Deutschland wird künftig noch bayrischer regiert als bisher: Neben dem bereits angekündigten Heimathorst kommen diesmal gleich drei weitere Minister aus dem Alpenland. Die Glyphosatverkäufer, Dieselschützer und Ausländermautfans sind demnach tendenziell überrepräsentiert. Über die Ossis, obwohl nach wie vor zahlreicher als alle Bayern einschließlich Obermitteluntermainfranken, lässt sich das nicht sagen, sofern man die längst deregionalisierte Kanzlerin nicht fünffach mitzählt. Die AfD wird diese Lücke dankbar nutzen. Zwar gilt, frei nach Lindner: Lieber bayrisch regieren als italienisch regieren. Aber Berlin dürfte bei dieser Südwest-Groko eher kurzgehalten werden.
Dazu passend bereitet sich die hiesige SPD deshalb schon mal auf ihre bundespolitische Oppositionsrolle vor, mit der sie neue Sympathisanten gewinnen will. Das tut sie nicht nur in Arbeitskreisen, sondern auch ganz konkret. Der Friedrichshain-Kreuzberger Kreischef Harald Georgii gab schon mal die Parole aus, dass der Koalitionsvertrag für die Landesverbände „keine bindende Wirkung“ habe. Seinen entsprechenden SPD-pur-Antrag zog er auf der Vorstandstagung Montagabend zwar wieder zurück, aber er und viele andere Berliner Genossen werden in nächster Zeit wohl mehr Kevin wagen.
Für viele Berliner begann die Woche mit einer schmerzhaften Bauch-Beine-Po-Landung wegen der Glätte. Und für die Feuerwehr damit, dass sie den Ausnahmezustand ausrufen musste, also zusätzliche Leute zum Dienst rief. Das war kein Ausrutscher, sondern zuletzt alle paar Tage so – und Montagabend gleich wieder, also nur Stunden nachdem alle Geprellten und Gestauchten versorgt worden waren.