die gestern vorgestellte „Kriminalstatistik“ ist eigentlich eine Polizeistatistik, also eher Tätigkeitsbericht als Täterbericht: Was nicht auffliegt oder angezeigt wird, kommt da nicht vor. „Wo Licht ist, ist auch Schatten“, bilanzierte Innensenator Andreas Geisel messerscharf – was aber eben auch bedeutet: Die im Dunkeln sieht man nicht (alle Details gibt’s hier). Soweit zur Philosophie. Den besten Beitrag zur Kriminalpsychologie lieferte dagegen gestern Karen Douglas von der University of Kent: „Verschwörungstheorien verführen zur Kleinkriminalität“, lautet das Ergebnis ihrer Studie – als Beispiel nennt die Wissenschaftlerin „das Stehlen von Einkaufswagen in Supermärkten“. Na, wenn das mal nicht eine Verschwörungstheorie ist ...
Für die einen ist es „die Zukunft des Wohnens“ (Arkadi Jampolski, „Wunderflats“), für die anderen einfach Abzocke – und ja, richtig: Es geht um möblierte Apartments, die mit dem Tischtrick zu Höchstpreisen angeboten werden können (und so dem regulierten Markt entzogen sind). In diesem lukrativen Verdrängungsgeschäft mischt nicht nur die landeseigene „Berlinovo“ munter mit (CP-Lesern einschlägig bekannt), auch die landeseigene Investitionsbank IBB feuert den ohnehin schon aufgeheizten Mietmarkt mittelbar weiter an: Das Unternehmen, einst gegründet als „Wohnungsfürsorgegesellschaft“, fördert Vermittler solcher Miettreiber mit Millionensummen – „Wunderflats“ hat davon profitiert und bietet heute in Berlin 13.000 Wohnungen für bis zu 62,89 Euro/qm an (Durchschnittspreis aller Angebote des Unternehmens: 27,78 Euro/qm).
Stellvertretende Vorsitzende des IBB-Verwaltungsrats ist übrigens Stadtentwicklungssenatorin Lompscher, deren Partei (Linke) offenbar keine Probleme damit hat, als Regierungsmitglied gleichzeitig Enteignungsinitiativen zu unterstützen und Verdrängungskapitalismus zu fördern (bzw.