es gibt gute Nachrichten von der BVG! Der 20-Minuten-Takt auf der U8 gestern war nur „eine technische Störung“ und hat nichts mit den anderen Problemen zu tun. Hurra, dann jubeln wir doch noch ein bisschen weiter – dem Checkpoint teilte die BVG gestern mit:
„Die Lage im U-Bahnbetrieb hat sich merklich verbessert. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend bestehen bleibt und wir unseren Fahrgästen den versprochenen stabilen Fahrplan anbieten können.“
Zur Erläuterung (I): „Stabil“ bedeutet „stark ausgedünnt“, aber wenigstens halbwegs verlässlich. Und wie sieht’s bei den Bussen aus? Dazu nochmal die BVG im O-Ton:
„Im Busverkehr haben wir auf die bekannte Personallage reagiert und die Fahrpläne leicht angepasst. Seitdem haben wir im Busbereich die Zuverlässigkeit auf 98 Prozent stabilisiert.“
Zur Erläuterung (II): Auch „leicht angepasst“ bedeutet „stark ausgedünnt“ – die Busse schaffen in diesem Jahr nur noch (oder immerhin) 90,2 Millionen Kilometer – so wenig wie seit 8 Jahren nicht mehr.
Stabil ist vor allem das Durcheinander, wie die folgende Durchsage von gestern zeigt:
„Die Fahrtrichtungsanzeiger auf dem Bahnsteig können aufgrund einer Störung falsche Informationen anzeigen. Der Zugverkehr auf der U7 ist planmäßig.“
Tatsächlich kamen die Züge wie angezeigt – also verspätet. Und das mitten im Berufsverkehr.
Welche Erfahrungen haben Sie in den vergangenen Tagen mit dem „Notfahrplan“ gemacht? Stehen Sie früher auf, um pünktlich anzukommen? Steigen Sie um aufs Auto oder aufs Rad? Schreiben Sie uns gerne, auch mit Fotos, an checkpoint@tagesspiegel.de.
Und hier können Sie schon mal abstimmen:

Das letzte Wort in dieser Angelegenheit überlassen wir für heute aber der BVG, die uns schreibt:
„Berlin kann sich sicher sein, dass die BVG mit der Situation, die wir aktuell haben, gewissenhaft umgeht und operativ schnell reagiert und gegensteuert. Dafür setzen sich unsere Fahrerinnen und Fahrer, unsere Leitstellenmitarbeitenden und viele mehr tagtäglich und trotz der Herausforderungen mit viel Herzblut ein und arbeiten daran, Berlin in Bewegung zu halten.“
Abendliches Checkpoint-Gespräch mit Raed Saleh – der SPD-Fraktionsvorsitzende reagierte sauer auf die Tempo-50-Renaissance bei der CDU (CP von gestern). Dem Checkpoint sagte Saleh:
„Wir brauchen nicht weniger Tempo-30-Zonen, sondern mehr – vor allem vor Kitas, Schulen, Senioreneinrichtungen und dort, wo andere vulnerablen Gruppen unterwegs sind. Das schafft Sicherheit. Alles andere entspricht nicht einer modernen und nachhaltigen Verkehrspolitik und führt bei den Berlinerinnen und Berlinern zu Kopfschütteln.“
Tino Schopf, Sprecher der SPD für Mobilität und Verkehr, wirft der CDU sogar vor, gegen den Koalitionsvertrag zu handeln – und gegen die Straßenverkehrsordnung, deren Novellierung die Union im Bundesrat gerade erst mitgetragen hatte. Unser Tipp: Lehnen Sie sich zurück und greifen Sie zum Popcorn – da geht’s bald rund.
Zweites wichtiges Thema beim Checkpoint-Gespräch mit Raed Saleh: der Auftritt von Alexander Slotty beim „Heuer-Dialog“ der „Immobilien Zeitung“. Dort hatte der SPD-Staatssekretär angedeutet, es gebe bei einer Bebauung des Tempelhofer Felds „Möglichkeiten, hier auch private Vorhabenträger, Investoren, am Kuchen zu beteiligen“ – fügte aber hinzu: „Das ist ein Stück weit meine Einzelmeinung.“
Saleh stellte dagegen „für die gesamte SPD“ klar: „Landeseigene Grundstücke blieben landeseigen.“ Es müsse sich um ein Missverständnis handeln, oder Slotty sei falsch verstanden worden. Im Gespräch mit dem Checkpoint regte Saleh eine dauerhafte Einschränkung des Verkaufs von öffentlichem Eigentum an:
„Ich bin für eine Privatisierungsbremse in der Landesverfassung. Damit könnten Verkäufe nur noch mit einer positiven Volksabstimmung oder einer Zweidrittelmehrheit des Parlaments getätigt werden. Die Hürde muss hoch sein, damit kommende Politikergeneration das Hab und Gut der Berlinerinnen und Berliner nicht bei Rotwein und Kalbsleber an Lobbyisten verscherbeln.“
Gibt es eine heimliche schwarz-grüne Kollaboration in Sachen Verwaltungsreform mit Blick auf eine mögliche künftige Koalition? In der SPD wird darüber jedenfalls seit Wochen mal mehr, mal weniger offen gesprochen. Eine pikante Personalie in der Senatskanzlei befeuert das Misstrauen der Sozialdemokraten:
Ronald Wenke, früher Büroleiter von Bettina Jarasch (Grüne), arbeitet heute für Martina Klement (CSU), Staatssekretärin für Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung.
Seltsam ist jedenfalls, dass Wenke sich beim Berufsnetzwerk LinkedIn noch immer als „Referent für Regierungsplanung im Büro der Bürgermeisterin von Berlin, Bettina Jarasch“ bezeichnet und bei Facebook als ihr Büroleiter. Im Organigramm der Senatskanzlei wiederum taucht er gar nicht auf, in der Senatskanzlei selbst dagegen sehr. Auch die E-Mail-Adresse der Senatskanzlei nutzt er, so z.B. in einem Dokument mit dem Titel „Leistungsfähiges Bürgeramt“ vom Juni 2024.
Es gibt weitere Merkwürdigkeiten im aktuellen Organigramm der Senatskanzlei: Ausgerechnet bei Martina Klement, die das zentrale Koalitionsvorhaben, also die „funktionierende Verwaltung“, vorantreiben soll, sind von 13 ausgewiesenen Führungsstellen acht als „NN“ bezeichnet – also nicht offiziell besetzt (darunter die Stabsstelle der im April verstorbenen Manuela Sandhop und eine Abteilungsleiterstelle). Es handelt sich um folgende Positionen:
+ Büroleitung (Ref.)
+ Stabsstelle Digitalisierung
+ Entwicklung und Betrieb von Verwaltungs-IKT
+ Strategie und Steuerung
+ Bürgerdienste und Ordnungsämter
+ Basisdienst für Infrastruktur
+ Recht und Aufsicht
+ Digitale Barrierefreiheit
Unbesetzt geblieben ist bisher auch die Führung der einflussreichen Abteilung „Koordinierung Ressorts und Landespolitik“ – der vorherige Leiter von A III, der SPD-nahe Beamte Hans-Jörg Schmedes, wurde auf die unpolitische Position des Protokollchefs verschoben.
Die Pressestelle der Senatskanzlei teilte dem Checkpoint gestern mit: „Formal sind diese Stellen noch unbesetzt, durch Vertretungsregelungen ist die Arbeitsfähigkeit in allen Bereichen dennoch gewährleistet.“
Und weiter: Beim Übergang der Abteilungen V und VI (Digitalisierung und Verwaltungsmodernisierung) von der Innenverwaltung zur Senatskanzlei seien „annähernd 30 Prozent der Stellen, davon vier der sechs Referatsleitungen, vakant“ gewesen. „Von den derzeit vier vakanten Referatsleitungen sind drei Stellenbesetzungsverfahren annähernd abgeschlossen, für die vierte vakante Referatsleitung wird derzeit das Auswahlverfahren vorbereitet. Die Stelle der Abteilungsleitung ist erst seit Ende Juli vakant.“
Der Senatswechsel ist inzwischen allerdings auch schon wieder anderthalb Jahre her.
Einen Wechsel hin zur Senatskanzlei können wir hier allerdings heute schon mal vermelden: Kristin Puschmann, bisher Sprecherin der CDU-Generalsekretärin und MdB Ottilie Klein (und davor bis Ende 2020 Beraterin im Tagesspiegel-Verlag), wird das Team des Leitungsstabs des Regierenden Bürgermeisters ergänzen.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Flughafenchefin Aletta von Massenbach schaute gestern Vormittag persönlich in Terminal 1 vorbei – wie bei der BVG gab es auch hier eine technische Störung: Passagiere von easyJet, AirBaltic, der Lufthansa Group, Air France und KLM konnten ab 7.30 Uhr die Self-Check-in-Automaten nicht nutzen. Gegen 10.30 Uhr lief alles wieder.
Nebenbei erwähnte die Flughafenchefin im Gespräch mit dem Checkpoint noch, wie wichtig sie eine Expo in Berlin fände – und damit ist sie nicht allein. Gute Ideen für das Berlin von Morgen gibt es auch schon, wie in einer neuen Ausstellung zu sehen ist. Allerdings schleppen sich einige der Projekte ziemlich dahin. Einer der Initiatoren der „Expo 2035“-Bewegung, Kurzzeit-IHK-Präsident Daniel-Jan Girl, befürchtet deshalb: „Wenn wir in dem Tempo weitermachen, brauchen wir 450 Jahre“ – ohne Expo. Denn die Expo würde Visionen eine Deadline setzen – und könnte so „den politischen Willen erzwingen“.
Die Gewerkschaft Verdi hat doch tatsächlich noch jemanden gefunden, der als Elternteil morgen bei der Demo den unbeliebten Kitastreik klasse findet – er wird vorgestellt als „Robert Irmscher, Vater eines Kindes in einem Kita-Eigenbetrieb“. Was Verdi verschweigt: Irmscher ist in der Linkspartei aktiv, u.a. als BVV-Kandidat in Reinickendorf und Wahlkreismitarbeiter von Katina Schubert.
Was macht eigentlich Innensenatorin Iris Spranger? Nun, gestern steuerte sie schnurstracks ein kleines weißes Zelt auf dem Gelände des Erika-Heß-Stadions an und erklärte es zum „Katastrophenschutz-Leuchtturm“. Der Katastrophenschutzbeauftragte von Lichtenberg, z.Zt. auf Dienstreise in der Schweiz, lobte dagegen die erprobten eidgenössischen Notfalltreffpunkte: „Ganz simpel, ohne Schicki Micki“.
Im Film „Minority Report“ kann die Polizei Verbrechen vorhersehen. Drehen wir das doch mal um und versuchen, Polizeieinsätze vorherzusehen! Nehmen wir z.B. die Ausschreibung LB 8430-020 – demnach beschafft die Behörde von Präsidentin Barbara Slowik 48 halbhohe Schnittschutzstiefel aus geöltem Nubukleder, und zwar: „für den Einsatz mit Kettensägen“. Na, was kann das wohl bedeuten?
a) Die Polizei hilft beim Grauflächenamt Mitte aus.
b) 24 Beamte vertreten Berlin bei der Holzfäller-WM in Kanada.
c) Demnächst wird die Rigaer Straße geräumt.
Nur ernstgemeinte Antworten bitte an checkpoint@tagesspiegel.de.
In der großartigen Vorstadt-Novelle „Der Honigmann“ von Peter Huth (für mich das derzeit beste Berlin-Buch, das nicht in Berlin spielt) trägt ein Waschbär unfreiwillig zur Lösung (wenn auch nicht zur Erlösung) einer kriminalistischen und vor allem gesellschaftlichen Verknotung bei.
Einst angesiedelt zur Pelzproduktion, später zum Abschuss freigegeben für faule Jäger, heute als invasive Art geächtet, wird der Waschbär jetzt aber sogar zur Sau… nein, Quatsch: zur Wurst gemacht – jedenfalls von einem Metzger in Kade am westlichen Rand von Brandenburg. Der „rbb“ war dort und hat ihn gleich mal gefragt, ob es einen Unterschied gibt zwischen Stadt- und Landwaschbären – die klare Antwort: „Berliner Waschbären sind mega fett.“
Was haben Helene Fischer und Jürgen Klopp gemeinsam? Ok, das war nicht ganz so leicht wie das Frühstück von Wholey – so jedenfalls heißt das Berliner Start-up, in das beide investieren. Wenn sie jetzt noch das Training bei Hertha übernimmt und er im Olympiastadion singt, wird Berlin sicher bald „die geilste Stadt der Welt“ (Kai Wegner).
1039 Menschen haben seit dem 1. August in Berlin einen Antrag gestellt, um nach dem neuen Selbstbestimmungsgesetz ihren Geschlechtseintrag zu ändern – das geht aus einer noch nicht veröffentlichten Anfrage von Klaus Lederer hervor. Und so verteilt sich das über die Bezirke:
Neukölln 134
Mitte 124
Friedrichshain-Kreuzberg 121
Charlottenburg-Wilmersdorf 107
Pankow 97
Tempelhof-Schöneberg 96
Lichtenberg 87
Treptow-Köpenick 74
Steglitz-Zehlendorf 70
Marzahn-Hellersdorf 56
Spandau 40
Reinickendorf 33
Kaum ist klar, dass er nicht Kanzler wird (oder zumindest Kandidat), brüllt der bayerische Löwe auf: „Söder führt Jogging-Pflicht für Schüler ein!“, meldet die „Bild“. Na, wenn sie ihm da mal nicht weglaufen.
Aber Moment mal, wie kamen wir da jetzt gleich noch drauf… Ach ja: Die eigentliche Nachricht, jedenfalls die für Berlin relevante, lief im Anschluss etwas versteckt hinterher: „Söder will, dass sich München für die Olympischen Spiele 2040 bewirbt!“ Und die Sprecherin der Grünen im Sportausschuss ist auch für München, wie sie dem Checkpoint sagte – Berlin traue sie die Spiele nicht zu. Bleibt die Frage, wem Friedrich Merz als Dank für den Kandidatenverzicht seine Olympia-Unterstützung zugesagt hat: Söder oder NRW-MP Hendrik Wüst (Kai Wegner kommt wegen seiner Zwischenrufe aus der Ringecke für ihn ohnehin nicht in Frage).
Keine offene Frage bleibt, was die Checkpoint-Leserinnen und -Leser zu der Entscheidung für Merz sagen (CP von gestern): Nur 27% halten das für richtig, 6% wissen es noch nicht so genau – aber gut zwei Drittel halten davon nichts (67%).
Sie haben einen grünen Daumen und suchen einen Job? Dann gehen Sie doch in den Knast! Die Frauen-JVA sucht jedenfalls jemanden für die Leitung der Gefängnisgärtnerei. Bei den Insassen können Sie sich übrigens beliebt machen mit der Zucht von Gemeinem Efeu, Goldregen und Rotblattrigem Baumwürger – das sind allesamt praktische Kletterpflanzen.
Für die Freiwilligentage hat sich das Engagement-Zentrum Neukölln vorgenommen, die 265 Stolpersteine im Bezirk wieder zum Glänzen zu bringen.
Übrigens: Hier unter diesem Link können Sie nachschauen, wo genau sie liegen (die der anderen Bezirke natürlich auch). Und weiter unten in diesem Checkpoint stolpern Sie über den Stein, der an die ermordete Pianistin Emmy Davidsohn aus der Babelsberger Straße 6 in Schöneberg erinnert.
Nachtrag (I) zur Meldung „Polizeimailbox wegen Überfüllung geschlossen“ (CP v. 16.9.). Die Polizei bestätigte uns inzwischen, dass die Postfachkapazität am 13. September 2024 „aufgrund einer überdurchschnittlich hohen Arbeitslast“ ausgeschöpft war – weist aber zugleich darauf hin, dass die Adresse anzeige@bowi.berlin.de „ein Postfach für Anzeigen von nicht eilbedürftigen Verkehrsordnungswidrigkeiten“ ist (u.a. Halt- und Parkverstöße), und: „Alternativ können der Bußgeldstelle entsprechende Anzeigen auch auf dem Postweg übersandt werden.”
Nachtrag (II) zur Meldung „Es weihnachtet sehr“ (CP von gestern). Wir haben beim Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger nochmal nachgefragt, wie denn die Preise gewachsen sind (die Bäume selbst wachsen nach dem verregneten Sommer laut Mitteilung des BdW ja geradezu in den Sternenhimmel) – hier die Antwort: 2023 war der Meter Nordmanntanne für 21 bis 29 Euro zu haben, jetzt müssen Sie mit einem Euro mehr rechnen (oder Sie geben sich mit 4,5 Zentimeter weniger zufrieden und ziehen den Kürzeren).
Zitat
„Ich bin jetzt ein hoch motivierter Kampfrentner…“
… sagt Bodo Ramelow im Interview mit Robert Ide.
Stadtleben
Verlosung – Für Kurzentschlossene und Debattenfreudige verlosen wir 3x2 Tickets zu einem aktuellen wie spaltenden Thema: Ist das Ideal eines waffenfreien Friedens noch haltbar? Zur Frage „‚Frieden schaffen ohne Waffen‘ … für immer vorbei?“ debattieren heute Abend im Heimathafen Neukölln der Bundestagsabgeordnete Anton Hofreiter (Grüne), Berufssoldat André Hassan Khan und die Journalistin Anastasia Tikhomirova. Sie hinterfragen Aufrüstung und Einsätze der Bundeswehr und gehen auf die innere Zerrissenheit ein, die viele empfinden. Die Veranstaltung ist Teil des Debattenformats „Streit & Zuversicht“ von der Zeit Stiftung Bucerius, Heimathafen Neukölln und Holtzbrinck Berlin. Heute um 19 Uhr, Einlass ab 18.15 Uhr, Eintritt 13 Euro, Karl-Marx-Straße 141, U-Bhf Karl-Marx-Straße
Essen & Trinken – Im Biergarten „Zum Anleger“ und dem dazugehörigen Restaurant „Ei-12437-B“, kurz „Ei“, kann man echte Biergartenklassiker wie Bratwurst mit Brot, geräucherten Fisch oder Bratkartoffeln und Bier vom Fass aus Barnim direkt an der Spree genießen. Ebenso gibt es eine gute Weinauswahl, hausgemachten Kuchen und reichlich frisches Gemüse im Angebot – wechselnd, je nach Jahreszeit. Generell ist der Biergarten darauf bedacht, regionale Bioprodukte bunt und liebevoll angerichtet zu servieren. Das „Eierhäuschen“ selbst ist ein denkmalgeschützter Hingucker und hat eine über hundertjährige Geschichte als beliebtes Ausflugslokal im Plänterwald. Also – Bis bald im Ei. Kiehnwerderallee 2, S-Bhf Plänterwald, So bis Do 12-20 Uhr, Fr und Sa 12-21 Uhr
Noch hingehen – Bei Temperaturen von bis zu 26 Grad lässt sich der Sommer diese Woche noch einmal gebührend verabschieden, beispielsweise mit einem Abend im Freiluftkino: Viele Freiluftkinos haben die Liegestühle bereits eingeklappt und die Saison beendet. Unter anderem das Freiluftkino Neue Zukunft in Friedrichshain zeigt aber noch Kinofilme bis zum 30. September unter freiem Himmel, etwa „Love Lies Bleeding“, ein Thriller mit Katy O’Brian und Kristen Stewart in den Hauptrollen, am Samstag, 21.9., um 20 Uhr. Aber Achtung: Abends wird es doch schon frischer als erwartet – einen dicken Pulli nicht vergessen. Eintritt 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Alt-Stralau 68, S-Bhf Ostkreuz
Berlinbesuch – Wenn sich ein riesiger Wal, Einhörner und Quallen mit meterlangen Tentakeln alle zusammen auf dem Tempelhofer Feld einfinden, ist wieder Festival der Riesendrachen. Groß und Klein können kunstvolle Drachen bestaunen, die rund 80 professionelle Drachenpilotinnen und -piloten steigen lassen. Dazu gibt es Drachenbasteln für Kinder, Hüpfburgen und Live-Musik. Natürlich können Besucherinnen und Besucher auch ihre eigenen Drachen mitbringen und steigen lassen. Zum Abschluss des Spektakels gibt es ein Feuerwerk. Samstag, 21.09., 11-20 Uhr, westlicher Teil des Tempelhofer Felds, S-Bhf Tempelhof
Grübelstoff – In der U-Bahn oder im Bus kommt es tagtäglich zu kleineren und größeren Auseinandersetzungen und Ungerechtigkeiten. Mal ehrlich, was ist Ihre Strategie – sagen Sie etwas oder schauen Sie weg?
Kiekste

In der New Yorker Bronx soll das Phänomen des „Shoefiti“ (engl. shoe + graffiti) dereinst eine umliegende Drogenkauf-Option markiert haben. Diese baumelnden Treter hingen unweit des Schlesischen Buschs, nur für den Fall … Gesehen vonLionel Kreglinger. Weitere Bilder gern an checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – A103 (Steglitz-Zubringer): In der Nacht auf Freitag sind beide Fahrtrichtungen zwischen Saarstraße und Filandastraße von 21 bis 5 Uhr gesperrt.
Pankstraße (Gesundbrunnen): Die Straße ist von 6 Uhr bis Freitagabend in Richtung Badstraße zwischen Reinickendorfer Straße und Wiesenstraße gesperrt.
Regattastraße (Grünau): Straßensperrung in Richtung Köpenick zwischen Rabindranath-Tagore-Straße und Wassersportallee von 8 Uhr bis Montagmorgen, etwa 7 Uhr.
Demonstration – Für heute sind 19 Demos angemeldet (Stand 18.09., 11.30 Uhr), u.a. „Letzte Chance – Ohne uns keine Zukunft“: 3.000 Teilnehmende, Verdi, Rathausstraße 15 (8-12 Uhr)
„Allgemeine Erklärung der Menschenrechte (AEMR) Art. 2 ‚Verbot der Diskriminierung‘“: 400 Personen, Kooperative Berlin Medienproduktion KBM, Pariser Platz (14-17 Uhr)
„Gegen Abschiebungen nach Sierra Leone! Sierra Leone ist nicht sicher!“: 150 Menschen, Herwarthstraße 4 (14-22 Uhr)
„Erhalt der Friedensstatue in Berlin-Moabit“: 500 Teilnehmende, Korea Verband e.V., Karl-Marx-Allee 31 (16-19 Uhr)
„Versammlung zur Öffnung der Imam Ali Moschee und gegen die Schließung des Gotteshauses“: 50 Demonstrierende, Ordensmeisterstraße 5 (18.30-19.30 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Karin Baal (84), Theater-, Film- und Fernsehschauspielerin, kam zum Film über ihrer Rolle in „Die Halbstarken“, erhielt 2018 den ersten Götz-George-Preis für ihr Lebenswerk / Markus Imhoof (83), Schweizer Film- und Theaterregisseur und Drehbuchautor, lebt in Berlin und ist unter anderem Mitglied der Akademie der Künste Berlin / Tobias Kluckert (52), Schauspieler und Synchronsprecher, synchronisiert unter anderem 50 Cent, Bradley Cooper, Seth Rogen und Gerard Butler / Heiko Maas (58), Jurist und ehemaliger Außen- und Justizminister (SPD), heute Anwalt in einer Berliner Kanzlei und Präsident des Deutschen Polen-Instituts / „Christine Noll Brinckmann, Filmwissenschaftlerin, emeritierte Professorin der Universität Zürich, Wahlberlinerin und liebe Freundin vieler: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!“ / Lisa Paus (56), Diplom-Volkswirtin und Bundesfamilienministerin seit 2022 (Grüne), Mitglied des Bundestages seit 2009, ihr Wahlkreis ist Charlottenburg-Wilmersdorf / Johanna Schall (66), Schauspielerin und Theaterregisseurin, stand mit 16 erstmals am Berliner Ensemble auf der Bühne / Iris Spranger (63), Juristin, SPD-Politikerin und seit 2021 Berliner Senatorin für Inneres und Sport (SPD), Mitglied des Berliner Abgeordnetenhauses von 1999 bis 2006 sowie seit 2011 / „Waltraud Wendland feiert ihren 90. Geburtstag. Möge sie weiterhin trotz Handicaps so wach und humorvoll aus der Wäsche schauen.“
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Rainer „Alli“ Allgeier, * 1941, verstorben 2024 / Dr. Sigrid Maibauer (geb. Müller), * 30. März 1928, verstorben am 1. September 2024 / Mirko Steinkühler, * 21. Juli 1964, verstorben am 7. September 2024
Stolperstein – Emmy Gertrud Davidsohn wurde am 12. Juni 1873 in Königsberg, heute Kaliningrad geboren. Sie spielte beruflich Klavier, bezeichnete sich allerdings nicht als Pianistin, sondern als Privatiere. Mit 24 Jahren ließ sie sich evangelisch taufen. Im Berliner Adressbuch ist Emmy Gertrud erstmalig 1918 zu finden. Trotz Taufe galt sie für die Nationalsozialisten nach den Nürnberger Gesetzen als „Volljüdin“. Am 16. Juli 1942 wurde die 69-Jährige vom Anhalter Bahnhof nach Theresienstadt deportiert, wurde am 19. September 1942 weiter in das Vernichtungslager Treblinka verschleppt und dort ermordet. Ein Stolperstein in der Babelsberger Straße 6 in Schöneberg erinnert an Emmy Davidsohn.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Die Waldsiedlung Krumme Lanke, von ihren Bewohnern als „Edeljuwel“ geschätzt, genießt überregionale Bekanntheit – immerhin hat sie es aufgrund ihrer SS-Vergangenheit in diesem Jahr in die SZ und die NZZ geschafft. Jetzt landet das denkmalgeschützte Ensemble auch mal wieder im Checkpoint, und zwar wegen seines außerordentlichen Müllaufkommens: Seit sechs Wochen wird hier der Abfall nicht mehr abgeholt. Mehr als reif für die Tonne ist aber auch die originelle Erklärung eines BSR-Mitarbeiters dafür: „Wir finden die Siedlung nicht mehr auf der Karte.“
Voll orientiert waren dagegen auch heute wieder Jessica Gummersbach, Isabella Klose und Susanne Vieth-Entus (Recherche) sowie Katharina Kalinke (Stadteben) und Jaqueline Frank (Produktion), die allesamt blitzsauber an diesem Checkpoint mitgewirkt haben. Morgen räumt hier Daniel Böldt für Sie auf. Bis dahin
