In einem Interview mit der „taz" sagte Roger Willemsen im März 2006: „Hitler hat einmal in einem merkwürdig klarsichtigen Satz, über den ich mich immer gewundert habe, gesagt: Ich habe die Demokratie mit ihren eigenen Regeln zur Strecke gebracht. Von dieser Einsicht aus lohnt es sich, in allen Staaten, ganz egal, wie human sie verfasst sind, auf die Stellen zu schauen, an denen sie sozusagen umkippen können.“
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt,
der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier
den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können
personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu
erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer
Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Mein Statement zur #ThueringenWahl :
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt,
der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier
den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können
personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu
erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer
Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
Gestern ist in #Thuringen etwas passiert, das man als fatalen Fehler bezeichnen muss. #Kemmerich zieht aus diesem Fehler jetzt die notwendigen Konsequenzen. Neuwahlen sind die einzig richtige Antwort. Niemals mit der AfD!
An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt,
der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier
den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können
personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu
erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer
Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.
#Thüringen hat gewählt, Glückwunsch an @KemmerichThL. Meine Einschätzung. TM pic.twitter.com/zZ9Lkh75yM
In Thüringen sind am Mittwoch FDP und CDU umgekippt. Und auch der angekündigte Rücktritt des neuen FDP-Ministerpräsidenten Kemmerich kann das nicht rückgängig machen. Man kann Angela Merkel gar nicht genug danken, dass sie – so machtlos sie seit Monaten auch wirkt – die richtigen, weil eindeutigen Worte für das gefunden hat, was in Erfurt passiert ist. Die Wahl mit den Stimmen der AfD sei „unverzeihlich“, sagte die Kanzlerin in Südafrika.
Gespalten ist die CDU nicht nur zwischen Bund und thüringischem Landesverband. Auch in der Berliner CDU gibt es einige, die die Wahl Kemmerichs – und damit den Coup der AfD – super finden. „Ramelow abgewählt! Großartig!, schreibt Frank Henkel, früherer Innensenator und jetzt Abgeordneter, in einem internen Chat der CDU-Fraktion. Dazu vier Daumen nach oben. „Gut, dass der Kommunist weg ist“, befand Sven Rissmann, Kreischef in Mitte. „Genau!!!“, pflichtete ihm die ehemalige Staatssekretärin Emine Demirbüken-Wegner bei.
CDU-Fraktionschef Burkard Dregger sagte am Mittwoch: „Das ist eine demokratische Entscheidung, die nicht zu kritisieren ist.“ Die Abwahl des Regierungschefs Ramelow sei zu begrüßen. „Einen Grund für Neuwahlen sehe ich nicht.“ Am Donnerstag sagte er: „Auch eine Enthaltung der CDU hätte einen Linken ins Amt gebracht. Trotzdem gilt: Die AfD darf überhaupt keinen Einfluss auf Regierungshandeln haben, ohne Wenn und Aber.“
Ein anderer CDU-Abgeordneter, der schon lange dabei ist, sagte dem Tagesspiegel: „Die Wahl in Thüringen und deren Bewertung durch Herrn Dregger hat bei mir blankes Entsetzen hervorgerufen“. Ein CDU-Verband hatte nach Checkpoint-Informationen Bodo Ramelow bereits zu einer Veranstaltung eingeladen, bevor er überraschend nicht wiedergewählt worden war. Bei dieser Gelegenheit hätte es auch darum gehen sollen, eine Zusammenarbeit zwischen CDU und Linke endlich nicht mehr auszuschließen.
Checkpoint-Analyse: Solange solche Positionen in der CDU-Fraktion in der Minderheit sind, sieht es für eine baldige Regierungsbeteiligung der Christdemokraten in Berlin schwarz, äh, rotrotgrün aus.
Schauen wir noch auf die offiziellen Reaktionen der Berliner Oppositionsparteien:
CDU-Landeschef Kai Wegner am Mittwoch: „An meinem Kurs ändert sich gar nichts: Es wird keine Zusammenarbeit mit Linken oder AfD geben!“ Am Donnerstag: „Für mich war, ist und bleibt klar: Es darf keine wie auch immer geartete Zusammenarbeit mit oder Abhängigkeit von der AfD geben.“
Empfohlener redaktioneller Inhalt
1⃣ Keine Zusammenarbeit mit der AfD!
2⃣ Stabilität und Verlässlichkeit für #Thueringen.
3⃣ Wenn SPD und Grüne sich der staatspolitischen Verantwortung weiterhin verweigern, führt an #Neuwahlen kein Weg vorbei. pic.twitter.com/f7HCEAvtpy
FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja am Mittwoch: „Für uns ist klar, dass die Berliner Linkskoalition nur durch eine starke Koalition der Mitte abgelöst werden kann. Aus diesem Grund gilt für uns nach wie vor, dass eine Regierungsbildung mit AfD oder Linken nicht in Frage kommt.“ Am Donnerstag: „Gestern ist in Thüringen etwas passiert, das man als fatalen Fehler bezeichnen muss. Kemmerich zieht aus diesem Fehler jetzt die notwendigen Konsequenzen. Neuwahlen sind jetzt die einzige richtige Antwort. Niemals mit der AfD!“
Empfohlener redaktioneller Inhalt
FDP-Landeschef Christoph Meyer am Mittwoch: „Thomas Kemmerich ist in einer geheimen Wahl zum neuen Ministerpräsidenten gewählt worden. Dazu gratuliere ich ihm. Thomas Kemmerich hat sich vor der Thüringenwahl klar und deutlich von der AfD abgegrenzt. Diese Position ist auch nach seiner Wahl nicht verhandelbar.“ Am Donnerstag: „Thomas Kemmerich hat keine Koalitionspartner für ein Bündnis der Mitte in Thüringen gefunden. (...) Es ist gut, dass die Thüringer FDP Neuwahlen anstrebt. Ihm gebührt Respekt, der lähmenden Stille der ehemaligen Volksparteien ein demokratisches Angebot gegenübergestellt zu haben.“
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Das letzte Wort überlasse ich hier ausnahmsweise der AfD, weil es zeigt, dass sie diejenige ist, die vom Thüringen-Desaster wohl am meisten profitiert.
AfD-Fraktionschef Georg Pazderski: „Glückwunsch nach Thüringen für dieses unmissverständliche Zeichen. Deutschland ist noch nicht verloren. Endlich wird deutlich, dass es eine Mehrheit gegen die linksrotgrüne Vorherrschaft nicht nur auf dem Papier gibt.“
Wie es in Thüringen nun weitergeht, ist auch am Freitagmorgen noch offen. In der Nacht sprach sich Thüringens CDU gegen rasche Neuwahlen aus. Zuvor hatte die CDU-Fraktion in einer fünfstündigen Sitzung mit Bundeschefin Annegret Kramp-Karrenbauer über das weitere Vorgehen beraten. Kramp-Karrenbauer konnte sich dabei mit ihrem Wunsch nach sofortigen Neuwahlen nicht durchsetzen.
Thomas Kemmerich hat am Donnerstagnachmittag seinen Rücktritt als Ministerpräsident von Thüringen angekündigt. Mit seiner FDP-Fraktion will er zudem einen Antrag auf Auflösung des Landtags stellen. Doch die für Neuwahlen nötige Zweidrittel-Mehrheit zeichnet sich im Landtag bisher nicht ab. Die Linke pocht darauf, dass Kemmerich zunächst als Ministerpräsident zurücktritt und die Wahl eines neuen Ministerpräsidenten ermöglicht. Sie hofft, dass Bodo Ramelow so doch noch ins Amt gelangen könnte. Das genauere Prozedere ist noch unklar. In unserem Tagesspiegel-Liveblog werden wir Sie auch heute jederzeit über das Geschehen in Thüringen auf dem Laufenden halten.
Hass gibt’s nicht nur im Parlament, sondern auch, wir kennen es mittlerweile wohl alle, im Netz. Die Polizei will zeigen, dass sie das Problem erkannt hat und verschickte deshalb anlässlich des Safer Internet Day am 11. Februar eine Pressemitteilung. „Dem kann jeder etwas entgegensetzen und damit zu mehr Sicherheit im Internet beitragen“, heißt es darin. Die Tipps: Hassbotschaften widersprechen, dokumentieren und melden, zum Beispiel bei der Internetbeschwerdestelle der Polizei. Nett gemeint, doch viele Betroffene wissen, dass Anzeigen häufig zu nichts führen. Dem Problem muss politisch beigekommen werden, die Polizei muss personell und inhaltlich gegen den Hass im Netz aufgestellt werden. Sonst könnte der Hass in der digitalen Welt noch häufiger in Hass in der analogen Welt umschlagen.
Wenigsten einen Antisemiten weniger hat Berlin bald, weil die technische Hochschule in Wedding sich von Namensgeber Christian Peter Beuth trennt (CP vom 24.1.), dem gutachterlich ein „rigider, völkischer und exterminatorischer Antisemitismus“ bescheinigt wurde. Doch ist Berlin Beuth damit tatsächlich los? Noch nicht, denn in Pankow gibt es noch immer die Beuthstraße. Die soll nun auch bald Geschichte sein. Das Bezirksamt hat ein Umbenennungsverfahren für die Straße in Niederschönhausen eingeleitet, wie mein Kollege Christian Hönicke weiß. Noch läuft die Beuthstraße auf den Selma-und-Paul-Latte-Platz zu, der erst kürzlich nach einem jüdischen Unternehmerpaar benannt wurde, das einst in Niederschönhausen lebte und im KZ Theresienstadt umgebracht wurde. Den Prozess der Umbenennung wird Christian Hönicke im Pankow-Newsletter weiter begleiten. Sie können ihn hier kostenlos abonnieren.
Heute um 10 Uhr will die Senatssozialverwaltung erste Ergebnisse der Obdachlosenzählung in der „Nacht der Solidarität“ bekanntgeben. Die AWO Berlin warnt jedoch vor zu hohen Erwartungen: „Die Zahlen bilden ausschließlich die in den drei Stunden der Zählung angetroffenen obdachlosen Menschen ab“, sagt Landesgeschäftsführer Oliver Bürgel. Gerade vor dem Hintergrund, dass einige Teams niemanden angetroffen hätten und damit die Vermutung naheliege, dass eine gewisse Zahl obdachloser Menschen bewusst nicht teilnehmen wollte, seien „die Zahlen mit Vorsicht zu genießen“. So gut und wichtig die Aktion sei, bleibe sie doch erst einmal eine „unvollständige Momentaufnahme, die erst durch weitere Aktionen bzw. Zählungen eine relevante Aussagekraft entfalten kann“.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Heute vor 15 Jahren, am 7. Februar 2005, wurde Hatun Sürücü ermordet. Von ihrem jüngsten Bruder, mit drei Schüssen in den Kopf, an einer Bushaltestelle in Tempelhof. Weil sie ihr Leben selbstbestimmt führen wollte. Die 23-Jährige hatte sich aus der Ehe mit ihrem gewalttätigen Cousin befreit, kehrte mit ihrem Sohn Can aus Istanbul nach Berlin zurück, wo sie ihren Hauptschulabschluss nachholte und kurz vor der Gesellenprüfung als Elektroinstallateurin stand.
Und heute? „Die Mädchenarbeit ist einfach unterfinanziert“, sagt Kathi Schilling vom Neuköllner Mädchen*stadtteilladen ReachIna, der gerade mit dem Hatun-Sürücü-Preis der Grünen-Fraktion ausgezeichnet wurde. „Es wird viel erwartet, aber oft wenig gegeben.“
„Fix and flip“ im Milieuschutzgebiet: In der Schonensche Straße 41 zwischen Pankow und Prenzlauer Berg will der neue Eigentümer „umfangreiche Sanierungsarbeiten“ durchführen. Weil die Mieter dabei nur im Weg sind, kamen Vertreter der Immobilienfirma aus dem schönen Marktoberdorf im Ostallgäu extra persönlich vorbei, um ihnen einen freundlichen Rat zu geben: Sie sollen doch bitte ausziehen. Und zwar so schnell wie möglich. Dafür gibt’s auch eine Entschädigungssumme in Höhe von 15 Nettokaltmieten und der Umzug wird ebenfalls bezahlt. Andernfalls droht der Eigentümer mit einer „unzumutbaren Wohnsituation“ während der Bauarbeiten und dem „Einschnitt in Ihre Privatsphäre“.
Sollen Sie doch hier einziehen: In Friedrichshain vermietet die Bel Village Service GmbH „geräumige Apartments mit Stil und Geschmack“. Zum Service gehören unter anderem „Ambient Light“, „Bluetooth-Sound-System“, Grillstation und „Waschraum mit Spielautomat“. Kostenpunkt: 679,80 Euro (kalt) für 22,66 Quadratmeter. Wenn Sie bei Mathe mit dem Checkpoint aufgepasst haben, wissen Sie: Das bedeutet einen Quadratmeterpreis von 30 Euro. „Wohnberechtigungsschein erforderlich!“ Hä?! Einen Vorteil hat das Apartment aber doch: Mit ein bisschen Flexibilität kann man sich vom Bett aus einen Kaffee auf dem Herd kochen.
Amt aber glücklich war mein neuer Kollege Leon Ginzelgestern. Pünktlich um 11 Uhr wurde sein Termin im Bürgeramt Mitte aufgerufen, sieben Minuten später war die Ummeldung erledigt und er wieder draußen. Und die Mitarbeiterin (Platz 9) war auch noch sehr nett. Gebucht hat er den Termin am 15. Januar. Das ist – ratter, ratter, ratter – erst drei Wochen her und damit nur eine Woche länger als das Service-Versprechen der Berliner Verwaltung. Sachen gibt’s.
Was ist Berlins höchstes Gebäude? Das war leicht, der Fernsehturm natürlich (368 Meter). Das zweithöchste ist schon schwieriger (hätte ich nicht gewusst): der Sendemast Scholzplatz in Westend (230 Meter). Das dritthöchste wird noch bis Ende des Jahres zwischen Blankenburg und Karow gebaut: ein 229 Meter hohes Windrad, das sechste in Berlin. Doch gegen die Montage könnte sich ein Aufstand der Gartenzwerge organisieren: Auf dem Grundstück waren laut Kleingartenentwicklungsplan neue Kleingärten vorgesehen.
CDU und FDP bereiten bekanntermaßen eine Klage gegen den Mietendeckel vor. Doch die Unions-Anhänger finden das Gesetz mehrheitlich eher gut (68 Prozent). Und selbst bei den Liberalen befürworten mehr den Mietendeckel als ihn ablehnen (47 zu 44 Prozent, Q: ARD-Deutschlandtrend).
Fast 10 Unfälle pro Tag mit Beteiligung von Bussen und Straßenbahnen gab es statistisch betrachtet 2019 in Berlin – und das nur bis Ende November. Nämlich 3619. Bei der Mehrheit der Fälle waren Bus- und Straßenbahnfahrer Hauptverursacher (1969). Die gute Nachricht: Das sind nicht mehr als 2018. Und weniger als 2017. (Q: Innenverwaltung auf Anfrage von Oliver Friederici (CDU) und Christian Goiny (CDU))
„Die letzten Worte eines Trickdiebes in Mitte?“ – kennt die Berliner Polizei: „Können Sie mir mal bitte diese 2€ Münze kleinmachen?“ Dann haben die Taschendiebstahlfahnder des LKA ihn geschnappt. Wir hoffen mal, sie haben ihn am Leben gelassen.
Raser for past: Die Berliner Polizei sucht derzeit „12 Handlasermessgeräte zur Geschwindigkeitsüberwachung“. Die Ausschreibung ist an die Klimakrise angepasst: „Der Messbetrieb muss auch bei Außen- bzw. Umgebungstemperaturen von -10°C bis +45°C möglich sein.“
Apropos Klimawandel: 994.045 m³ Wasser hat der Bezirk Mitte im vergangenen Jahr für die Bewässerung von öffentlichen Grünanlagen und Straßenbäumen verbraucht. Fast dreimal so viel wie noch 2010. „Die prognostizierten Auswirkungen des Klimawandels sind bereits heute an vielen Orten und in vielen Bereichen erkennbar“, sagt Umweltstadträtin Sabine Weißler (Grüne).
Straßenbäume litten besonders durch den Klimawandel. Die Bewässerung sei wichtig, „um Austrocknung von Grünflächen zu vermeiden und so ihre kühlende Belüftungsfunktion aufrechtzuerhalten.“ Mitte will in Zukunft gezielt Bäume mit großer Trockenresitenz pflanzen. Außerdem dankte Weißler der Bevölkerung für die Unterstüzung beim Gießen von Bäumen und anderen Pflanzen.
Grünfläche oder Parkplätze auf dem Mittelstreifen der Karl-Marx-Allee? Der Streit zwischen der grünen Verkehrssenatorin Regine Günther, den autofahrenden Anwohnern und Mittes SPD-Stadtentwicklungsstadtrat Ephraim Gothe geht am Montag in die nächste Runde: beim BürgerInnen-Dialog im Kino Kosmos.
Passenderweise hat das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg gestern eine Ausschreibung für breitere Radwege zwischen dem Kino und der Straße der Pariser Kommune veröffentlicht. „Die Radverkehrsanlagen in der Karl-Marx-Allee entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen an eine sichere Verkehrsführung“, heißt es darin. Vielleicht entsprechen die alten Parkplatz-Pläne auch nicht mehr den Anforderungen an eine klimaschützende Stadt.
Gibt es Fragen, die Sie sich nicht trauen, Ihren Teenie-Kindern zu stellen? Mein Kollege Hannes Schrader sammelt sie für unsere Familien-Seite im Tagesspiegel und lässt sie von Teenagern beantworten. Also schreiben Sie uns gerne eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de, Stichwort: „Teenie-Fragen“.
Am Sonntagabend werden in Los Angeles die Oscars verliehen. Meine Kollegen aus der Kultur-Redaktion werden live über das wichtigste Filmereignis des Jahres berichten, über Sieger und Verlierer – und hoffentlich auch über die eine oder andere Überraschung. Wird das Kriegsdrama „1917“ seiner Favoritenrolle gerecht? Und bekommt Joaquin Phoenix endlich seinen ersten Oscar für den „Joker“? Wir sind ab Mitternacht hier dabei, kommentieren und präsentieren die kuriosesten Fundstücke aus den Sozialen Medien. Schauen Sie doch mal rein.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Nein.“
Thomas Kemmerich am Donnerstag auf die Frage des Journalisten Markus Decker, ob er einen Fehler gemacht habe.
Tweet des Tages
Was für ein Gemüse ist im Curry drin und was haben Sie für Schnaps, fragt die sympathische Rentnerin im #Bordbistro.
Stadtleben
Essen – Jeden ersten Freitag im Monat ist Pastrami Friday bei Lino’s Barbecue! Schon zwei Wochen wird das Brisket dafür in der Malplaquetstrasse 43 in Wedding gepökelt, heute Abend (18-22.30 Uhr) kommt das Rind dann mit Pfefferkruste frisch aus dem Barbecue-Smoker. Zu Pastrami Brisket, Beef Ribs und Würsten gibt es Sauerkraut und „Beef Fat Fries“ – und mit am wichtigsten: kühles Craft Beer. Reservierung wird empfohlen. U-Bhf Leopoldplatz
Trinken beim Weinfest der Späth’schen Baumschulen: Dafür wird die historische Packhalle in der Späthstraße 80-81 zur (beheizten!) Weinstraße mit Verkostungsständen und Live-Musik. Das Besondere: Dieses Jahr dauert das Treptower Bacchus-Fest erstmals drei Tage! Der Fokus liegt diesmal auf deutschen Weinen. Die Tropfen kommen dementsprechend aus dem Rheingau, Franken, Baden und von der Mosel. Grundlage schaffen Häppchen und kulinarische Spezialitäten aus dem Hofcafé Späth und nach ein paar Gläschen wippt man sicher auch zum Blues von „Doc Blue & friends“ mit. Der Eintritt kostet 15 Euro. Zudem wird ein kostenloser Shuttlebus zum S-Bhf Baumschulenweg und dem U-Bhf Blaschkoallee angeboten. Fr 15-22 Uhr, Sa 13-22 Uhr, So 13-18 Uhr
Berlinbesuch einmal Jury sein lassen: Das geht beim Rosi‘ Slam im Maze am Mehringdamm 61, der nach einer etwas längeren Pause endlich ins neue Jahr startet. Acht Poet*innen stellen sich ab 20.30 Uhr auf die Bühne und dem Urteil des Publikums. Der Anspruch: Das Maze wird zur Arena, die Poesie zum Schlagabtausch. Wem es zwischendurch zu dreist, zu konfrontativ oder gar zu feinfühlig wird, findet an der Bar definitiv Abhilfe! U-Bhf Mehringdamm
Geschenk – Guiseppe Verdis Rigoletto wird nach fünf Jahren wieder ins Programm der Komischen Oper aufgenommen. Heute Abend ist es soweit, die Neuauflage, inszeniert von Barrie Kosky, feiert um 19.30 Uhr mit frischer Besetzung und unter der musikalischen Leitung des Generalmusikdirektors Ainārs Rubiķis Premiere in der Behrenstraße 55-57 (S/U-Bhf Friedrichstraße). Wer es nicht mehr geschafft hat, sich Karten zu sichern, könnte dennoch Glück haben: Wir verlosen 2 Freikarten für die heutige Aufführung des humorigen Stücks (bis 12 Uhr) – wer möchte?
Karten sichern für den „Philharmonischen Diskurs“ im Ausstellungsfoyer des Kammermusiksaals am 25. Februar: Um die Weiterentwicklung des Kulturforums soll es gehen, zudem geben Kultursenator Klaus Lederer, Hermann Parzinger, der Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, sowie die Architektin Petra Kahlfeldt und der Architekturkritiker Nikolaus Bernau ein Update zur Bebauung der Freifläche zwischen Philharmonie und Neuer Nationalgalerie. Kritisch diskutiert werden soll die Frage, wie ein räumlicher Bezug zwischen allen Gebäuden geschaffen werden kann. Es moderiert Anja Herzog von rbb Kultur. Karten kosten 10 Euro. Herbert-von-Karajan-Straße 1, S/U-Bhf Potsdamer Platz
Last-Minute-Party – Die Neuköllner Griessmühle ist bekanntlich ins Exil gegangen und hat ihre vorübergehende Feierheimat in der Alten Münze in Mitte gefunden. Erprobt wird die neue Location (Molkenmarkt 2, U-Bhf Klosterstraße) mit Eskapaden im Exil, für tanzbare Beats sorgen ab 22 Uhr u.a. die DJs Clouds, AIROD & Stephanie Sykes.
Noch hingehen – Wer die Lichtinstallationen zum Thema „AugenWerk“ von Ingo Nussbaumer und Hubert Schmidleitner sehen möchte, hat noch bis zum 13. Februar Zeit, das Tieranatomische Theater am Campus Nord der Humboldt-Universität in der Philippstraße 13 (U-Bhf Oranienburger Tor) zu besuchen. Der Eintritt ist frei. Di-Sa 14-18 Uhr
Das Stadtleben zum Freitag von: Maria Kotsev
Berlin heute
Verkehr – Ellen-Epstein-Straße (Moabit): Ab 12 Uhr in beiden Richtungen zwischen Quitzowstraße und Erna-Samuel-Straße gesperrt (bis Sonntagabend). Der Fuß- und Radverkehr ist nicht betroffen.
Mercedes-Benz-Arena (Friedrichshain): Weil Andrea Berg um 20 Uhr auftritt, kann es im Vorfeld zu Staus im Bereich Mühlenstraße, Warschauer Straße, Oberbaumbrücke und Stralauer Allee kommen.
A100 / A111: Die Baugrunduntersuchungen auf der A100 sind abgeschlossen, zum Abbau der Absperrungen wird die Autobahn noch mal zwischen 22 und 5 Uhr in Richtung Neukölln zwischen Heckerdamm und Spandauer Damm gesperrt. Anschließend sind auch die Einfahrten Heckerdamm und Siemensdamm wieder befahrbar.
Demonstration – Gegenüber der türkischen Botschaft, in der Tiergartenstraße 20, versammelt sich die Alevitische Gemeinde zu Berlin mit 500 Demonstrierenden, um ihren „Protest und eine Presseerklärung zur Freilassung des Sivas-Massaker-Mörders Ahmet Turan Kilic“ kundzutun (10.30-12.30 Uhr). Von 12-14 Uhr stehen 300 Schüler*innen bei der „Fridays For Future“-Demonstration am Invalidenpark. Das Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg organisiert von 14-15 Uhr ein „Gedenken an Hatun Sürücü“ am Oberlandgarten 1 mit 80 Teilnehmenden. Am Samstag versammeln sich rund 300 Personen von 12-16 Uhr vor dem Bundeskanzleramt in der Willy-Brandt-Straße und wollen klarmachen: „Keinen Schritt nach rechts!“ Die Seebrücke Berlin läuft von 13-20 Uhr mit 500 Menschen vom Werderschen Markt zum Bundestag und findet: „#WirhabenPlatz“. Von 15-21 Uhr ziehen 500 Personen zusammen mit Extinction Rebellion vom Alexanderplatz zum Potsdamer Platz, um auf die Klimaerwärmung aufmerksam zu machen. Und am Sonntag fordern rund 30 Personen von 14-16 Uhr am Pariser Platz die „Unterstützung der algerischen friedlichen Revolution“.
Gericht – Der Prozess gegen einen 56-Jährigen, der fast ein halbes Kilogramm Crystal Meth in den USA erworben und die Drogen per Post nach Berlin bestellt haben soll, wird fortgesetzt (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 220).
Universität – Am Institut für Theoretische Physik der TU findet von 15-17 Uhr ein Symposium zum Thema „Kontrolle selbstorganisierender nichtlinearer Systeme“ statt. Der Eintritt ist frei. Straße des 17. Juni 135, Hauptgebäude, Raum H 3005
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Klaus Johannes Behrendt (60), Schauspieler / „Herzliche Glückwünsche zum Jubeltag für Philipp Bekemeier“ / Paul Drux (25), Handballer bei den Füchsen / Ruby O. Fee (24), Schauspielerin / Hella Gumprecht, „runde 77 Jahre, reisefreudig, kommunikationsinteressiert und Goethe-Oldie“ / Alban Nikolai Herbst (65), Schriftsteller / Johannes Kandel (71), Politikwissenschaftler und Historiker / Dilek Kalayci (53), Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellug (SPD) / Karl Knüfermann, „alles Liebe mein Hasi!“ / Christoph Möllers (51), Rechtswissenschaftler / Birge Schade (55), Schauspielerin / Sebastian Schlüsselburg (37), für die Linke im AGH / Helin Evrim Sommer (49), für die Linke im BT / Günter Stock (76), Physiologe, ehem. Präsident der Akademie der Wissenschaften Berlin-Brandenburg / Elsa Stoye (71), „Dicken Drücker für die Jüngste, einzige Schwester. Liebe Grüße von Deinen Brüdern.“
Sonnabend – Joachim Dettki (59), Architekt / Jürgen Kruse (61), Theaterregisseur, u.a. am DT / Matthias Schmidt (57), ehem. für die SPD im AGH / June Tomiak (23), für die Grünen im AGH / Fabian Wiede (26), Handballer bei den Füchsen / Martin Wuttke (58), Schauspieler und Regisseur / Sonja Ziemann (94), Schauspielerin, Tänzerin und Sängerin
Sonntag – Güner Yasemin Balcı (45), Journalistin, Fernsehredakteurin und Schriftstellerin / Sheraldo Becker (25), Fußballer bei Union / Konrad Elmer-Herzig (71), Pfarrer, Gründungsmitglied der SDP in der DDR / Barbara Jungfer (52), Jazzmusikerin / Jürgen Kuttner (62), Moderator, Kunstschaffender und Autor / Andreas „Zecke“ Neuendorf (45), ehem. Fußballer, Trainer der Hertha-Regionalligamannschaft / Constantin „Kostas“ Papanastasiou (83), Schauspieler / Christian „Chris“ Pohl (48), Musiker / Antje Sirleschtov, Geschäftsführende Redakteurin (Wirtschaft, Background) beim Tagesspiegel, „Grüße von der Darss-Gruppe“ / Carola Stratigakis-Goldstein, „Beste Wünsche von M u J“ / Johannes Tiemann (26), Basketballer bei Alba / „Nur Mut, die 2. Halbzeit wird auch sehr gut, lieber Boris. Deine Hewälder“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Rose Doradzillo, * 18. April 1925 / Ilse Ehrlich, * 21. Mai 1921 / Tobias Fiebig, Straßen- und Grünflächenreiniger bei der BSR / Ullrich Hillerdt, * 6. Juni 1952 / Burkhard Kühn, * 3. Mai 1939 / Martin Matschinsky, * 4. Juli 1921, Bildhauer und Maler / Joachim Schmitz, * 1. Mai 1941
Stolperstein – Gertrud Eisner (Jhg. 1863) lebte in der Klingelhöfer Straße 18 in Tiergarten bevor sie am 23. Juli 1942 nach Theresienstadt deportiert wurde. Heute vor 77 Jahren wurde sie dort von den Nazis ermordet.
Encore
Wer zu spät kommt, den bestraft bekanntlich das Leben. Wer kennt das besser als die BVG? Deshalb gibt sie ihren Fahrgästen im Kundenmagazin eine „zweite Chance, Ihren Flirt aus Bus und Bahn wiederzusehen“. Und weil auch wir vom Team Checkpoint gerne Amor spielen, helfen wir hier mal ein bisschen nach: Sheela stand am 7. Januar um 18 Uhr mit ihrer Tochter am U-Bahnhof Wittenbergplatz. „Du (ca. 179 cm) stiegst mit uns in die Richtung Warschauer Straße. Vielleicht hätten wir uns kennengelernt, wenn ich alleine gewesen wäre?“
Drei Tage zuvor, am 4. Januar um 19 Uhr, sah „Hermine_Sunshine“ ihren Schwarm zuletzt. „Du (Mann) warst mit einem bärtigen Freund in der U6 und nachher in der 17 Uhr-Vorstellung der Distel. Leider bist du danach an der Kochstraße ausgestiegen, bevor ich dich ansprechen konnte.“ Fühlen Sie sich angesprochen? Dann melden Sie sich unter BVG.de/augenblicke. Weil wir dich verkuppeln.
Liebevoll ins Wochenende begleitet Sie hier morgen wieder Ann-Kathrin Hipp. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Freitag.
Bis bald,
