und Vorhang auf! In den kommenden zehn Tagen verlagert sich Berlins kulturelles Treiben in die Kinosäle. Sollten Sie noch auf die berühmt-berüchtigte Ticket-Jagd (T+) gehen: Hier empfehlen Tagesspiegel-Kolleginnen und Kollegen die besten Filme für alle Geschmäcker (T+).
Zu den Premieren kutschiert werden Stars und Sternchen auch in diesem Jahr von Uber: Der Fahrdienstvermittler ist erneut Hauptpartner der Filmfestspiele, veranstaltet am Montag im Café Moskau gar „The Berlinale Party powered by Uber“ mit „spannenden Gästen aus der Welt der Medien, Wirtschaft und Filmbranche“, wie es in einer Pressemitteilung heißt. Wie im falschen Film fühlen sich dabei die Berliner Taxiunternehmen. Sie kritisieren, dass die Berlinale ihnen keinen Raum gibt und stattdessen der Konkurrenz den roten Teppich ausrollt. Ihre Gegenaktion: Ein eigenes Taxi-Filmfest, das die Bedeutung des Taxis für das Kino unterstreicht. Bis zum 25. Februar ist auf dem „Boulevard der Stars“ am Potsdamer Platz in einem Großraum-Taxi ein Autokino eingerichtet (T+), dort laufen unter anderem der DDR-Film „Hallo Taxi“ und selbstverständlich „Taxi Driver“ von Martin Scorsese.
Wie können wir unsere Welt gerechter gestalten? Diese Frage stellt sich Berlins Ex-Kultursenator Klaus Lederer (Die Linke) in seinem neuen Buch „Mit Links die Welt retten“. Im Checkpoint-Podcast spricht er über die Verrohung des politischen Diskurses, die Wahlen in Ostdeutschland und den Überlebenskampf seiner Partei: „Das Parteiprogramm stammt aus dem Jahr 2011. Das ist eine Welt, die es so nicht mehr gibt, das ist eine Gesellschaft, die es so nicht mehr gibt“, sagt er. Und: „Die Partei muss sich, jenseits der Kakophonie fragen, wo sie steht.“ Die aktuelle Folge hören Sie überall, wo es Podcasts gibt und mit einem Klick hier.
Als Kontrastprogramm zu Kino und Popcorn empfehlen wir Konversation und Köstlichkeiten: Team Checkpoint lädt zur Eröffnung des Feinschmeckerfestivals „Eat Berlin“ am kommenden Donnerstag, 22. Februar, in die „Bar jeder Vernunft“. Serviert wird ein von Sterneköchen speziell für diesen Abend kreiertes Menü mit Weinbegleitung. Und auf der Bühne steigen Ann-Kathrin Hipp, Anke Myrrhe und Lorenz Maroldt in eine improvisierte S-Bahn und fahren eine Runde durch Berlin. Mit dabei: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir und Filmproduzentin Regina Ziegler. Nicht zuletzt spielt außerdem die legendäre Checkpoint-Band. Hier gibt es die Tickets!
Nach Alternativen zur Berlinale sucht in diesen Tagen auch Kollege Thomas Wochnik und nimmt Abstand von flimmernden Bildschirmen. Zunächst empfiehlt er, im Tegeler Forst nach Dohlen Ausschau zu halten (gewiss erholsam, Erfolgschancen tendieren allerdings gen null), ein Buch zu lesen und schließlich die klingenden Bilder des Klangkünstlers Budhaditya Chattopadhyay in der Galerie Errant Sound zu betrachten. Mehr dazu in Wochniks Wochenende (T+).
Abonennt:innen der Vollversion können sich jetzt mit dem Checkpoint-Wochenrätsel durch die vergangene Berlin-Woche rätseln. Vielen Dank an alle, die Woche für Woche mitmachen: Das letzte Lösungswort war WAHLSONNTAG. Viel Spaß!
1. Die Bundestagswahl 2021 ist nun auch in Berlin vollbracht. „Zu 99 Prozent hat diese Wahl funktioniert“, meldet Landeswahlleiter Stephan Bröchler, kleinere Störungen gab es dennoch. Was hat den Wahlablauf NICHT verzögert?
F) Falsche Wahlunterlagen
K) Ein Streit im Wahlvorstand
B) Ein fehlender Schlüssel
2. Die Verwaltungsreform verzögert sich ebenfalls: Das Mammutprojekt des Berliner Senats soll erst im Sommer 2025 abgeschlossen werden. Eine Ursache:
E) Die Arbeitsbelastung der Verwaltung durch die Fußball-EM.
A) Der Resturlaub der Verantwortlichen.
I) Die Komplexität des Vorhabens.
3. Nötig ist sie allemal: Berliner brauchen jährlich etwa 2,4 Millionen Termine. Wie viele können aktuell realisiert werden?
N) Rund 500.000
S) Rund 1 Million
L) Rund 2 Millionen
4. Apropos: Die Einheitswippe wird wohl auch nicht wie geplant in diesem Jahr fertig. Der Grund?
M) Das Stahlbauunternehmen hat Insolvenz beantragt.
U) Die Kosten haben sich unerwartet verdoppelt.
D) Das Einheitsdenkmal soll doch eine Schaukel werden.
5. Glanz und Glamour bringt die Berlinale in die Stadt. Am Eröffnungstag rief Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek in den Berlinale-Palast:
W) „Die Demokratie muss im Kinosaal verteidigt werden.“
E) „Hass gehört nicht auf unsere Gästeliste.“
R) „Magnetschwebebahn jetzt!“
6. Ein weiteres Paar für den SPD-Parteivorsitz: Raed Saleh und Luise Lehmann kandidieren. Der 47-jährige Spandauer und die 27-jährige aus Marzahn-Hellersdorf sollen sich gut ergänzen, oder wie Lehmann es ausdrückte:
P) „Ich bin engagiert, er ist gut vernetzt.“
O) „Er ist Arbeiterkind, ich Akademikerin.“
M) „Ich bin jung, er ist alt.“
7. Neues vom Wohnungsmarkt: In Schöneberg werden Altbauwohnungen zu unschlagbaren Preisen vermietet (etwa 460 Euro warm). Der Haken?
T) Die Wohnungen sind unbeheizt.
A) Die Wohnungen sind erst 2025 bezugsfertig.
L) Die Wohnungen haben maximal 20 Quadratmeter Wohnfläche.
8. Kreuzberg hat derweil ein berühmtes Graffito verloren: Welches Wandgemälde musste der „Revitalisierung“ eines Gebäudes weichen?
C) „Pink Man“
U) „Astronaut | Cosmonaut“
R) „Nature Morte“
9. Berliner, aber nostalgisch: Wofür können Interessierte aktuell einen Platz buchen?
I) Für die allerletzte Clubnacht im alten Tresor.
G) Für die allerletzte Aussichtsrunde auf dem Schöneberger Gasometer.
H) Für den allerletzten Rundflug mit einer Air-Berlin-Maschine.
10. Berlin, aber exotisch: Was haben Mitarbeitende des Neuköllner Grünflächenamtes in der Hasenheide gefunden?
S) Eine ausgewachsene Bananenstaude
D) Einen lebendigen Schwarm Kolibris
E) Eine tote Tigerpython
11. Es bleibt tierisch: „Er wartet seit vielen Jahren auf eine Kuh.“ Wer sprach hier über wen?
M) Berlins Tierheimleiterin Mareen Esmeier über einen abgegebenen Wasserbüffel
R) Berlins Wildtierexperte Derk Ehlert über einen einsamen Elch
B) Berlins Karnevalprinz Detlef I. über seinen Kollegen Uli I., der als Bulle verkleidet war
Notieren Sie die richtigen Buchstaben und senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Nachrichten mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Mein Wochenende mit

Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Der Tag der Liebenden ist offiziell um. Wer den Valentinstag hingegen das ganze Jahr über feiert, wird auch an diesem Wochenende einen Liebes-Höhepunkt zelebrieren können. Geschichten wie die um Susi und Strolch oder Bonnie und Clyde gliedern sich in die Reihe filmreifer Liaisons. Absolut bühnentauglich ist auch das Stück: „Eine Sommernacht“. Der Plot: Die erfolgreiche Scheidungsanwältin Helena und der kleinkriminelle Bob lernen sich abends in einer Bar kennen. Beide Mitte 30, beide vom Alltag bedient. Nach einem enttäuschenden One-Night-Stand gehen sie getrennte Wege, ohne den Wunsch, sich wiedersehen zu wollen. Doch wie es der Zufall will, begegnen Helena und Bob sich im Nu wieder. Als Gangster-Paar ziehen sie in einer abenteuerlichen Mittsommernacht durch die Straßen Edinburghs. Mit im Gepäck: 15.000 Pfund – und ein Funken Liebe? Ob die Geschichte ein herzliches Ende findet, erfahren Sie heute um 19.30 Uhr. Das Theater spielt in der Erlebnis-Scheune in Hornow. Über eine kleine Überraschung freut sich jeder: Karten kosten geschmeidige 25 Euro. Und was man mit Liebe betrachtet, ist immer schön – so wie Chantal, die betörende Sau von Nebenan. So oder so ähnlich hat das übrigens auch schon der Dichter Christian Morgenstern gesagt. Damit wünsche ich einen bezaubernden Samstag, mit freundlichen Grunzen.
P.S. Chantal, ich hoffe, du liest das. Je kitschiger, desto romantischer, habe ich gehört.“ (von Sophie Rosenfeld)
Leseempfehlungen
Selenskyj-Biograf über den ukrainischen Präsidenten: „Es ist ihm sehr wichtig, von den Ukrainern geliebt und bewundert zu werden“
Wolodymyr Selenskyj kam als Komiker ins Präsidentenamt. Russlands Angriff habe ihn in einen Anführer verwandelt, sagt sein Biograph Simon Shuster. Doch wie lange geht das noch gut? (T+)
Makler packt aus: Fünf Experten-Tipps, um an eine Wohnung in Berlin zu kommen
Seit 17 Jahren arbeitet Achim Amann in Berlin als Makler. Hier verrät er, was kreative Bewerbungen bringen, warum Lehrer mit Doppelnamen es schwer haben – und wie auch Normalverdiener ihr Glück finden. (T+)
Orientalisch, Almhütte oder Comedy-Brunch: Die besten Orte für ein spätes Frühstück in Brandenburg
Wenn die trübe Jahreszeit die Runde dreht, kann ein ausgedehntes Frühstück mit Freunden die Stimmung heben. Hier einige exklusive Adressen zum Brunchen in Brandenburg. (T+)
Encore
Zeit für unseren täglichen Blick ins Berlinale-Programm, heute mit einem Film aus der Sparte Retrospektive. „Chapeau Claque“ erzählt die Geschichte eines pleitegegangenen Jungunternehmers, der das Versprechen der „Freizeitgesellschaft“ sehr ernst nimmt. In seiner kunstvoll verwilderten Stadtrand-Villa genießt und propagiert Hanno Giessen das „Recht auf Faulheit“. Diesen unterhaltsamen Spaß aus 1974 kann man sich heute um 11 Uhr im Cineplex Titania anschauen.
Und wenn Sie wissen wollen, wo welche Promis heute über den roten Teppich laufen, dann klicken Sie hier.
Unterhaltsam und spaßig war wie immer die Zusammenarbeit mit Nora Weiler (Produktion), am Montag steht an dieser Stelle Lorenz Maroldt auf der Bühne. Machen Sie sich ein schönes Wochenende!
