vorab eine kleine Warnung: In den nächsten Tagen werden Sie kaum durch die Stadt kommen können, ohne auf eine Demo zu stoßen - die Checkpoint-Vorschau weiter unten hat jedenfalls rekordverdächtige Länge. Nehmen Sie es als gutes Zeichen: Die offene Gesellschaft lebt fröhlich weiter.
Weniger gut gelaunt ist gerade die Bundes-SPD. Das liegt zum einen an Innenminister Seehofer, dem Vater (fast) aller Koalitionsprobleme, der die Migration für die Mutter aller anderen Probleme hält. Je näher die Bayernwahl rückt, desto stärker werden die Fliehkräfte – auch Michael Müller, Mitglied im SPD-Bundesvorstand, schloss sich den „wenn – dann“-Drohungen anderer Genossen an: Wenn Seehofer und Söder (der Berlin als „Resterampe“ gebasht hatte) „nicht ihrer politischen Verantwortung gewachsen sind, (…) dann sollen sie Platz machen.“ Könnte aber auch sein, dass die SPD dann genau in das Loch fällt, das die CSU reißt.
Und zum anderen? Ist die Bundes-SPD bis in die Parteispitze hinein gar nicht gut zu sprechen auf Michael Müller. Denn immer dann, wenn die Sozialdemokraten glauben, in der Flüchtlingsfrage eine halbwegs stabile Brücke zwischen Humanität und Realität aufgebaut zu haben, reißt sie wieder einer ein. Diesmal war es der Regierende Bürgermeister und Berliner Parteichef – sein SPD-Landesvorstand stellt sich gegen die Bundeslinie und lehnt Abschiebungen in die Maghreb-Staaten ab.