Es waren Szenen, die in keiner anderen Metropole der Welt möglich scheinen: Die Regierende reckt die Pistole in die Luft, blickt eindringlich in die Kamera. Sie bewegt sich keinen Zentimeter, blinzelt nicht. Und drückt ab. Was war los – war Franziska Giffey (SPD) aufgebracht, dass in Italien voraussichtlich die rechteste Regierung seit dem Zweiten Weltkrieg gewählt wurde? Wütend, dass sich die Pannenwahl jährt oder wegen der miesen Umfragewerte? Nicht doch! Marathontag!
Noch während Eliud Kipchoge einen neuen Weltrekord ersprintete (2:01:09 Stunden), wurde das Foto der ausdruckslos in die Kamera starrenden Giffey, die den Startschuss zum Wettbewerb abgab (Originalvideo hier), zum Internet-Trend (Beispiele hier, hier und hier). Am Abend setzte sich Giffey nach Prag ab (Franziska Giffey/Twitter) – thug life, wie man in der Szene sagt, oder anders ausgedrückt: „Einmal Neukölln, immer Neukölln“ (Jenni Wu/Twitter).
Derweil zitterte der Rest der Stadt vor den Folgen des Sport-Ereignisses: Was der Marathon wohl dieses Jahr durcheinanderbringt? Letztes Jahr wählte Berlin am Tag des Berlin-Marathons – der Rest ist peinliche Geschichte, in der der Marathon höchstens eine Nebenrolle spielt. Am Mittwoch findet die erste mündliche Verhandlung des Berliner Verfassungsgerichtshofs über mögliche (Teil-)Neuwahlen statt. Ein Jahr nach der Wahl präsentieren wir: den weltexklusiven Rückblick in Checkpoint-Betreffs.
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