diese Woche ist für viele in Berlin eine kurze – dank Brückentag heute und Feiertag morgen. Nur dass einem schon das Wort „Feiern“ im Halse stecken bleiben kann in diesen Tagen. Immerhin soll es allmählich milder und sonnig werden, so dass weniger Heizenergie gebraucht wird.
Wie jeden Morgen informieren wir Sie hier zunächst, was in Putins Krieg gegen die Ukraine seit gestern Abend passiert ist:
+++ Die humanitäre Situation in vielen ukrainischen Städten ist inzwischen so katastrophal, dass mehrere Hunderttausend Menschen sofort in Sicherheit gebracht werden müssten, meldet die „Ukrajinska Prawda“ unter Berufung aufs ukrainische Präsidialamt.
+++ Außenministerin Annalena Baerbock bleibt dabei, dass die Nato nicht die vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj dringend geforderte Flugverbotszone über seinem Land durchsetzen wird – weil dann Nato-Flugzeuge die russischen abschießen müssten. „Das hieße, wir wären direkt in diesen Krieg involviert“, sagt Baerbock bei Anne Will.
+++ Hunderttausende Menschen haben rund um die Welt gegen Putins Krieg demonstriert, während der die nächsten Angriffe ankündigte. In Russland sollen allein am Sonntag mehr als 4600 Demonstranten festgenommen worden sein. Das Hacker-Kollektiv Anonymous meldete in der Nacht, es habe in mehrere russische Fernsehprogramme und Streamingdienste Bilder aus der Ukraine und eine Botschaft gegen den Krieg geschleust.
+++ Unterdessen erwartet die Ukraine bald einen „Kampf um Kiew“. Nach Angaben der ukrainischen Armee hat Russland begonnen, Ressourcen für den Sturm auf die ukrainische Hauptstadt zusammenzuziehen. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Wadym Denysenko, sagte: „Wir gehen davon aus, dass der Kampf um Kiew die Schlüsselschlacht der nächsten Tage ist.“
+++ Zwischen Unterhändlern der Ukraine und Russlands ist für Montag eine dritte Verhandlungsrunde geplant, Uhrzeit und der genaue Ort waren zunächst offen.
Die Tagesspiegel-Redaktion ist seit Russlands Überfall auf die Ukraine rund um die Uhr besetzt, um Sie jederzeit über das Geschehen auf dem Laufenden zu halten – global und regional. Bitte achten Sie darauf, wie viel Sie sich zumuten können und wollen.
Die Hilferufe von Regierender Bürgermeisterin Franziska Giffey und Sozialsenatorin Katja Kipping wurden täglich lauter: Es sei eher eine Frage von Stunden als von Tagen, dass die – durchaus enormen – Kapazitäten Berlins, die geflüchteten Menschen angemessen zu versorgen, an Grenzen stoßen, mahnten sie. Nachdem am Freitag und Sonnabend jeweils mehr als 11.000 Kriegsflüchtlinge hier angekommen waren (für Sonntag wurde keine Zahl gemeldet, aber nichts spricht dafür, dass der Andrang nachlässt), teilten Sozialverwaltung und Bundesinnenministerium am Sonntag mit, dass Geflüchtete auch in andere Bundesländer gebracht würden, wenn sie einverstanden seien. Nur einige Hundert nutzten diese Option bereits. Die Menschen wie 2015 in Turnhallen zu quartieren, will Giffey unbedingt vermeiden, sagte sie im Interview meinem CP-Kollegen Julius Betschka (T+).
Sozialsenatorin Katja Kipping nutzte ein Interview in der RBB-Abendschau, um mit direktem Blick in die Kamera allen Helfer:innen sowie den Verkehrsunternehmen einen Dank auszusprechen: „Was Ihr geleistet habt in den letzten Tagen, ist großartig.“ Nicht nur in Berlin standen auch am Sonntag viele Freiwillige bereit, den Menschen aus der Ukraine die Ankunft zu erleichtern, sondern auch in Brandenburg: Bis zu 200 waren es laut der Stadt allein in Cottbus, wo ebenfalls ein Flüchtlingszug aus Polen ankam. In Berlin sind am Hauptbahnhof inzwischen so viele Sachspenden eingetroffen, dass Bahn und Hilfsorganisationen um Zurückhaltung bitten. Gesammelt wird jetzt am Ex-Flughafen Tempelhof. Angesichts der monströsen Verbrechen, die Putins Truppen in der Ukraine begehen, wird täglich klarer, dass unsere Solidarität noch lange gebraucht werden wird. Hier steht, wie Sie helfen können.
Im Hannoveraner Paralleluniversum von Putins hochbezahltem Komplizen herrscht weiter Stille – abgesehen von einem Statement von Soyeon Schröder-Kim, die über den Druck auf ihren Gatten klagt. „Ihr könnt sicher sein, was auch immer mein Mann tun kann, um zur Beendigung des Krieges beizutragen, wird er tun und zwar unabhängig von Ultimaten“, schrieb sie. Der öffentlich bekannte Beitrag des Altkanzlers beschränkte sich bisher darauf, über stolze Aufsichtsratsvergütungen Geld aus Putins Kriegskasse abzuziehen. Jene Kasse, die wir Deutsche Putin mit unseren immer dickeren Autos und der vertrödelten Energiewende jahrelang mit gefüllt haben. 200 Milliarden Euro wollen die Minister Habeck und Lindner investieren, um diese verfluchte Abhängigkeit zu lindern, die schon aus ökologischen Gründen Wahnsinn war. CDU-Außenpolitiker Norbert Röttgen fordert in einem Gastbeitrag, die Importe sofort zu stoppen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Das renommierte US-Magazin „Newsweek“ hat die Charité zum fünftbesten Krankenhaus der Welt gewählt. Die gute Platzierung ergibt sich maßgeblich durch das Renommee der Hochschulklinik unter weltweit befragten Ärztinnen und Ärzten.
Der Frauentag war in Berlin vor allem deshalb Feiertag geworden, weil es ungerecht war, dass Bayern & Co. jedes Mal frei hatten, wenn Jesus was Besonderes erlebt hatte, während es in Berlin nur für Ostern, Pfingsten und Himmelfahrt reichte. Regiermeisterin Franziska Giffey – um deren Kondition man sich allmählich zu sorgen beginnt – arbeitet auch am 8. März durch: Mittags will sie eine U-Bahn-Fahrerin auf der U3 begleiten, danach eine gemeinsame Streife von BVG und Polizei am Wittenbergplatz.
Die stets zum Scherzen auf- und ausgelegte Partei-Partei will vor einer City-Toilette – „eine sexistische Ungerechtigkeit, die nur Sitzpinkler:innen das Geld aus den Taschen zieht“ – am Leopoldplatz demonstrieren. „Rentenpunkte satt“ lautet die Forderung dazu, die sich der Zielgruppe hoffentlich erschließt.
Etwas wirklich Heiteres zum Frauentag hat meine vom Arbeiter- und Bauernstaat gestählte Kollegin Sandra Dassler aufgeschrieben (T+), in deren Erzählungen die DDR lebendig wird, wie sie war und deutlich lustiger ist als im Original. Es lohnt sich, versprochen!
Da wir gerade gedanklich in der DDR sind: „Kleine weiße Friedenstaube“ war eines der unpeinlichen Standardlieder, die praktisch alle Kinder lernten. Verfasst hat es die Kindergärtnerin Erika Schirmer drei Jahre nach ihrer Flucht aus Schlesien nach Nordhausen im Januar 1945. Jetzt ist Erika Schirmer 95 und ihr Lied so aktuell wie seit Jahrzehnten nicht. „Fliege übers große Wasser, über Berg und Tal; bringe allen Menschen Frieden, grüß sie tausendmal.“
Wenn die Senatsverwaltung für Gleichstellung heute – wie jedes Jahr seit 1987 vor dem Frauentag – bekanntgibt, wen sie mit dem Berliner Frauenpreis ehrt, wird es für viele Tagesspiegel-Leser- und -Hörer:innen eine gute Bekannte sein: Mandy Mangler, die die Gynäkologie und Geburtshilfe im Auguste-Viktoria-Klinikum leitet. Seit dem Frühjahr 2020 erklärt sie im Tagesspiegel-Podcast „Gyncast“ Themen, die nicht nur Frauen betreffen. Herzlichen Glückwunsch!
Morgen beginnt die ITB. Die Reisemesse, für die sich die Welt bis 2019 als heile Miniatur in den Messehallen unterm Funkturm versammelte, findet in diesem Jahr als digitaler Branchenkongress statt.
Der im Dezember eröffnete Golda-Meir-Steg zwischen Europacity und Mitte, jene „knapp 77 Meter lange, konstruktiv anspruchsvolle Verbindung“ für Fuß- und Radverkehr über den Berlin-Spandauer Schifffahrtskanal, war auch finanziell anspruchsvoll: Laut Mitteilung der Verkehrsverwaltung zur Eröffnung waren die Kosten „gut dreimal höher als geplant“; laut jetzt veröffentlichter Senatsantwort auf Anfrage von Stefan Förster (FDP) war die Brücke mit 9,55 Mio. Euro sogar gut fünfmal so teuer wie 2014 prognostiziert. Hauptgründe: teure „an orientalische Ornamentik erinnernde“ Stahlbleche und, wie stets im Berliner Urstromtal, „schwieriger Baugrund“.
„Der Berliner Senat nimmt keine Bewertung von Wahlbeteiligungen zum Studierendenparlament vor“, teilt die Wissenschaftsverwaltung auf Anfrage von Adrian Grasse (CDU) mit. Der wollte wissen, ob 2,34 Prozent Beteiligung bei der StuPa-Wahl an der FU im Januar ein Anlass seien, dessen Legitimation „auf eine breitere Basis zu stellen“. Eine Übersicht der Berliner Hochschulen ergibt für 2021 StuPa-Wahlbeteiligungen zwischen 37,3 (Schauspiel-Hochschule Ernst Busch) und 1,73 Prozent (HU, wobei das H wahlweise für Humboldt oder Homöopathie steht).
Hier noch die Auflösung unseres CP-Wochenrätsels vom Sonnabend: Es sind die Laptops (genauer: in vielen Fällen Tablets mit angestöpselter Tastatur), die massenhaft ungenutzt in den Schulen herumliegen.
Zitat
„Ich kann mich nicht erinnern, dass es eine Zeit gab, in der Berlin so zusammengestanden hat.“
Die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Schluss ihres Interviews mit dem Tagesspiegel.
Tweet des Tages
Ich habe so viel Respekt vor all den russischen Demonstrant*innen, die sich für ihren friedlichen Protest gegen Putin einsperren lassen. Dass ihr Mut und ihre Zahl sein System der Angst überfordern, ist meine größte Hoffnung in dieser verfahrenen Situation.
Stadtleben
Neu in Mitte – Fast schon zu viel des Guten sind die Cookies aus dem „Round & Edgy“, die den klischee-amerikanischen „Bigger ‘n‘ better“-Anspruch übererfüllen: Seit Ende Januar kredenzt die spartanische Bäckerei herrlich unförmige, klietschige Kekse nach New Yorker Manier. Dass die Cookies vegan sind, merken Hungrige nur beim Blick aufs Menü – von Bitterschokolade bis Miso-Vanille prangen dort altbekannte bis leicht abstruse Variationen, jede Woche kommt ein neuer Keks hinzu. Team Checkpoint empfiehlt den Hafer-Ahornsirup-Fladen („Grandfather’s Favorite“, 3,80 Euro) und frühes Erscheinen, bevor die Cookies vergriffen sind: Ihre tägliche „Ausverkauft“-Meldung postet die Bäckerei auf Instagram. Di-Sa 11-18, So 11-17 Uhr, Rochstraße 3, U-Bhf Weinmeisterstraße
Noch mehr Snacks – süß und herzhaft – hat unsere Genussredaktion für Sie ausgegraben: Für Empanadas und Shrimp-Brötchen klicken Sie sich hier entlang.
Rausgehen – Berliner Frühjahrssonne will schnellstens genutzt werden – wer weiß, wie lang sie weilt! Unzählige Blüten entdecken Besucher jetzt schon im Britzer Garten, der zum gemächlichen Saisonstart lädt: Seit Freitag hat das architektonisch eigensinnige Café am See unter neuer Bewirtschaftung geöffnet, obendrauf starten die Sportkurse des Parks mit Tai Chi, Qi Gong und eisigem Wasser-Kneippen. Ab dieser Woche erwartet der Garten zudem seine ersten neugeborenen Zicklein, die 2022 zum ersten Mal bejauchzt werden dürfen. Wenn das kein Grund ist, den Rucksack zu packen? Tageskarte 3/1,50 Euro, Öffnungszeiten im März 9-18 Uhr
Last-Minute-Debatten – BE mal zwei: Zum doppelten Aufschlag holt am Abend das Berliner Ensemble aus, das zu Lecture Performances und Diskussionsrunden lädt. Gestern feierten die „Ungehaltenen Reden ungehaltener Frauen“ im Werkraum des Hauses Premiere, heute kommen die fünf feministischen Monologe auf kämpferische Wiedervorlage – gleich nebenan im Neuen Haus sprechen zeitgleich Michel Friedman, Amira Mohamed Ali, Markus Kaim und Deniz Yücel über die Ukraine, Diplomatie und deutsche Verantwortung. Beide Veranstaltungen beginnen um 20 Uhr, Restkarten (16/12 Euro) ergattern Sie an der Abendkasse oder unter diesem Link.
Plätze sichern – Auf zur Baustellensafari! Berlins berüchtigtster verlassener Ort darf schon lang nicht mehr auf eigene Faust erkundet werden – und auch verlassen wird er bald nicht mehr sein. Bis 2026 dauert die Sanierung des schaurig-ästhetischen Spreeparks, die das Areal zum flotten Ausflugsziel herausputzen soll. Ungeduldige werfen jedoch schon vorher einen Blick auf die Baumaßnahmen und das bereits restaurierte Eierhäuschen: Ab April ziehen neue einstündige Führungen durch den Park, in denen Neugierige sämtliche Fragen loswerden. Jedes Wochenende starten gleich zwölf Touren, Tickets werden aufgrund der hohen Nachfrage gestaffelt vergeben – für Frühlingskarten (5/3 Euro) bitte hier geklickt.
Grübelstoff – Vom verlassen-sinistren Freizeitpark zur niemals endenden Bahnhofssperre: Welcher Berliner Dauerbaustelle würden Sie gern einmal über den Bauzaun lugen?
„Wir sind die Neuen“
60 der insgesamt 147 Parlamentarier sind in dieser Legislaturperiode neu im Berliner Abgeordnetenhaus. Im Checkpoint stellen wir sie vor.
Name: Mathias Schulz (SPD)
Beruf: Lokführer und Volljurist
Alter: 36 Jahre
Wahlkreis: Mitte (WK 5)
Berliner Lieblingsort: „Ein Teil meines Wahlkreises besteht aus dem Afrikanischen Viertel, in dem auch mein offenes Kiezbüro zu finden ist. In der Nähe befinden sich u.a. der Volkspark Rehberge und der Plötzensee mit einem wirklich schönen Strandbad. Hier treffe ich viele Menschen – zum Schwimmen, Musikhören, Lauftraining oder einfach um die gemeinsame Zeit zu genießen.“
Eine Sache, auf die ich mich 2022 in Berlin freue: „Als Stadtentwicklungspolitiker aus dem Wedding freue ich mich auf den Startschuss für die Wiederbelebung des Parkcafés bei mir um die Ecke im Volkspark. Dafür kämpfe ich gemeinsam mit einer Initiative aus dem Kiez seit vielen Jahren. Für 2022 wünsche ich mir auch als queerpolitischer Sprecher meiner Fraktion, dass wir in eine Lage kommen, in der wieder Clubs und Veranstaltungen wie z.B. das Lesbisch-schwule Stadtfest eröffnen können. Mir geht‘s da wie vielen Berliner:innen. Diese gemeinsamen Orte, und die Freiheit, die sie ermöglichen, fehlen schon sehr.“

Berlin heute
Verkehr – Gesamtes Stadtgebiet: Auch heute beeinträchtigen ab dem frühen Abend diverse Demonstrationszüge den Verkehr, besonders betroffen sind Mitte, Kreuzberg, Moabit, Wedding, Köpenick und Spandau.
Planitzstraße (Kaulsdorf): Sperrung zwischen Heinrich-Grüber-Platz und Myslowitzer Straße, Fuß- und Radverkehr frei. Eine Umleitung ist ausgewiesen (bis Mitte Mai).
Landsberger Allee/Rhinstraße (Marzahn): Aufgrund von Bauarbeiten kommt es bis Mitte April zu diversen Verkehrseinschränkungen, unter anderem zu Sperrungen der Landsberger Allee und des Pyramidenrings nahe des Kreuzungsbereichs. Alle Umleitungen finden Sie hier.
Rhinstraße (Marzahn): Auf Höhe der Tankstelle (KGA Bielefeld) ist in beiden Richtungen nur je ein Fahrstreifen verfügbar (bis Ende März).
Lindauer Allee (Reinickendorf): Zwischen Holzweidepfad und Klamannstraße ist in Richtung Residenzstraße nur eine Spur verfügbar (bis Ende März).
Wernsdorfer Straße (Schmöckwitz): Auf Höhe Schwarzer Weg regelt eine Baustellenampel den Verkehr (bis Ende März).
A100 (Stadtring): Nächtliche Sperrung zwischen Konstanzer Straße und Hohenzollerndamm in Richtung Wedding (20-5 Uhr).
BVG: Die Tram M2 ist bis zum 17. März zwischen Prenzlauer Allee/Danziger Straße und S+U Alexanderplatz unterbrochen, es fährt ein Ersatzverkehr. Die Tramlinien M17 und 27 fahren bis zum 11. April nicht zwischen Allee der Kosmonauten/Rhinstraße und Alt-Hohenschönhausen bzw. Allee der Kosmonauten/Rhinstraße und Gehrenseestraße, auch hier kommen Busse zum Einsatz.
Demonstration – Anlässlich des morgigen Internationalen Frauentags ziehen schon heute 500 Personen mit einer „Vorabenddemonstration“ vom Leopoldplatz zum Nettelbeckplatz (16-19.30 Uhr). Ein weiterer Zug mit demselben Namen protestiert zwischen Oranienplatz und Südstern (200 Teilnehmende, 18-22 Uhr). „Gegen Gewalt an und Belästigung von Frauen im Laufsport und für die Freiheit im Dunklen angstfrei laufen gehen zu können“ demonstrieren weitere 250 Menschen zwischen Clara-Jaschke-Straße und Großem Stern (19.30-21.30 Uhr). „Umsonst Pinkeln für Alle!“, fordern 30 Personen vor dem Roten Rathaus (17-19 Uhr). Außerdem finden auch an diesem Montag Coronaspaziergänge und Gegendemonstrationen statt: Mit 500 Teilnehmenden zieht der Protest „Für Frieden, Freiheit und Selbstbestimmung“ vom Schloßplatz zur Oberspreestraße (17.45-21 Uhr). Unter dem Motto „Querdenkende, verschwörungsideologische und rechte Aufmärsche stoppen“ kommen derweil 150 Menschen zwischen S-Bhf Karlshorst und U-Bhf Tierpark zusammen (18.30-21 Uhr), „Maske auf – Nazis raus“, fordern 50 Personen vor dem Rathaus Neukölln (17.30-19 Uhr).
Gericht – Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Berlin-Mariendorf wird zwei 28- und 34-Jährigen der Prozess gemacht. Sie sollen mit weiteren Komplizen agiert und ein Gasgemisch eingesetzt haben. Einer der Täter habe noch Geld in den Armen gehalten, als er gefasst wurde (9.30 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Meiner Claudia (58), der Liebe meines Lebens danke ich für die wundervolle Zeit. Ich wünsche Dir alles Glück dieser Erde, Janet.“ / „Mein lieber Klaus, alles Liebe zum Geburtstag. Bleib wie du bist und das noch lange.“ / Florian Langenscheidt (67), Verleger und Autor / Pascal Meiser (47), für die Linke im BT / Corinna Meyer (51), Journalistin (rbb), „Beste Organisatorin des Teams Kringel-Meyer“ / Bruno Müller-Oerlinghausen (86), Facharzt für Pharmakologie / „Unserer Lieblingsnachbarin Silja zu ihrem runden Geburtstag das Allerallerbeste! Es freuen sich auf noch viele schöne Plauschrunden und Kuchentauschaktionen an der Grundstücksmauer Adele und die fünf Männer“
/ Nadine Voß, lebenslange Checkpointerin der Herzen & Inselprofi, „Ein dreifaches Hoch auf dich! Lass es dir gut gehen und tanz‘ mit den Äffchen!“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Dr. Kerstin Annegret Kießler, * 26. Juni 1945, Staatsrätin a.D. / Gisela Kretschmer, * 1. März 1928 / Dr. med. Gunnhild Ramm-Krupski, * 11. Dezember 1940, Ärztin für Allgemeinmedizin in Lichterfelde / Dr. Wolfgang Rosener, * 26. November 1934 / Peter Wolters, * 17. September 1943
Stolperstein – Max Moishe Bütow wurde am 4. Juli 1890 in Olsztyn / Allenstein (Ostpreußen) geboren. Später lebte er in der Friedrichstraße 50-55 in Mitte. Ende Oktober 1941 deportierten ihn die Nationalsozialisten ins Ghetto Łódź / Litzmannstadt – vier Monate später, heute vor 80 Jahren, wurde er dort ermordet.
Encore
Kontinuität tut gut, gerade jetzt. „Mehr als eineinhalb Millionen Glasaale in Berliner Gewässern ausgesetzt“, meldete die Umweltverwaltung am Freitag. Die im Meer gefangenen Mini-Aale wurden hierhergebracht, weil sie wegen Wehren und Schleusen nicht auf eigene Flosse in die Reviere ihrer Eltern zurückkehren können, wohin ihr Instinkt sie treibt. Und wo beginnen die Aale ihr Leben? Dorthin, wo alle Aale der Welt zum Laichen hinschwämmen, wenn sie könnten: „in die Saragossasee“. So schreibt es die Verwaltung seit 2018 alle Jahre wieder, wenn im März Glasaalzeit ist. Interessantes Detail: Die zwischen Florida und Bermudas gelegene „Saragossasee“ heißt in Wahrheit „Sargassosee“. Saragossa – Spanisch: Zaragoza mit zweimal Lispeln – ist die Hauptstadt von Aragonien. Dem Aal ist’s egal.
Für diesen Checkpoint hat Lotte Buschenhagen recherchiert und das Stadtleben geschrieben. Cristina Marina hat die Frühproduktion übernommen. Mittwochfrüh meldet sich hier wieder Lorenz Maroldt. Kommen Sie möglichst gut durch diese Zeiten!
Ihr