gestern Abend, pünktlich um 21.50 Uhr, landete US-Präsident Joe Biden auf dem Flughafen BER. Auf dem Programm stehen heute unter anderem Treffen mit Bundeskanzler Olaf Scholz und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Eine Begegnung zwischen Berlins Regierungschef Kai Wegner und Biden ist „nach Kenntnis der Senatskanzlei“ dagegen nicht vorgesehen, teilte Senatssprecher Michael Ginsburg dem Checkpoint mit.
Dabei gehörten Treffen mit dem Regierenden Bürgermeister für US-Präsidenten bei Berlin-Besuchen lange zum Pflichtprogramm. Als erster brach im Jahr 2000 Bill Clinton mit dieser Tradition. Leidtragender war Berlins Regierungschef Eberhard Diepgen.
„Bill Clinton kennt das Rathaus zur Genüge, er war ja schon mit Hillary da", hieß es damals etwas schmallippig vom Senatssprecher Michael-Andreas Butz. Und im Tagesspiegel stand am gleichen Tag: „Während die Staatsmänner mit Gerhard Schröder konferieren, geht der Regierende seinen Pflichten als Landesvater und Hauptstadt-Bürgermeister nach.“
Mit so viel Bodenständigkeit konnte Diepgens Nachfolger nichts anfangen: Klaus Wowereit löste 2002 beim Antrittsbesuch von George W. Bush in Berlin einen kleinen Eklat aus. Er wollte zur gleichen Zeit nach Australien verreisen (vertreten hätte Wowereit ein gewisser Gregor Gysi). Wowereit lenkte schließlich ein, blieb in Berlin und empfing Bush – genau wie einige Jahre später Barack Obama.
In Wegners Terminkalender steht für heute Morgen derweil ein bodenständiges „Grußwort auf der Frauenversammlung der Polizeiakademie mit anschließendem Rundgang durch die Akademie“.
Mindestens drei Milliarden Euro (in Zahlen: 3000 Millionen) muss Berlin im kommenden Jahr bekanntermaßen einsparen. SPD-Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey versuchte sich bei einer IHK-Veranstaltung am Donnerstag an einem Perspektivwechsel.
Dem Senat würde nach den Einsparungen immer noch ein Rekordhaushalt von 37 Milliarden Euro zur Verfügung stehen, sagte Giffey. Message: Das wird ja wohl reichen.
Das Problem, das natürlich auch der Wirtschaftssenatorin bewusst ist: Die im kommenden Haushalt hinterlegten 40 Milliarden Euro sind längst verplant – für Personal, Investitionen, soziale Projekte und vieles mehr. Irgendjemanden muss das Geld also wieder weggenommen werden. Viele Träger klagen seit einiger Zeit mehr über die Unsicherheit als über die Einsparungen selbst.
Und diese Unsicherheit wird wohl noch etwas anhalten. Ein für Sonntag geplantes Treffen der Koalitionsspitzen zum Haushalt wurde nach Checkpoint-Informationen abgesagt. Wichtige Vorarbeiten würden fehlen, heißt es. Der ursprünglich anvisierte Termin für die Haushaltseinigung Ende Oktober ist längst hinfällig. Neuer Termin: Ende November. Oder sogar noch später? „Entscheidend ist, dass wir, bevor das neue Jahr beginnt, Klarheit haben“, sagte Giffey bei der IHK. Fröhliche Weihnachten!
Die einzige Einsparmaßnahme, auf die sich die Koalition bisher scheinbar geeinigt hatte, war das Ende des 29-Euro-Tickets. 300 Millionen Euro sind im kommenden Jahr für das Wahlkampfversprechen der SPD vorgesehen. Doch nun kommt Landesgeschäftsführer der Berliner SPD, Sven Heinemann, mit einem neuen Vorschlag ums Eck.
„Ich denke, dass es eine Erhöhung geben wird und wir dann bei 33 bis 35 Euro liegen werden“, sagte Heinemann meinem Checkpoint-Kollegen Christian Latz (T+). Bei aktuell rund 200.000 verkauften 29-Euro-Tickets würde das den Haushalt um eine runde Million Euro entlasten. Hätte man also schon eine von 3000. Und was denken Sie?
KI-Anwendungen wie ChatGPT machen auch vor der Berliner Verwaltung nicht halt. Seit gestern haben Berlins Lehrerinnen und Lehrer ganz offiziell Zugriff auf das Microsoft-Programm Copilot. Aber auch andere Beamte nutzen KI mal mehr, mal weniger offiziell für ihre Arbeit.
Um den Umgang mit den Programmen in etwas geordnete Bahnen zu lenken, hat die Senatskanzlei vor kurzem an alle Verwaltungen und nachgeordnete Behörden ein paar Anwendungsregeln verschickt. Das Dokument liegt dem Checkpoint vor. Ein Auszug:
+ „Für die Nutzung von […] Chatbots sind Accounts grundsätzlich zu vermeiden, die Namen einzelner Beschäftigter enthalten.“
+ „Personenbezogene oder sensible Daten […] dürfen nicht in die Anfragen eingegeben oder in den Antworten des Chatbots verarbeitet werden.“
+ „Es ist sicherzustellen, dass die von Chatbots generierten Antworten und Lösungen auf ihre Genauigkeit und Diskriminierungsfreiheit hin überprüft werden.“
+ „Vermeiden Sie es, dass Chatbots finale Entscheidungen ohne menschliche Überprüfung treffen, besonders in kritischen Bereichen wie Personalangelegenheiten oder bei der Erstellung von Bescheiden.“
So weit, so gut. Etwas mulmig wird einem bei einem Beispiel, das die Senatskanzlei den Beamten für eine „problematische Eingabe“ bei einem Chatbot zur Verfügung stellt. Es lautet: „Durchsuche soziale Medien, um Personen zu identifizieren, die kritische Meinungen über lokale Bauprojekte XY äußern, und liste deren Namen sowie Adressen für eine direkte Kontaktaufnahme auf.“
Bleibt zu hoffen, dass es für diesen Hinweis keinen konkreten Anlass gab, sondern die Senatskanzlei einfach mal ihrer Fantasie freien Lauf gelassen hat. Derzeit arbeitet der Senat übrigens daran, „eine berlinweite KI-Anwendung zur Verfügung zu stellen“. ChatGPT schlägt als Namen dafür vor: VerwaltiBER.
Die Kehrseite des Siegeszugs der Digitalisierung ist einer kleinen Meldung im aktuellen Amtsblatt zu entnehmen. Ganz am Ende, auf Seite 3293, heißt es: „Der beim Amtsgericht Charlottenburg im Vereinsregister eingetragene Verein Stenografenverein Berlin 1949 ist durch Beschluss der Mitgliederversammlung vom 14. September 2024 aufgelöst.“
Anruf bei Jochen Schönfeld, laut Amtsblatt Liquidator des aufgelösten Vereins. Er selbst sei in den 80er-Jahren Mitglied geworden als es sogar noch Steno-Wettbewerbe gab, erzählt er. Doch die Nachfrage, die Kurzschrift zu lernen oder zu trainieren, sei „seit langer Zeit schon fast auf null zurückgegangen“. Als Anfang des Jahres dann der erste Vorsitzende Professor Horst Plickert verstarb, sei dies gleichbedeutend mit dem Ende des Vereins gewesen.
Ein wenig wehmütig resümiert Schönfeld: „Auch wenn sie in Parlamenten und bei Hauptversammlungen von Aktionärsgesellschaften noch regelmäßig erforderlich ist, die Zeit der Stenografie ist vorüber.“ Laut einer Übersicht des Deutschen Stenografenbunds war der Stenografenverein Berlin 1949 der einzige seiner Art in Berlin.
Bevor wir zu unserem heutigen Gruselhaus kommen, müssen wir nochmal auf das Gruselangebot der WBM zurückkommen. Das landeseigene Wohnungsunternehmen (LWU) will eine rund 60 Quadratmeter große Wohnung in der Zionskirchstraße 50A in Mitte für 1726,76 € (warm) – also fast 30 Euro pro Quadratmeter – vermieten (CP von gestern).
Kaum war die Meldung in der Welt, meldete sich ein Checkpoint-Leser bei uns und konnte glaubhaft versichern, der Vormieter der Wohnung in der Zionskirchstraße zu sein. Ebenso glaubhaft teilte er uns seine Miete mit, die er noch im vergangenen Monat zahlte: rund 730 Euro (warm).
Die WBM schlägt also bei der Neuvermietung rund 135 Prozent obendrauf. Oder wie es in der Kooperationsvereinbarung zwischen Senat und Landeseigenen: „Das Land Berlin und die LWU sind Partner für eine soziale Wohnungspolitik und den bezahlbaren Wohnungsbau.“
Mittlerweile ist das Angebot der WBM wieder offline. Ob aus Scham oder weil sich zu viele verzweifelte Interessenten gefunden haben, ist offen.
Und hier unser eigentliches Gruselhaus von heute:
Der Checkpoint präsentiert: das Berliner Geisterhaus-Quartett! Spielkarte (5/16): das Wohnhaus in der Bülowstraße 90. Gewinner-Kategorie: „Wohnungen“.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Rund 20 sogenannte pro-palästinensische Aktivisten haben am Donnerstag versucht, das FU-Präsidium zu besetzen. Dabei verwüsteten sie Büros und beschmierten Wände mit roten Dreiecken, ein Erkennungszeichen der Hamas. Die Stürmung zeige einmal mehr, dass diese Aktivisten „nicht an einem Dialog interessiert sind, sondern nur das kennen: Sachbeschädigung, Gewalt und Hass“, sagte Berlins Regierungschef Kai Wegner.
Die israelische Regierung bestätigte gestern unterdessen, dass der Hamas-Chef Jahia Sinwar, der als hauptverantwortlich für das Massaker vom 7. Oktober gilt, von Israels Militär getötet wurde. Dass Sinwars Tod kurzfristig zu einem Ende des leidvollen Kriegs in Gaza führt, daran haben Experten Zweifel (T+).
Zurück nach Berlin: Ist der Besuch von US-Präsident Joe Biden höhere Gewalt, fragte hier gestern Checkpoint-Kollegin Anke Myrrhe. Anlass war die Sorge eines Jura-Studenten, zu spät zu seiner Prüfung zu kommen. Antwort der Justizverwaltung: Klares Nö! Mit Behinderungen durch Streiks, Staatsbesuche oder Baustellen sei immer zu rechnen, teilte sie meinem Kollegen Henning Onken mit (T+).
Die Checkpoint-Leserschaft hat zum Biden-Besuch eine eindeutige Meinung. 63 Prozent von Ihnen fordern, den Staatsbesuch im nahegelegenen Schloss Meseberg abzuhalten, anstatt die halbe Stadt aufgrund von Sicherheitsvorkehrungen lahm zu legen. Ein Drittel sagt, dass ein Staatsgast nun mal in die Hauptstadt gehöre. Argumente für beide Seiten finden Sie in diesem Pro & Contra (T+).
In Freibädern muss man seit vergangenem Sommer mit einer Ausweiskontrolle rechnen. Ohne darf nicht geplanscht werden. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) setzt sich aufgrund der vergleichsweise friedlichen Freibad-Saison 2024, die Ausweispflicht auch im kommenden Jahr beizubehalten.
Skurrile Fotos von beschlagnahmten Gegenständen zu posten, ist bekanntlich einer der Lieblingsbeschäftigung von Polizisten. Gestern präsentierte die Berliner Polizei stolz ein Foto von drei Cola-Dosen, einer Sprite-Dose und einer Fusselrolle (in denen ein 24-Jähriger Drogen versteckt hatte). CSI: Berlin.
Und auch das gibt es: Tarifverhandlungen, die weitgehend geräuschlos verlaufen und ohne Warnstreiks auskommen. Die Beschäftigten des BER sollen in zwei Runden jeweils drei Prozent mehr Gehalt bekommen. Darauf einigten sich Verdi und die Flughafengesellschaft Berlin-Brandenburg (FBB) gestern.
„Ich nehme das nicht hin!“, schreib Checkpoint-Leser Alfred Bouß uns vor einiger Zeit und meinte damit die saftige Preiserhöhung eines Altenheimes in Berlin-Lichterfelde, wo seine Partnerin betreut wird. Fast 3900 Euro pro Monat soll er dem „Haus Sonne“ überweisen, 800 Euro mehr als bisher. Simon Schwarz und Jessica Gummersbach sind dem Fall nachgegangen. Ihre Recherche können Sie hier lesen (T+).
Zitat
„Die schönste Zeit war Neukölln, weil es echt ist.“
Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey (SPD) auf die Frage von IHK-Hauptgeschäftsführer Jan Eder, welches Amt für sie bis jetzt das schönste war. Dass der Job als Bezirksbürgermeisterin auch das schönste Amt ist, dazu wollte sich Giffey nicht durchringen. Dies sei immer noch jenes „im Roten Rathaus“, sagte sie.
Stadtleben
Verlosung – Claude Monet ist Ihnen zu Mainstream? Dann werfen Sie doch mal einen intensiven Blick auf Maurice de Vlaminck. Unter dem Titel „Rebell der Moderne“ widmet sich das Barberini in Potsdam derzeit dem französischen Maler (1876–1958), der zusammen mit Henri Matisse seiner „fauves“ („Wilde“) genannten Künstlergruppe voranstürmte. Wie immer haben die Macher:innen viele hochkarätige Leihgaben eingesammelt – aus der Tate Modern in London, dem Musée d’Orsay in Paris oder dem Metropolitan Museum of Art in New York; neun Gemälde Vlamincks besitzt die Sammlung Hasso Plattner selbst. Wir laden Sie ein, an der Schlange vorbei, einen Nachmittag im Museum zu verbringen: 3x2 Tageskarten für dieses Wochenende (entweder Sonnabend oder Sonntag) sind im Lostopf! Reguläre Tickets kosten 18/10 Euro, Mo und Mi–So 10 bis 19 Uhr, Humboldtstraße 5–6, Potsdam
Trinken – Die Weinhandlung „Planet Wein“ am Gendarmenmarkt ist seit fast 20 Jahren eine Institution. Touristen und Sterneköchinnen gehören gleichermaßen zu den Stammkunden von Anja Schröder; niedrigschwellige Einstiegsgespräche beherrscht sie genauso wie hoch spezialisiertes Fachwissen. Das rund 600 Weine umfassende Sortiment reicht von trinkig bis zur Rarität, von Must-haves bis zu Flaschen, die es nur dort gibt. Champagner und ausgewählte Weine werden auch offen ausgeschenkt. Das Angebot wechselt und wird von Snacks wie Oliven, Charcuterie-Platten oder Tapenaden begleitet, vieles stammt von lokalen Produzent:innen. Mo-Sa 12-20 Uhr, Mohrenstraße 30 (Eingang Charlottenstraße), U-Bhf Stadtmitte
Noch hingehen – Deutschland, 1931 – da ist Freiheit jetzt nicht das erste Wort, das einem in den Sinn kommt. Die Komponistin Ruth Crawford Seeger aber fasst ihren Besuch in besagtem Jahr am Bauhaus Dessau mit: „I felt released, freed“ zusammen. Dem hochaktuellen Thema Freiheit widmet sich jedenfalls das kleine Festival „bauhaus music“ (noch bis Sonnabend), in moderierten Konzerten erklingen Werke u.a. von Arnold Schönberg, Kurt Schwitters, Alban Berg und auch Ruth Crawford Seeger. Einige Formate sind kostenlos, etwa der Familien-Workshop „Punkt-Klang-Komposition“ (morgen, 10 Uhr), Villa Elisabeth, Invalidenstraße 3, U-Bhf Rosenthaler Platz
Last-Minute-Tickets – Wie es sich für eine Soap gehört, geht sie immer weiter. Auch die Kiez-Comedy „Gutes Wedding, schlechtes Wedding“ startet eine neue Staffel. In „Chaos unter einem Dach“ hat Kiezpapa und Postbote Kalle die Zwei-Tage-Woche für sich entdeckt. Da kommt es wie gerufen, dass seine kämpferische Schwester Penelope ausziehen will. Aber dann bekommt Kalle Herzschmerz. Wie bei einer TV-Soap dürfte ein Neu-Einstieg nicht allzu schwierig sein, selbst in dieser Folge 134 ... Für die heutige Premiere (20.15 Uhr) gibt es nur noch wenige Karten, nächste Vorstellungen: 19./20./23.10. Ab 27 Euro, Müllerstraße 163, Eingang Burgsdorfstraße, U-/S-Bhf Wedding
Grübelstoff – Auch wenn Sie gerade wegen der Verkehrsbehinderungen (oder vielleicht auch generell) nicht sehr gut auf die Vereinigten Staaten zu sprechen sind – womit hat Sie die Heimat von Joe Biden und Taylor Swift zuletzt richtig happy gemacht?
Kiekste
Am Rio-Reiser-Platz ist einfach alles – und noch viel meeehr möglich. Leser Michael Moritz war aufmerksam am Fahrradbügel und ließ uns dankenswerterweise teilhaben. Weitere Zeugnisse des absurden Berlins erreichen uns per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
Berlin heute
Verkehr – Noch bis zum Abend ist US-Präsident Biden zu einem Staatsbesuch in Berlin. Aufgrund der umfangreichen Sicherheitsvorkehrungen kommt es zu erheblichen Verkehrseinschränkungen im Straßenverkehr sowie im Bus- und Bahnverkehr. Insbesondere bei der Abreise kann es zu massiven Verkehrseinschränkungen kommen. Weitere Informationen hier.
Köpenicker Straße (Biesdorf): Die Straße ist zwischen Apollofalterweg und Habichtshorst ab 6 Uhr bis Samstagabend in beiden Richtungen für den Kfz-Verkehr gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
Schönlinder Straße (Französisch-Buchholz): In beiden Richtungen zwischen Am Possenberg und Am Vorwerk regelt eine Baustellenampel tagsüber den wechselseitigen Verkehr.
Haselhorster Damm (Haselhorst): Ab dem frühen Morgen bis Montagfrüh, ca. 5 Uhr ist die Straße in Richtung Gartenfelder Straße zwischen Lünette und Burscheider Weg für den Kfz-Verkehr gesperrt. Eine Umleitung ist ausgewiesen.
Nahverkehr – BVG –Tramlinien M17, 21, 27, 37, 60, 61, 63 und 67: Bis 22.10.2024 kommt es zu folgenden Fahrplanänderungen:
* Linien M17, 21, 27, 37, 67: Ersatzverkehr zwischen Treskowallee/Ehrlichstraße und S Schöneweide (am Tag) bzw. S Adlershof (bei Nacht).
* Linien 27, 60, 67: Ersatzverkehr aufgrund von Bauarbeiten zwischen Bahnhofstraße/Lindenstraße und Siemensstraße/Edisonstraße
S-Bahn – S2 und S8: In der Zeit von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt zwischen Pankow Heinersdorf und Buch bzw. Hohen Neuendorf unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz:
S3, S5, S7 und S9: Von 22 Uhr bis Montagmorgen, ca. 1.30 Uhr ist der Streckenabschnitt der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz:
S47: Von 22 Uhr bis 04.11.2024 ist die Linie zwischen Spindlersfeld und Schöneweide unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
Demonstration – Für heute sind 22 Demos angemeldet (Stand 17.10., 13.30 Uhr), u.a. „Sichere Schulwege für Alle – Selbst und Sicher auf dem Fahrrad zur Schule“: 80 Teilnehmende, Oberbaumbrücke/Mühlenstraße, Oranienplatz, Ritterstraße 78 (7.20-8 Uhr)
„Verhandlungsbegleitende Aktion zur Metall- und Elektroindustrie“: 100 Demonstrierende, IG Metall, Am Schillertheater 2 (8.30-9.30 Uhr)
„Erhalt des Regenwaldes“: 40 Menschen, Rosa-Parks-Grundschule, Reichenberger Straße 65, Hermannplatz/Sonnenallee, Rosa-Parks-GS (10-13 Uhr)
„Joe Biden is not welcome!“: 500 Protestierende, Alexanderplatz, Unter den Linden, Wilhelmstraße (17-22 Uhr)
„Für einen gerechten Frieden in Palästina und Israel: Zivilbevölkerung schützen, Waffenexporte stoppen!“: 800 Teilnehmende, Amnesty International, Washingtonplatz (17-19 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 24 Demos, u.a. „Schweigemarsch gegen den weltweiten Menschenhandel (...)“: 300 Teilnehmende, Kindness Project Berlin, Paul-Löbe-Allee, Invalidenstraße, Platz vor dem Roten Rathaus (13.30-16 Uhr)
„Silencio – keine Bässe durch als Demo getarnte Musikveranstaltungen auf dem Pammukale-Gelände vor allem am Wochenende (...)“: 20 Menschen, Görlitzer Straße 1 (14-22 Uhr)
„Patriarchat sterben lassen – Antifaschistisch kämpfen“: 200 Demonstrierende, Märkische Allee/Raoul-Wallenberg-Straße, Mehrower Allee (16-23.59 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind zwölf Demos, u.a. „Krieg in der Ukraine“: drei Teilnehmende, Pariser Platz (12-18 Uhr)
„Die Verhaftung von Captain Paul Watson“: 200 Demonstrierende, Captain Paul Watson Foundation, Steinplatz, Wittenbergplatz, Rauchstraße 1 (13-16.30 Uhr)
„Demonstration zur Unterstützung der Kanarischen Inseln (...) für die Veränderung des Tourismusmodells, den Schutz der natürlichen Naturräume und die Regulierung von Ferienhäusern und Ferienhäuser und Wohnungen“: 80 Protestierende, Rathausstraße 15 (13-15 Uhr)
Universität – Anfang November startet eine Jüdische Kunstschule in Berlin mit Kursen und Workshops in verschiedenen Disziplinen. Den Auftakt (4.11.) bildet eine Masterclass zur Beziehung zwischen Fotografie, Identität und Menschenrechten. Die Veranstaltungen finden u.a. an der Universität der Künste statt.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Iris Hanika (62), Schriftstellerin, ihr Roman „Echos Kammern“ spielt je zur Hälfte in New York und Berlin, die Gentrifizierung ist jeweils präsent, dafür 2021 Preis der Leipziger Buchmesse / „Simone Heling, liebe Simone von Herzen alles Liebe zu Deinem Geburtstag – the best is yet to come – alles Liebe Deine Connie & Co“ / „Unserer lieben Freundin Sabine Leetz zum 70. Geburtstag ganz herzliche Glückwünsche von den drei Appenzellers“ / Pola Roy (eig. Sebastian Roy, 49), ehem. Schlagzeuger der Band Wir sind Helden, hat in Berlin ein Musikstudio / Frank Schaff (59), Synchronsprecher, u.a. deutsche Stimme von Joseph Fiennes und Ethan Hawke, startete beim Sender Freies Berlin als Kinderstimme
Sonnabend – „Clara v. L. ist ab heute, 19. Oktober, ein Teenager. Es gratulieren ganz herzlich Oma und Opa aus Hohen Neuendorf und Holger, Tobi, Emma und Tilda aus Friedrichshain“ / „Unsere Edda H. lassen wir ‚Herzschrittmacher‘ heute hochleben und freuen uns auf die gemeinsame ‚Showtime‘ im Dezember“ / „Helga Klemt, immer jung, Ex-Berlinerin und nicht ziemlich, sondern wirklich beste Freundin. Auf, dass sie bald wieder mit beiden Füßen auf dem Boden stehen kann.“ / Charleen Niesler (27), Fußballprofi, Verteidigerin bei Union Berlin / „Reiner Wirth gratuliert zum 80. Geburtstag die ganze ‚Wirthschaft‘“
Sonntag – „Darjeeling! Zu deinem 72. nur das Beste! Zufriedenheit, Gesundheit, Freude! Danke für 29 Jahre! vom Teeblättchen“ / John von Düffel (58), Schriftsteller und Dramaturg am DT, für das Musical „Der Schuh des Manitu“, das 2008 im Theater des Westens Premiere hatte, verfasste er den Bühnentext / Ty Ronning (27), kanadischer Eishockeyprofi, Stürmer bei den Eisbären
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Hilke Maria von Bleichert, * 12. Juli 1941, verstorben am 2. August 2024 / Elke Radicke, * 31. Dezember 1943,verstorben am 4. September 2024 / Hans J. Reich, * 18. Mai 1938, verstorben am 21. September 2024 / Martin Wagner, * 17. Oktober 1924, verstorben am 12. Oktober 2024
Stolperstein – Georg Albrecht Nothmann wurde am 30. Januar 1932 in Berlin geboren. Sein Vater, Friedrich Fritz Nothmann, war Kammergerichtspräsident; 1933 wurde er durch die Nationalsozialisten entlassen. Die Familie emigrierte 1939 nach Holland. Im Mai 1943 wurden sie verhaftet und in einer Odyssee über verschiedene Lager nach Auschwitz deportiert. Dort wurden sie alle ermordet, der zwölfjährige Georg am 18. Oktober 1944. An Georg Albrecht Nothmann erinnert ein Stolperstein in der Hugo-Vogel-Straße 16 in Wannsee.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Es war eine besondere Veranstaltung an einem besonderen Ort. Knapp 300 Menschen füllten am Donnerstagabend den Französischen Dom in Mitte – so wie vor 35 Jahren, als hier am gleichen Ort ein erster freier Dialog stattfand über die Zukunft der DDR.
Was die Menschen damals nicht wussten an diesem 9. November 1989: Ein paar Meter weiter wurde zur gleichen Zeit der Mauerfall verkündet. Nun diskutierten Zeitzeugen von damals noch einmal über ihre Träume und Hoffnungen aus dieser Zwischenphase der danach rasant untergehenden DDR. „Die Macht lag damals auf der Straße, aber wir Bürgerrechtler waren selbst bei den großen Demonstrationen immer in der Minderheit“, erzählte die frühere Stasi-Akten-Beauftragte Marianne Birthler bei der von Checkpoint-Kollege Robert Ide moderierten Debatte.
Die Aufnahmen der Debatte von 1989, die der Journalist Christian Walther erst vor kurzem wiederentdeckte, sind hier in der ARD-Mediathek zu sehen.
Dieser Checkpoint wäre heute nicht in Ihrem Postfach ohne die Hilfe von Christoph Papenhausen, Robert Ide (Recherche & Hinweise), Antje Scherer (Stadtleben) und Jasmine Dellé (Produktion). Morgen begrüßt Sie hier Jessica Gummersbach.
Auf bald