der Berliner Bezirksverordnete Kevin Kühnert aus Lichtenrade wird zum Schlossgespenst der SPD - wie einst Hui Buh auf Burgeck spukt er im Willy-Brandt-Haus mit Thesen zur Kollektivierung herum (Q: Interview mit der „Zeit“). Oha! Der Chef der Jungsozialisten denkt über Sozialismus nach? Ungeheuerlich! Das wäre ja so, als würden Jungliberale vom Liberalismus schwärmen. Verrückt. „Was hat der geraucht?“, fragt deshalb der einflussreiche SPD-MdB Johannes Kahrs und stellte fest: „Legal kann es nicht gewesen sein.“ SPD-Vizekanzler Olaf Scholz flüchtet sich in Ironie („Gott sei Dank liegt meine Juso-Zeit schon über dreißig Jahre zurück, da war der noch gar nicht geboren“), SPD-Generalsekretär Lars Klingbeil geht auf Distanz („eine Utopie“) – und Michael Frenzel, Präsident des SPD-Wirtschaftsforums, fordert gar einen Parteiausschluss, auch die Gespensterlizenz von Hui Buh wurde ja schließlich wegen widerspenstigen Verhaltens verbrannt. Der Tagesspiegel titelt: „Kühnert erschreckt die SPD mit Sozialismus“. Huh!
Die Kreisverbände der Berliner SPD sind kleine Königreiche – und in Charlottenburg-Wilmersdorf gibt’s gerade einen Aufstand. Das Pikante daran: Hier regiert seit ewigen 22 Jahren Christian Gaebler, Chef der Senatskanzlei sowie langjähriger Vertrauter und Statthalter von Michael Müller. Als Gaeblers Thron im vergangenen Jahr stark zu wackeln begann, versprach er dem unruhig gewordenen Volk seine Demission bis Ostern 2019, seinen jüngeren Nachfolger wollte er selbst bestimmen.