Berlins CDU will wieder über Tempelhofer Feld abstimmenMarianne Birthler soll's bei der Gedenkstätte Hohenschönhausen richtenErdogan-Besuch hält Polizei auf Trab

In der Uniform der Polizei möchte man heute nicht stecken. Denn ausgerechnet während des Erdogan-Besuchs wird etwas Wichtiges vermisst – ein Funkstreifenwagen. Donnerstagnachmittag ging die Info über den Verlust per Mail an alle Dienststellen. Der VW Touran ist demnach bereits am vorigen Sonnabend unter die Räder gekommen, und das samt Fahrzeugpapieren. Eigentlich sollte er von der Zentralwerkstatt in der Kreuzberger Friesenstraße zur Direktion Einsatz in Zehlendorf gebracht werden. Bei der Polizei hat der Verlust nun Sorge ausgelöst: Es sei nicht auszudenken, was Kriminelle oder gar Terroristen mit dem Funkwagen alles anstellen könnten. Trotzdem geht die Polizei zunächst nicht vom Allerschlimmsten aus: Denn alle Dienststellen sollen erst mal gucken, ob der Wagen nicht auf dem Hof parkt. Zweckdienliche Hinweise zu dem Fahrzeug (Kennzeichen B-7871, auffällige  Lackierung, markante Schriftzüge an den Seiten, blaue Leuchten auf dem Dach) nimmt jedes Polizeirevier entgegen.

Am zweiten Besuchstag des türkischen Präsidenten wird sich nun zeigen, ob alle den Ball flach halten können. Zum einen dürfte es für alle Beteiligten nicht einfach sein, dass Deutschland der Türkei die EM 2024 ausgerechnet dann wegschnappt, während das sensible Staatsoberhaupt aus Ankara zu Gast in Berlin ist. Zum anderen ist da immer noch der Verdacht, dass der türkische Geheimdienst MIT über einen Zuträger in der Berliner Polizei die Adressen von türkischen Exilanten bekommen hat (CP von gestern). Grünen-Politiker Cem Özdemir, der heute zum Staatsbankett für Recep Tayyip Erdogan geht, sagte dem Tagesspiegel: Das Maß ist voll. Die Bundesregierung muss die anstehenden Gespräche nutzen, um Erdogan klarzumachen, dass wir die Freilassung der politischen Geiseln erwarten und wir hierzulande keine Stasi-Methoden dulden.“
Alles zum Erdogan-Besuch, inklusive Hinweisen zu Straßensperrungen, Demos, Banketten und möglicherweise wieder in Souvenirläden eingesperrten Touristen (Foto hier), steht im übrigens im Tagesspiegel-Newsblog.