine Idee? Schreiben Sie uns unter checkpoint@tagesspiegel.de.
Zitat
„Indisches Streetfood schmeckt wunderbar, aber kann es in sich haben, selbst für den gestählten deutschen Fastfoodmagen.“
Genesungswünsche für den bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder von Schleswig-Holsteins CDU-Bildungsministerin Karin Prien. Söder musste zuvor seine Indienreise wegen eines akuten Magen-Darm-Infekts abbrechen.
Stadtleben
Verlosung – Nervenzerfetzende Zweikämpfe zwischen Horror und Humor. Hm, wenn das für Sie Berlin ganz gut beschreibt, sollten Sie vielleicht bei der heutigen Verlosung mitmachen: Im Angebot sind 2x2 Plätze zur Buchpremiere von „Kannibalen und Liebe“ morgen im Pfefferberg. Verfasser ist der Entertainer und Comiczeichner FIL, bürgerlich Philip Tägert. Worum es genau geht? Tja, ein weites Feld. In den Bewertungen eines großen Online-Kaufhauses heißt es: „Ich frage mich, wie man auf solche Ideen kommt. Entweder man steht unter starken Drogen, ist komplett durchgeknallt oder einfach Fil. Vielleicht auch alles gleichzeitig.“ 20 Uhr, reguläre Tickets kosten 32 Euro, Schönhauser Allee 176, U-Bhf Senefelderplatz
Essen & Trinken – Mit einem Ostermenü macht die „Brasserie Hélène“ Vorfreude auf die Eiersuche. Das dreigängige Menü setzt auch farblich auf den Frühling: Vorweg gibt es ein grünes Samtsüppchen aus Artischocken mit Sauerklee, panierter Pancetta-Praline und einem konfierten Eigelb als runde Krönung. Sodann folgt der Lammrücken mit einem Hauch Cassis plus orangefarbene Paprikagerste plus dunkelgrüne Bärlauch-Sauce. Das Dessert ähnelt einem rosa Osterei. Unter der hauchdünnen Kruste verbirgt sich fester Joghurt mit einem buchstäblich scharfen Rhabarber-Kern. Grüner Pfeffer und goldgelber Honig aus der hauseigenen Produktion bringen zusätzliche Kontraste. Ohne Weinbegleitung kostet das Menü 49 Euro (bis 26. April, tgl. bis auf die Feiertage, 12-20 Uhr). Im KaDeWe, Tauentzienstraße 21-24, U-Bhf Wittenbergplatz
Noch hingehen – Als Donald Trump in seiner ersten Amtszeit den Anlauf nahm, die Grenze zwischen Mexiko und den USA mit einer „großen, großen Mauer“ zu befestigen, war es ihm wichtig, dass sie auch unbedingt „schön“ sein sollte. Ob Hadrianswall oder Limes – auch die historischen Vorbilder boten mehr symbolischen als tatsächlichen Schutz und wirkten stärker nach innen als nach außen. Um Symbolgehalt und Architektur geht es ebenfalls in den Bildern von Thomas Demand (*1964). Er nimmt Fotos aus verschiedenen Medien und baut sie als Papiermodell nach, macht ein Foto und zerstört sie anschließend. Was bleibt, ist eine Reflexion über das, was wir Realität nennen. In der Galerie Esther Schipper sind noch bis Donnerstag weitere Realitäten zu entdecken. Di-Do 11-18 Uhr, Eintritt frei, Potsdamer Straße 81E, U-Bhf Kurfürstenstraße
Berlinbesuch – Eltern haben in der Regel keine Gelegenheit, unter der Woche mit Schulkindern ins Theater zu gehen. Aber – yes, es sind Osterferien und falls Sie hiergeblieben sind, und vielleicht noch paar Überstunden abfeiern können: Heute wird auf dem Tempelhofer Feld nochmal das Stück „Als die Schokolade vom Himmel fiel“ gespielt (auch noch Mi/Do, je 11/14 Uhr). Das Open-Air-Theater ist eine spannende Zeitreise in den Winter 1948/49: Das Leben im Nachkriegs-Berlin ist kein Zuckerschlecken, im wahrsten Sinne des Wortes. Gerdas Bruder hat Geburtstag. Aber woher in Zeiten der Blockade die Zutaten für einen Geburtstagskuchen nehmen? Bei dem Stück vom Theater Anu folgen Familien mit Kids (ab 6 Jahren) den Spieler:innen von Station zu Station. Eintritt frei (Reservierung nötig), Eingang Columbiadamm, dann ausgeschildert, Bushaltestelle Golßener Straße
Grübelstoff – Seien Sie ehrlich, wie viele Vögelarten können Sie auf dem Balkon unterscheiden?
Kiekste

„Magnolimania am Schillerplatz in Friedenau“, schreibt uns Nicole Mikisch zu ihrem Foto. Toll! Weitere frühlingshafte Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – A100 (Stadtring): Von 21 bis 5 Uhr ist die Autobahn Richtung Wedding zwischen Kreuz Schöneberg und Anschlussstelle Hohenzollerndamm gesperrt.
Wiltbergstraße/Pölnitzweg (Buch): Ab Mittag ist die Wiltbergstraße bis Mitte September in beiden Richtungen zwischen Kleine Wiltbergstraße und der Zufahrt zum P+R-Parkplatz für den Kfz-, Rad- und Fußverkehr gesperrt. Im Gegenzug wird der Pölnitzweg wieder geöffnet.
Hohenschönhauser Straße (Falkenberg): Die Anbindung an die Bitterfelder Straße ist in beiden Richtungen für den Kfz-Verkehr gesperrt (bis Mitte Mai).
Rhinstraße (Friedrichsfelde): In Richtung Am Tierpark steht vor der Kreuzung Alt-Friedrichsfelde nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Neustädtische Kirchstraße (Mitte): Die Straße ist für ca. einen Monat in Richtung Unter den Linden zwischen Reichstagufer und Georgenstraße für den Kfz-Verkehr gesperrt.
Lindauer Allee (Reinickendorf): Bis Ende Juni steht in Richtung Residenzstraße zwischen Ollenhauerstraße und Waldowstraße nur ein Fahrstreifen zur Verfügung.
Gartenfelder Straße (Siemensstadt): In beiden Richtungen ist die Fahrbahn zwischen Paulsternstraße und Saatwinkler Damm auf jeweils einen Fahrstreifen verengt (bis Mitte Juni).
Demonstration – Für heute sind sieben Demos angemeldet (Stand 15.4., 13.45 Uhr), u.a. „Die Verfolgung von FALUN DAFA / FALUN GONG-Praktizierenden in China beenden. Die Diktatur der Kommunistischen Partei Chinas auflösen“: fünf Menschen, Falun Dafa Verein Berlin, Jannowitzbrücke (10.30-13 Uhr)
„Demonstration vor der türkischen Botschaft in Berlin, bei der Tierschützer ihre Solidarität mit den Straßentieren in der Türkei zeigen wollen“: 60 Demonstrierende, Animal Eden e.V., Tiergartenstraße 20 (11-14 Uhr)
„Sudan nicht vergessen – Stimmen aus zwei Jahren Krieg und Krise“: 50 Menschen, Gesellschaft für bedrohte Völker, Pariser Platz (13-15 Uhr)
„Bürger wollen mit Passanten ins Gespräch kommen über Frieden und den Weg dahin“: 20 Teilnehmende, Schildbürger, Luisenhain (16-18 Uhr)
„Wir pfeifen auf Stuttgart 21“: fünf Protestierende, Potsdamer Platz (18.40-19.15 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Susanne Bier (65), dänische Regisseurin, für „In einer besseren Welt“ erhielt sie den Europäischen Filmpreis, 2013 wurde Bier in die Wettbewerbsjury der Berlinale berufen / Trine Dyrholm (53), dänische Schauspielerin („Love Is All You Need“) und Sängerin, 2014 war sie Jurorin der Berlinale / Dagmar Frederic (80) Sängerin und Moderatorin, tritt im Herbst beim Brandenburg-Tag in Perleberg auf / „Liebe Inge Gärtner-Roloff, wir beglückwünschen Dich recht herzlich zu Deinem 78. Geburtstag. Gott behüte Deine Seele. Es grüßt Dich Deine kleine Familie“. / „Alles Gute zum Geburtstag, liebe Inge Gärtner-Roloff!“ / Henning Harnisch (57), ehemaliger Basketballspieler, Vizepräsident von ALBA Berlin / „Liebe Inge, beste und liebste Geburtstagsgrüße – bleib gesund. Deine Nachbarn Sabine & Micha“ /„Mit sechsundsechzig Jahren, da fängt das Leben an... und wir sind auf großer Tour! Die herzlichsten Glückwünsche zum Geburtstag mein liebster Matthias, auf eine wunderschöne Reise ohne Bullipanne, mit viel Sonne und griechischen Genüssen, Jámas! Dein Sonnenschein.“ / Lukas Michelbrink (20), Fußballspieler, spielt für Hertha BSC / Barbara Schneider-Kempf (71), bis 2021 Generaldirektorin der Staatsbibliothek zu Berlin / „Herzliche Glückwünsche zum Geburtstag, lieber Thomas und alles Gute, Paul.“ / Emma Thompson (66), britische Schauspielerin, „Meine Stunden mit Leo“ (lief 2022 auf der Berlinale), Oscar für „Wiedersehen in Howards End“ / Emma Watson (35), britische Schauspielerin, spielte Hermine Granger in den „Harry-Potter“-Verfilmungen, u.a. 2016 in Berlin, als sie mit Daniel Brühl im Sony Center den Film „Colonia Dignidad“ präsentierte
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Reiner Budack, * 28. März 1941, verstorben am 2. April 2025 / Sylvia Engel, * 8. August 1944, verstorben am 10. März 2025 / Prof. Jörn Merkert, * 25. November 1946, verstorben am 8. März 2025 / Hans Peter Plettner, * 12. Mai 1939, verstorben am 2. März 2025
Stolperstein – Selma Schottlaender (*1887) war die Tochter eines Kaufmanns, der in Berlin und Hamburg Geschäfte für Delikatessen und Südfrüchte sowie Parfümerien führte. Ob ihre Mutter berufstätig war, ist nicht bekannt. Selma arbeitete als „Bürohilfsarbeiterin“; möglicherweise in einem Laden des Vaters. Am 24. Oktober 1941 wurden sie und ihre Schwester nach Łódź deportiert. Am 15. April 1942 starb Selma infolge der unmenschlichen Lebensbedingungen im Ghetto, ihre Schwester Gertrud war einen Tag zuvor gestorben. An Selma Schottlaender erinnert ein Stolperstein in der Neuen Christstraße 7 in Charlottenburg.
Encore
Wir rufen auf zum Frühjahrsputz für Fortgeschrittene (Berliner Art): Gestern haben wir uns von der Illusion verabschiedet, in dieser Stadt je „anzukommen“. Heute in der Kategorie „Kann weg“: Foodtrends hinterherjagen.
Ob Smashburger, Eggdrop-Sandwich, Dubai-Schokolade oder Hand-Pulled-Noodles – jede Woche wird ein anderes Gericht gehypt, ein neuer Laden eröffnet, ein weiteres Streetfood von Influencern vor laufender Handykamera weggeatmet. Das Ergebnis: Schlangen vor Imbissen, Wartelisten in Restaurants und kollektive FOMO („Fear of Missing Out“).
Die Erfahrung zeigt: Die wirklich guten Läden überstehen den Hype und etablieren sich. Und jedes Essen schmeckt noch besser, wenn keine Kamera darauf gerichtet ist.
Die Rosinen für diesen Checkpoint hat Isabella Klose (Recherche) herausgepickt, Antje Scherer hat das Stadtleben zusammengerührt und Jaqueline Frank (Produktion) alles für Sie angerichtet.
Von mir lesen Sie hier morgen wieder, wenn Sie mögen.
Bis dahin
