verliebt in Berlin: Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (beide CDU) sind seit Herbst 2023 in einer Beziehung. Das bestätigte Rechtsanwalt Christian Schertz am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Schertz erklärte: Beide hätten ihn darum gebeten, „um Klarheit für alle Beteiligten in der professionellen Zusammenarbeit sicherzustellen“. Und: „Unabhängig davon, dass eine derartige Konstellation keinen rechtlichen Bestimmungen widerspricht, ist es natürlich selbstverständlich, dass die Beteiligten im Zusammenhang mit ihrer Amtsführung Privates und Berufliches strikt trennen.“ Scheint, als sehe, zumindest aktuell, keiner der beiden die Notwendigkeit, ein Regierungsamt niederzulegen.
Juristisch sind Wegner und Günther-Wünsch auf der sicheren Seite. Eine Beziehung zwischen dem Regierenden und seiner Senatorin ist nicht verboten. Die Frage nach möglichen Interessenkonflikten allerdings ist eine andere. Lässt sich die rosarote Brille auf dem Weg vom Küchentisch zur Senatsbank tatsächlich einfach so (und glaubwürdig) absetzen? Was sagen die Senatorinnen und Senatoren dazu? Und was denken die Berlinerinnen und Berliner? Was denken Sie?
Zumindest die eigenen Parteikollegen zeigen sich euphorisch! CDU-Fraktionschef Dirk Stettner gratuliert dem „glücklichen Paar“, MdB Jan-Marco Luczak attestiert dem „starken Paar“, dass es „zusammen einen hervorragenden Job für Berlin“ macht. Grünen-Fraktionschefin Bettina Jarasch sieht derweil „Interessenkonflikte für die Zusammenarbeit im Senat“. Linken-Landeschef Sebastian Koch fordert, „dass Interessenkonflikte zwischen Privatleben und dem Wohl der Stadt ausgeschlossen werden“. Die AfD-Fraktion bereitet nach Tagesspiegel-Informationen einen Antrag zur Einführung von Compliance-Regeln vor. Und die Führungsriege der Berliner SPD? Sagt erstmal nichts. Fortsetzung folgt.
Wir kommen zu einem ganz anderen Thema ... Bitte nicht wundern, falls Sie am heutigen Sonnabend das Tempelhofer Feld vor lauter Bäumen nicht mehr sehen: Die Initiative „100 Prozent Tempelhofer Feld“ (genau, die Initiatoren des erfolgreichen Volksentscheids 2014) stellt gemeinsam mit dem „Berliner Bündnis Nachhaltige Stadtentwicklung“ ab 11.30 Uhr welche auf. Die Installation „Menschen ins Gebäude – Bäume aufs Feld“ soll die Pläne des Senats, auf dem Feld Unterkünfte für Geflüchtete zu bauen, kritisieren. Im Flughafengebäude, so der Tenor, sei ausreichend Platz für Geflüchtete – aufs Feld sollen erstmal nur die Weihnachtsbäume.
Sollte Ihr eigener Weihnachtsbaum mittlerweile mehr trockene Nadeln als gemütliche Stimmung produzieren, ein Vorschlag: Werfen Sie ihn von sich, so weit es irgendwie geht! IKEA Berlin-Tempelhof lädt am verkaufsoffenen Sonntag zur „knut Baumweitwurfmeisterschaft“. In drei Wurfkategorien können Sie den Weihnachtsbaum samt Jahresanfangsfrust von sich schleudern, zu gewinnen gibt es – natürlich! – Einkaufsgutscheine. Übrigens: Ihre Weihnachtsbäume können Sie in Berlin selbstverständlich auch bequemer loswerden. Ab Montag sammelt die BSR abgeschmückte Bäume ein – die genauen Termine für Ihren Kiez finden Sie hier.
Ruhige Zerstreuung zwischen Kunst und Kultur finden Sie am Sonntag in den Museen der Stadt – auch in diesem Jahr ist der Eintritt an jedem ersten Sonntag im Monat kostenlos. Kultursenator Joe Chialo (CDU) wies jüngst darauf hin, dass die Museumssonntage im Doppelhaushalt verankert, also für 2024 und 2025 gesichert sind. 72 Museen machen mit – vom Bode-Museum und Hamburger Bahnhof über die Berlinische Galerie, die Deutsche Kinemathek und das Humboldtforum bis zum Schwulen Museum und dem Heimatmuseum Zehlendorf.
Kollege Thomas Wochnik empfiehlt zum Start ins neue Jahr einen Mix aus Leinwand und Livemusik. Wo Sie an den freien Tagen großartige Filme und handgemachte Musik erleben, das lesen Sie in Wochniks Wochenende (T+).
Und jetzt viel Spaß beim ersten Wochenrätsel des Jahres 2024 – und vielen Dank an alle, die jede Woche mitmachen und auch das große Checkpoint-Jahresrätsel gemeistert haben. Wir freuen uns sehr über die große Resonanz!
1. Herzlich Willkommen, 2024! Berlins Regierender Kai Wegner sagte in seiner Neujahrsansprache, dass Berlin „alles, was es braucht“ habe, um Krisen und Herausforderungen zu meistern, nämlich …
L) … „Hingabe, Forschergeist und Zusammenhalt“
M) … „Liebe, Entschlossenheit und Schnauze“
N) … „Leidenschaft, Engagement, Neugier und Tatendrang“
2. Berlins Silvesternacht zählte in diesem Jahr hunderte Festnahmen und dutzende verletzte Einsatzkräfte. Abseits der Randale ärgerte man sich bei der Polizei besonders über …
E) … verschimmelte Verpflegung.
I) … löchrige Einsatzkleidung.
R) … Knallfrösche und Wunderkerzen in der Einsatzzentrale.
3. Das hingegen war vermutlich ein unterhaltsamer Vertipper: Das Social-Media-Team der Polizei meldete auf der Plattform X: „Auf einer Party in Kreuzberg …
S) … „liefern sich zwei Bären einen Faustkampf.“
U) … „wird seit 2 Monaten laut mit Instrumenten Musik gemacht.“
G) … „suchen drei Männer vergeblich ihre Helikopter.“
4. Die erste Meldung des Presse- und Informationsamts des Landes Berlin für 2024 lautete derweil:
B) „Großer Schritt nach vorn – Ersatzverkehr auf S- und U-Bahnlinien wird ausgeweitet“
J) „Bürgerämter sind geöffnet – Einschränkungen im Normalbetrieb“
D) „Innovation bei Berliner Stadtreinigung – Silvestermüll-Entsorgung per Staubsauger“
5. Franziska Giffey gab in dieser Woche bekannt, dass sie im Mai nicht mehr als SPD-Parteivorsitzende antreten wolle. Ihre Begründung: Die Berliner SPD brauche …
A) … „ein neues Führungsmodell“.
E) … „einen frischen Start ins neue Jahr“.
O) … „mehr Manpower in der Führungsriege“.
6. Frischer Wind in Berlins U-Bahn-Tunneln: In der kommenden Woche werden endlich die neuen Fahrzeuge vorgestellt. Wovon schwärmte Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) schon vorab?
H) Von einem neuen Raumgefühl
F) Von der neuen Geschwindigkeit
P) Von dem neuen Design
7. „Er soll zur Schule gehen. Da hat er Defizite.“ Wer amüsierte mit dieser Empfehlung an den Sohnemann?
W) Innensenatorin Iris Spranger
A) Clan-Chef Arafat Abou-Chaker
R) Hertha-Trainer Pal Dardai
8. Dazu ein Blick in das Frühjahrsprogramm der Volkshochschule Lichtenberg. Mit dabei in dieser Saison:
D) „Schweben für Dummies – E-Scooter-Kurs für Einsteiger“
H) „How to Bürgeramt – Termine buchen leicht gemacht!“
S) „Selbstorganisation – So wenig Zeit und zu viel zu tun?“
9. Trauer über den Verlust einer Berliner Institution: Was soll abgerissen werden?
T) Das SEZ (Spaß- und Erholungszentrum) in Friedrichshain
Z) Das FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum) in der Wuhlheide
E) Das Funkhaus Nalepastraße in Treptow-Köpenick
10. Vorfreude auf die Fußball-EM: Was bekommt das Olympiastadion bis zum Finale am 14. Juli?
U) 2.500 neue Parkplätze
A) 2.500 Fahrradstellplätze
N) 2.500 neue Jungbäume
11. Und noch ein kurzer Check-in am BER: Gibt es das vor zehn Jahren im Brandenburger Landesparlament beschlossene erweiterte Nachtflugverbot eigentlich schon?
G) Nein
T) Ja
B) Nur an Tagen mit ungeradem Datum
Notieren Sie die richtigen Buchstaben und senden Sie das Lösungswort an checkpoint@tagesspiegel.de. Einsendeschluss ist Sonntag, 23.59 Uhr. Unter allen Nachrichten mit der richtigen Antwort verlosen wir einen limitierten Checkpoint-Jutebeutel. Viel Glück!
Mein Wochenende mit
Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Uiuiui, war das ein Jahreswechsel! Statt Böllerei zog ich dagegen die Völlerei vor. Die vergangenen Festtage weckten in mir den Wunsch, viel gutes Essen und flüssiges Glück zu genießen. Mit den kalorienreichen Lebensmitteln – vor allem den alkoholischen Kalorienbomben – soll nun aber erst einmal Schluss sein. Als meine Dry-January-Kumpanin widmen Chantal, die versierte Sau von Nebenan, und ich uns im Januar der bewährten Gesundheitskampagne. Bestimmt ist auch Ihnen der Alkoholverzicht zu Beginn des Jahres ein Begriff. Im Restaurant ‚Theo’s' im Hotel-Resort ‚Märkisches Meer' sieht das allerdings anders aus: Heute findet dort um 16 Uhr ein Gin-Tasting (49 Euro) statt. Neben traditionellen Gin-Sorten können Sie auch neue Variationen verkosten, die auch mit besonderen Tonics und den dazu passenden Botanicals auf der Probe stehen. Im Schlaraffenland der Aromen haben wir Wildschweine mit unserer feinen Nase einen vorzüglichen Vorteil, würde ich behaupten. Nichtsdestotrotz führt die Chefin der Bar ins richtige „Nosing“ ein, damit auch alle Zweibeiner beim Riechduell eine Chance haben. Am Ende lernen die Teilnehmenden den Gin, über den allbekannten Wacholderschnaps hinaus, für seine vielfältigen Geschmacksprofile lieben. Um eine Reservierung bis 12 Uhr per Mail oder Telefon wird gebeten. Wer das heute nicht schafft, der merkt sich den Termin für den darauffolgenden Samstag. Ich verabschiede mich mit freundlichen gustatorischen Grunzen!“ (von Sophie Rosenfeld)
Leseempfehlungen
Sportpsychologe über gute Neujahrsvorsätze: „Der häufigste Fehler sind zu ambitionierte Ziele“
Mehr Sport machen – das nehmen sich viele fürs neue Jahr vor, nicht wenige scheitern. Mit welchen Tricks die Vorsätze umgesetzt werden können, erklärt der Sportpsychologe Oliver Stoll. (T+)
Kaum Freunde und trotzdem glücklich: Eine meiner zwei Freundinnen habe ich noch nie getroffen
Einerseits wünscht unsere Autorin sich enge Kontakte, andererseits findet sie Menschen enorm anstrengend. Lässt sich ein erfülltes Leben auch alleine führen? (T+)
Harald Schmidt im Interview: „Ich versuche, das Klischee des alten weißen Mannes gut zu bedienen“
Mittlerweile in Rente macht Schmidt seine Show im Theater weiter. Ein Gespräch über das Schauspieltalent von Politikern, Wokeness und warum er mit Hans-Georg Maaßen posiert hat. (T+)
Nora Weiler (Produktion) hat diesen Checkpoint in Ihr Postfach gebracht, am Montag bringt Lorenz Maroldt wieder Licht in Berlins Nachrichten-Dickicht.
Machen Sie sich ein schönes Wochenende!