na, fahren Sie schon oder fluchen Sie noch …? Während bei der BVG wieder alles rollt, versinkt der Berliner Westen im Verkehrschaos. Nach der Vollsperrung der maroden A100-Brücke suchten gestern viele Autofahrer Schleichwege durch Charlottenburg-Wilmersdorf. Zu viele: Der Bezirk musste zur „kurzfristigen Gefahrenabwehr“ mehrere Wohnstraßen für den Durchgangsverkehr sperren – nur Anwohner kommen noch durch. Nicht das einzige Problem: Der zusätzliche Lkw-Verkehr könnte das ohnehin sanierungsbedürftige Wasser- und Stromleitungsnetz unter den Straßen belasten und „kurzfristig Havarien“ auslösen, warnte der Bezirk.
Dass die zuständige Autobahngesellschaft zehn Tage nachdem die Ausweitung eines bereits bekannten Risses in der Brücke entdeckt wurde und trotz drohender Vollsperrung kein tragfähiges Umleitungskonzept präsentierte, ließ Verkehrsstadtrat Oliver Schruoffeneger (Grüne) fassungslos zurück. Das sei „pure Arbeitsverweigerung“, sagte er. Nun soll der Verkehr Richtung Norden spätestens ab Anfang kommender Woche auf die Gegenfahrbahn verlegt werden. Richtung Süden bleiben dann allerdings nur noch zwei statt drei Spuren – zusätzlicher Stau ist vorprogrammiert. Ein Verkehrskonzept sowie einen Zeitplan für Abriss und Neubau der Brücke (aktuell ist von zwei Jahren die Rede) will die Autobahn GmbH erst am Mittwoch vorstellen.