der Druck auf den Regierenden Bürgermeister Kai Wegner (CDU) wächst. Auch gestern wollte sich Wegner nicht zu einer möglichen Liebesbeziehung mit CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch äußern. Frei nach dem Motto: Marmor, Stein und Eisen bricht, aber Wegners Schweigen nicht.
Noch nicht jedenfalls. Denn selbst viele aus seiner eigenen Partei legen ihm inzwischen nah, lieber früher als später für Klarheit in der Sache zu sorgen, die aufgrund der Umstände eben nicht nur privat ist (T+).
„In einem Unternehmen ginge das nicht“, sagt etwa Berlins Chef der Jungen Union, Harald Burkart, und wurde noch deutlicher: „Leider sind Abhängigkeitsverhältnisse in der Berliner CDU keine Seltenheit.“ Als Beispiel nennt Burkart auch die Landesgeschäftsstelle der CDU, mit der er sich selbst im Streit befindet. Er verwies allerdings auch darauf, dass man zunächst abwarten solle, ob sich die Vorwürfe bewahrheiten und welche Tragweite sie haben.
Auch aus der CDU-Fraktion kommen mahnende Worte an Wegner. „Er sollte damit offensiv umgehen. Das ist der Ansatz, den man ihm empfehlen kann“, sagt ein CDU-Abgeordneter, der Wegner wie Günther-Wünsch lange kennt. „Klarheit zu bringen, ist unausweichlich“, sagt ein anderer.
Der Verlauf scheint vorgezeichnet: Wegner wird entweder dementieren oder bestätigen müssen. Spätestens mit dem in der kommenden Woche beginnenden Parlamentsbetrieb und seinen ersten öffentlichen Terminen wird sich der Regierende Bürgermeister ohnehin nicht mehr hinter seinem Schweigen verstecken können.