Bei der entscheidenden Runde von „Germany's next Topmerkel“ gab es gestern leider kein schönes Foto von den Kandidaten: Armin Laschet und Markus Söder tagten bis in die tiefe Nacht hinein abgeschirmt in einem Bundestagsgebäude. Zuvor war Laschets Kurs nicht nur beim Wettanbieter „Smarkets“ gecrasht (9,5%), Söder hob dagegen so richtig ab (nicht nur im Learjet von Nürnberg nach Berlin, Landung am BER um 19.27 Uhr). An die selbsternannte Frist („Einigung bis zum Ende der Woche“) hielten sie sich nicht – um 1.30 war Schluss, ohne Ergebnis. Das immerhin qualifiziert sie beide für allerhöchste Ämter, jedenfalls in Berlin.
Damit kommen wir zu Angela Merkel, die vor drei Wochen bei „Anne Will“ angekündigt hatte, der Pandemieentwicklung schaue sie keine zwei Wochen mehr tatenlos zu. Wer sich dann gestern „Anne Will“ anschaute, u.a. mit Michael Müller, Peter Altmaier, Christian Lindner und Katrin Göring-Eckardt, wähnte sich in einer Satiresendung, zusammengesetzt aus den schlimmsten Szenen von einem Jahr Corona-Talkshows (Will zu Müller: „Warum kommen Sie mit den Zahlen nicht runter?“ Müller zu Will: „Die Ergebnisse brauchen etwas Zeit.“ Will zu Müller: „Was ist das Ziel Ihrer Pandemiepolitik?“ Müller zu Will: „Die Zeit möglichst gut überstehen.“) Altmaier war nicht einmal über die aktuelle Verordnungs- und Gesetzeslage im Bild und forderte: Jetzt sollten doch mal die Experten Vorschläge machen. Wie lange sollen wir uns das noch anschauen?
„Mehrfach stand es Spitz auf Knopf, aber ich habe überlebt“, sagte unser Kollege Joachim Huber gestern bei der Gedenkveranstaltung für die Corona-Opfer.