Berlin hat zu viele Einkaufszentren, Bürokomplexe und Luxuswohnanlagen! Findet jedenfalls Club-Legende und „Tresor“-Gründer Dimitri Hegemann. Zum Start unserer Serie „Berlin 2030“ wünscht er sich, dass unrentable oder leerstehende Immobilien in Wohnraum und kreative Freiräume verwandelt werden.

Hier geht’s zu Dimitri Hegemanns Gastbeitrag. Außerdem lesen Sie heute in der Wochenendausgabe des Tagesspiegels (Print oder E-Paper) Visionen von Menschenrechtsaktivistin Düzen Tekkal und Unternehmerin Verena Pausder. Alle Folgen der Serie „Berlin 2030“ und kreative Konzepte von 50 Ideengebern finden Sie ab sofort täglich unter tagesspiegel.de/berlin2030.
Haben Sie auch Ideen? Dann machen Sie mit! Schicken Sie uns Ihre Lösungen für Berlins Probleme an checkpoint@tagesspiegel.de. Wir sind gespannt!
Apropos Probleme: Keine Einigung im Tarifstreit zwischen BVG und Verdi, die Gewerkschaft hat für Mittwoch und Donnerstag einen 48-stündigen Warnstreik angekündigt. Trams, U-Bahnen und die meisten Busse bleiben dann wieder in den Depots. Wer nicht laufen will, sollte sich jetzt schon um Alternativen kümmern.
Ein milliardenschwerer Stein dürfte Union und SPD vom Herzen gefallen sein: Die Grünen stimmten am Freitag ihrem Finanzpaket zu. Der Kompromiss: Das Sondervermögen für Infrastruktur soll der Zusätzlichkeit unterliegen. Heißt: Die Gelder sollen nicht für bereits laufende Projekte oder konsumptive Ausgaben genutzt werden, sondern on top einen Mehrwert schaffen. Zusätzlich sicherten die Grünen 100 Milliarden Euro für den Klimaschutz, deutlich mehr als die 50 Milliarden, die Friedrich Merz (CDU) in Aussicht gestellt hatte.
In der Berliner CDU fremdeln derweil einige Mitglieder mit ihrem Parteichef und designierten Bundeskanzler, um es vorsichtig auszudrücken. „Es schauen alle nur schockiert hin, was er da gerade macht“, hört man anonym aus der Partei. Und: „Er hat nicht bis zum Schluss durchdacht, dass er am Ende alle an einem Tisch braucht.“ Stephan Standfuß, Vize-Fraktionschef der CDU im Berliner Abgeordnetenhaus, drückt es etwas optimistischer aus: „Er befindet sich in einem Lernprozess, der hoffentlich schnell abgeschlossen ist. Aber er wird das hinbekommen.“ Und was meinen Sie?

Gelernt und Konsequenzen gezogen hat der RBB aus dem Fall Stefan Gelbhaar: Programmdirektorin Katrin Günther und Chefredakteur David Biesinger legten gestern ihre Ämter nieder. Hintergrund ist die fehlerhafte Berichterstattung über den bisherigen Grünen-Bundestagsabgeordneten. Der RBB habe „insgesamt programmlich versagt“, so Günther. Hier können Sie die ganze Geschichte zu den angeblichen Vorwürfen der sexuellen Belästigung noch einmal nachlesen.
Kurzer Ausblick: In Sachen Olympia 2036 oder 2040 macht Berlin wahrscheinlich gemeinsame Sache mit Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein. Das kündigte Sportsenatorin Iris Spranger (SPD) im Sportausschuss an. Allein darf die Hauptstadt die Spiele nicht stemmen, der DOSB verlangt eine nationale Bewerbung. Deadline für die Einreichung der Unterlagen ist der 31. Mai.
Kurzer Rückblick: „Knirschend kommt das öffentliche Leben zum Stehen wie ein Rennauto im Kiesbett“, schrieb Chef-Checkpointer Lorenz Maroldt vor fünf Jahren zum ersten Corona-Lockdown in Berlin. Am Abend des 14. März 2020 verordnete die Senatskanzlei: Kultur, Sportplätze, Fitnessstudios, Clubs und Bars müssen sofort schließen. Es folgten surreale Monate mit Klopapierknappheit, Kontaktverboten, Balkon-Applaus, Bananenbrot, Maskenpflicht und „Hygiene-Protesten“. Die Folgen der Pandemie sind längst nicht bewältigt, Long-Covid-Patienten kämpfen bis heute. Und während der BND einen Laborunfall als Corona-Auslöser für sehr wahrscheinlich hält, halten wir fest: Ein sonniges Wochenende mit großem Kulturprogramm ist keine Selbstverständlichkeit. Genießen wir es!
Hier kommen handverlesene Tipps für die nächsten (knapp) 48 Stunden:
Berlins erster „Tulip Day“ verwandelt heute den Breitscheidplatz in ein Blumenmeer, vor der Gedächtniskirche blühen mehr als 50.000 Tulpen, veranstaltet von der Botschaft der Niederlande und einem niederländischen Marketingverband. Unsere niederländische Kollegin Carmen Nelissen rätselt, was der Spaß eigentlich soll. Immerhin: Hübsch wird’s allemal.
Wem es draußen noch etwas zu frisch ist, wärmt sich mit heißer Schokolade in der Arena in Treptow: Heute und morgen wird das „Chocolate Festival“ gefeiert, es gibt Schokolade in jeder erdenklichen Form, dazu Exotisches wie Pizza mit Kakaoteig, Schoko-Salami oder Kakao-Tagliatelle.
Abtrainieren können Sie die Kalorien auf Ihrem neuen Fahrrad: Auf dem Schöneberger Winterfeldtplatz ist morgen großer Fahrradmarkt mit mehr als 500 gebrauchten Rädern (Start 10 Uhr). Wer statt über Asphalt lieber übers Eis gleitet, hat im Horst-Dohm-Eisstadion in Wilmersdorf heute die letzte Chance: Zum Saisonabschluss spielt bis 22 Uhr ein DJ.
Geschichte zum Anfassen erleben Sie in Marzahn: Das „DDR Museum Depot“ feiert morgen Eröffnung. In zwei Hallen sind 360.000 Alltagsgegenstände der DDR untergebracht. Wer selbst noch Schätze hat, kann sie dem Museum anbieten.
Und zum Wochenendausklang wird’s spannend: Zum letzten Mal ermittelt „Tatort“-Kommissar Borowski in Kiel, gespielt von Axel Milberg. Zum Rudelgucken lädt unter anderem das Brauhaus Neulich im Neuköllner Schillerkiez.
Mörtel, Mett und Monarchie: Wie war das noch gleich …? Wie jeden Sonnabend können Sie jetzt im Checkpoint-Wochenrätsel Ihr Wissen über aktuelle Entwicklungen in Berlin testen. In der vergangenen Woche lautete das Lösungswort FRAUENKAMPFTAG. Danke fürs Mitmachen und viel Spaß!
1. Die Woche startete mit einem Streik am BER. Wie viel kostete der Stillstand den Flughafen?
B) Ca. 250.000 Euro
N) Rund 550.000 Euro
S) Mindestens 1,5 Millionen Euro
2. Auch auf der A100 stockt der Verkehr: Warum bleibt die Stadtautobahn teilweise gesperrt?
O) Ein Riss im Beton einer Brücke wird untersucht.
C) Der Asphalt ist aufgeplatzt.
R) Es werden Ampeln aufgebaut.
3. Das Olympiastadion bröckelt ebenfalls, ein Bereich wurde wegen herausgelöster Betonstücke gesperrt. Der Veranstaltungsdirektor informierte: „Das Hüpfen der Fans …
U) … wird vorerst verboten.“
N) … ist nicht ursächlich für die aufgetretenen Schäden.“
H) … war früher einfach weniger intensiv.“
4. Was wurde dagegen nach zwei Jahren Sanierung wieder eröffnet?
D) Der Gendarmenmarkt
I) Der Molkenmarkt
U) Das ICC
5. Eine neue Berliner Petition fordert „Rettet das Watt!“. Was ist gemeint?
T) Drei Quadratmeter Wattboden am Tegeler Fließ
K) Der Berliner Dialekt
E) Eine Kulturkneipe in Prenzlauer Berg
6. Mahlzeit! Was stand diese Woche auf der Karte der Kantine im Roten Rathaus?
A) „Mett & Cheese“
R) „Big Mett“
L) „Mett-Pfannkuchen“
7. Kulinarisch geht’s weiter: In Berlin wurde der Oldenburger Grünkohlkönig gekrönt! Wer löst SPD-Verteidigungsminister Boris Pistorius ab?
V) Daniel Günther (CDU)
D) Angela Merkel (CDU)
S) Markus Söder (CSU)
8. Zum Herunterspülen: Welches Getränk empfiehlt Bier-Sommelier Florian Bauer zu Berliner Currywurst?
E) Pale Ale
P) Kristallweizen
G) Berliner Weiße Waldmeister
9. Ungenießbar scheint Berlin für Busfahrer zu sein, viele wechseln zur Oberhavel Verkehrsgesellschaft. In Oranienburg komme es im Vergleich zur Hauptstadt …
F) … „täglich zu netten Begegnungen“.
B) … „nie zu Überstunden“.
R) … „selten zu bösen Worten“.
10. Dabei gibts bei der BVG auch gute Nachrichten: Welches Bauprojekt beginnt in Köpenick?
M) Der erste E-Bus-Betriebshof
E) Die erste Teilstrecke der Magnetschwebebahn
K) Eine selbstfahrende Tramlinie
11. Apropos innovativ: Mit welchem Slogan bewirbt Berlin seine digitalen Bürgerservices?
Ö) „Online geht mehr, als du denkst.“
H) „Berlin funktioniert online.“
U) „Immer nah, immer da: Dein Bürgeramt.“
12. Und wie lange warten Anwohner in Schöneweide derweil auf einen Zebrastreifen?
F) Zwei Jahre
I) Vier Jahre
G) Sechs Jahre
13. In einer Wanderausstellung zeigt der NABU Berlin Fotos von Ahornrindeneulen und Jakobskrautbären. Um welche Tiere geht es?
N) Vögel
E) Raupen
T) Fische
14. Wir bleiben im Grünen und träumen von der eigenen Laube: Wie lange wartet man laut Berliner Kleingartenverband derzeit?
E) Mindestens zwei Jahre
N) Zwischen fünf und zehn Jahre
M) Mehr als zwölf Jahre
Senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Einsendungen mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Berliner Schnuppen

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Danke an Christian Latz für wertvolle Hinweise, am Montag startet Stefan Jacobs mit Ihnen in die neue Woche. Machen Sie sich ein schönes Wochenende!
