darf der Streik, mit dem Verdi in den nächsten vier bis sechs Wochen die landeseigenen Kitabetriebe lahmlegen will, überhaupt stattfinden? Das liegt nun erst mal in den Händen der Berliner Justiz: Gestern Abend beantragte die Finanzverwaltung vor dem Arbeitsgericht eine einstweilige Verfügung. „Grundsätzlich ist das Streikrecht ein hohes Gut“, beteuert CDU-Finanzsenator Stefan Evers. Verdi lasse „die Situation aber unnötig und auf dem Rücken tausender leidtragender Familien eskalieren“. Der angekündigte Dauerstreik sei „womöglich rechtswidrig“, sagte Evers. „Deshalb schulden wir es insbesondere den betroffenen Eltern und Kindern, auch rechtliche Schritte einzuleiten.“
Knapp 29.000 Kinder besuchen derzeit die 280 landeseigenen Kindertagesstätten – jede Menge Eltern, die grade an den Nägeln kauen, wie das ausgeht. Wir rechnen spätestens morgen früh mit der Entscheidung des Arbeitsgerichts. Und spätestens Sonntag mit der Entscheidung des Landesarbeitsgerichts Berlin-Brandenburg, falls das Arbeitsgericht gegen Verdi entscheidet und die Gewerkschaft die nächste Instanz anruft. Ihre Tagesspiegel-App meldet sich, sobald was passiert!
Klar ist auch, dass Eltern sich jetzt schon was überlegen müssen für den Fall, dass der Streik wie von Verdi geplant am Montag beginnt. Benjamin Nickel ist betroffener Vater und berichtet von der unmöglichen Situation, in der nicht nur seine Familie gerade steckt:
„Unsere fünfjährige Tochter geht in Charlottenburg in eine städtische Kita. Meine Frau und ich sind beide voll berufstätig. Ich werde mit der Kleinen in der nächsten Woche 400 Kilometer weit zu meinen Eltern fahren, damit ihre Betreuung sichergestellt ist. Zwar hat der Kitaträger zuletzt in Aussicht gestellt, dass es vielleicht wahrscheinlich doch nur am Freitag zu Einschränkungen kommt, doch es ist uns zu unsicher. Vorher hieß es in den Medien, es gebe nicht mal eine Notbetreuung.
Wir haben den Eindruck, dass dieser Streik auf unserem Rücken ausgetragen wird. Sollen wir als Eltern am Ende selbst auf die Straße gehen für die Ziele der Gewerkschaft? Das grenzt an Erpressung. Wir haben schon vorher Warnstreiks mit vielen Ausfällen abfedern müssen und wissen nicht: Wie geht das weiter? Ende des vergangenen bis Anfang dieses Jahres gab es eine hohe Solidarität von Eltern. Jeder versteht, dass der Verdienst der Kita-Beschäftigten steigen muss und ihre Arbeitsbelastung extrem hoch ist. Doch dieses Verständnis ist verloren gegangen, weil keine empathische Kommunikation der Gewerkschaft über dieses Thema mit Eltern mehr stattfindet.“
Was ist, wenn Oma und Opa nicht einspringen können? Meine Kollegin Anna Pannen hat für Sie einen hervorragenden Ratgeber zusammengestellt. Hier geht es um Probleme wie:
+ Darf ich mein Kind mit zur Arbeit nehmen? (Macht derzeit oft die CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch, selbst betroffene Mutter. Die muss aber niemanden fragen.)
+ Homeoffice geht nicht, ich habe keine Urlaubstage mehr – was jetzt?
+ Nur weg hier: Wie schnell komme ich aus meinem Kitavertrag raus?
+ Finde ich überhaupt einen Platz bei den freien Trägern?
Und vieles mehr. Kommt Ihnen grade recht? Dann hier entlang, bitte.
Noch mal zur Erinnerung, worum es überhaupt geht: Verdi will einen Entlastungstarifvertrag für die von ihr vertretenen Erzieherinnen erstreiken (oder, behaupten böse Zungen, der Konkurrenzgewerkschaft GEW, die auch mitstreikt, durch kämpferisches Auftreten möglichst viele Mitglieder abjagen). Im Klartext geht es um kleinere Gruppengrößen, weniger zu betreuende Kinder pro Erzieherperson – nicht nur zur Entlastung, sondern auch, um das einzelne Kind besser fördern zu können.
Die Position des Senats ist und bleibt: Das geht nicht, ohne dass Berlin aus der Tarifgemeinschaft der Länder fliegt. Und zu einem solchen Schritt dürfe Verdi den Senat nicht zwingen – unter anderem auf dieser Annahme beruht auch Evers´ Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Streik.
In den vergangenen Tagen gab es Gesprächsversuche zwischen Verdi und Senat. Es sah zunächst sogar danach aus, als wären Entlastungsvereinbarungen abseits eines Tarifvertrags ein möglicher Weg aus der Krise. Doch am Donnerstagmorgen war das alles schon wieder Schall und Rauch, beide Seiten werfen sich vor, am Abbruch der Gespräche schuld zu sein. Immerhin: Im Abgeordnetenhaus gestern kündigte CDU-Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch an, dass die landeseigenen Betriebe während des Streiks eine Notbetreuung anbieten werden. Auch dessentwegen war am Dienstag schon mal ein Gespräch abgebrochen worden. Kurzum, die Laune ist prächtig. Jetzt spricht aber auch erst mal das Arbeitsgericht.
Kein Ende, gar nichts gut: Erinnern Sie sich noch an die 220 Jahre alte Eiche, die in einem Hinterhof in Mitte steht und für eine Tiefgarage mit sechs (6) Stellplätzen gefällt werden sollte? Eigentlich war die Geschichte vor anderthalb Jahren erst mal gut ausgegangen: Die Bürgerinitiative „Rettet die Eiche“ und der Investor waren übereingekommen, dass der Baum stehen bleiben darf.
Doch zu früh gefreut, schrieb uns Julian Rosefeldt, Sprecher der Initiative: Das Grundstück habe den Besitzer gewechselt. Und der neue habe nun die ursprünglichen Bau- und Baumfällpläne wieder aus der Schublade geholt: „Die (gleiche) anwaltliche Vertretung des alten und des neuen Bauherren hat die Bau- und somit auch die Baumfällgenehmigung inzwischen juristisch durchgefochten, das Berufungsverfahren ist zwar noch anhängig, aber die Eiche darf ab dem 1. Oktober 2024 gefällt werden.“ Rosefeldt fordert nun ein Eingreifen von Mittes SPD-Baustadtrat Ephraim Gothe, der sich damals als Vermittler zwischen den Streitparteien angeboten habe – der habe sich allerdings noch nicht wieder zurückgemeldet. Fun Fact: Mitte hat seit 2020 den Klimanotstand ausgerufen.
+++ Achtung, eklig! +++
Die Hölle, das sind die anderen: Und zwar im Kleinkindabteil eines ICE von München nach Hamburg über Berlin, Donnerstagmorgen. Ein achtmonatiges Baby bewundert das Leopardenmuster auf der Hose einer Mitreisenden. „So was würde deine Mama nie anziehen“, gurrt die Mutter. Sie erzieht ihr Kind „windelfrei“: Fürs große Geschäft hält sie ihm eine Brotdose unter den Popo. Doch dann erwischt das Baby den Behälter mit dem Fuß. Der Rest des Abteils ist nun auch windelfrei: Babykacke auf dem Teppichboden, an den Wänden, überall.
Die Mitreisende überreicht Marken-Feuchttücher, bevor sie mit ihrem eigenen Kind das Weite sucht. Zum Dank gibt es keinen Kotau, sondern, klar, noch eine letzte Belehrung: Die von der Drogerie-Hausmarke seien ja genauso gut. Was die Hausmarke „Benehmen in öffentlichen Verkehrsmitteln“ betrifft: Da ist noch Luft nach oben. Stinkende Luft.
Berliner Schnuppen
Telegramm
Am Wochenende ist Berlin-Marathon! Einer der Höhepunkte des Jahres für die Hauptstadt – wenn das große Rennen nicht gerade eine Wahlwiederholung verursacht. (Nervöses Augenzucken.) Aber wir wollen mal nicht so sein, schließlich feiert das Event dieses Jahr seinen 50. Geburtstag. 58.212 Läufer:innen haben sich angemeldet, eine Rekordzahl. Hier erfahren Sie alles über Strecke, Sperrungen und das Rahmenprogramm.
Flüchtlingslager Tegel: Cansel Kiziltepe, SPD-Integrationssenatorin, hat im Abgeordnetenhaus auf Berichte von katastrophalen Zuständen in der Flüchtlingsunterkunft am Flughafen Tegel reagiert – und angekündigt, dieses bis Ende des nächsten Jahres abbauen zu wollen. Ansonsten klang die Senatorin zum Teil seltsam unbeteiligt: „Die Berichte lesen sich hart“, sagte Kiziltepe. Tegel sei „keine schöne Unterbringung“, die sie „lieber heute als morgen“ schließen würde. Leider habe aber weder der Spiegel noch ein Grünen-Abgeordneter, der das Thema verfolgt, „konstruktive Alternativvorschläge“ gemacht. Scusi, aber… zuständig ist wer noch mal?
Aufeinander mit Gebrüll: Heftig wurde im Landesparlament die Stabsstelle für politische Bildung beschrien, deren Gründung sich die CDU wünscht. Dass Koalition und Opposition sich angiften – geschenkt. Doch erneut wurde auch deutlich, wie tief bei dem Thema der Unfrieden auch zwischen den Koalitionspartnern sitzt, berichtet Robert Kiesel.
Clärchens ist zurück! Nach einer umfassenden Sanierung ist das Ballhaus in Mitte seit Donnerstag wieder für alle geöffnet. Das neue Restaurant im Berliner Kultlokal heißt „Luna D’Oro“ und serviert gehobene deutsche Küche. Eigentümer Yoram Roth hat der Kollegin Annika Schönstedt im Interview seine Vision erklärt – und warum er kein böser Gentrifizierer ist.
Siegende Klassenzimmer: Eine Referendarin, die in Märkisch-Oderland Grundschulkinder unterrichtet hat, ist vom Land Brandenburg zurecht entlassen worden, wie nun in letzter Instanz bestätigt wurde. Die Frau hatte unter falschem Namen und verkleidet mit (herrlich bescheuerten) Perücken Sendungen für das rechtsextreme Magazin Compact moderiert. Marion Kaufmann berichtet.
Knastgeschäfte: Einem 36-jährigen Justizvollzugsbeamten wird vorgeworfen, gegen Bezahlung Handys und andere Gegenstände für einen Gefangenen in die JVA Tegel geschmuggelt zu haben, die dieser dann weiterverkauft haben soll. Wohnung und Arbeitsplatz des Beamten wurden am Donnerstag durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft mitteilte. Erst im August hatte es ähnliche Durchsuchungen bei einem Beamten des Gefängnis Moabit gegeben. Dieser wird verdächtigt, Handys und sogar Drogen an Gefangene vertickt haben.
Tagesspiegel wirkt! In der Waldsiedlung an der Krummen Lanke wurde mehr als sechs Wochen lang der Plastikmüll nicht abgeholt – eine Leserin schilderte gar „neapolitanische Verhältnisse“. Unser Bezirksreporter Boris Buchholz hakte nach bei der zuständigen Entsorgungsfirma Alba. Und siehe da: Einen Tag später war das Problem gelöst!
Wissen Sie eigentlich, wer bei uns für Ihren Bezirk zuständig ist? Melden Sie sich hier an für Ihren Kieznewsletter!
Tatütata am BER: Ziemlich cool klingt, was ab dem 1. September 2025 wieder angeboten wird: eine Ausbildung bei der Werkfeuerwehr! Der Job ist verantwortungsvoll: „Du lernst bei unserer Flughafenfeuerwehr, wie Rettungseinsätze durchgeführt, Menschen gerettet und medizinisch versorgt werden. (...) Die Flughafenfeuerwehr ist immer einen Schritt voraus und tut alles dafür, Feuer und anderen Notfällen vorzubeugen und die Sicherheitsvorkehrungen auf dem höchsten Niveau zu halten.“ Man muss zu Ausbildungsbeginn mindestens 16,5 Jahre alt sein, die Mittlere Reife haben, gut in Naturwissenschaften und Englisch sein, körperlich fit und handwerklich geschickt. Sie kennen da jemanden? Hier entlang!
Zitat
„Seid tolerant, nehmt mehr Rücksicht aufeinander, seid trotzdem selbstbewusst!“
Gisela und Hermann Schmidt, Ostberliner aus Reinickendorf, sind seit sagenhaften 70 Jahren miteinander verheiratet – hier Bilder der beiden. „Gnadenhochzeit“, „Platinhochzeit“ oder „Eiserne Hochzeit“ heißt dieses seltene Jubiläum. Team Checkpoint gratuliert herzlich!
Stadtleben
Verlosung – Am 25. September feierte der international gefeierte Regisseur Pedro Almodóvar, dessen preisgekröntes Werk Generationen prägte und dessen Filme immer wieder aufs Neue berühren, seinen 75. Geburtstag. Das Unternehmen ARTHAUS, welches sich seit Jahren für den Erhalt der internationalen Independent-Filmkultur einsetzt, nahm das zum Anlass und präsentiert die besten Werke der spanischen Regie-Ikone in einer ganz besonderen Edition fürs Zuhause sowie einer Retrospektive in ausgewählten Kinos – auch in Berlin! Die limitierte Special-Edition BEST OF PEDRO ALMODÓVAR ist auf DVD- und Blu-ray überall im Handel erhältlich und unter anderem mit folgenden Filmen ausgestattet: „High Heels – Die Waffen einer Frau“, „Mein blühendes Geheimnis“, „Alles über meine Mutter“, „La Mala Educación – Schlechte Erziehung“, „Volver – Zurückkehren“ oder „Parallele Mütter“. Wir verlosen eine dieser wunderschön designten Boxen.
Essen & Trinken – Trends gehen heutzutage durch den Magen, diesen Umstand muss man wohl hinnehmen. Seit einiger Zeit zum Beispiel trinken hippe Leute wieder vermehrt Matcha-Latte, also Grüntee mit Milch – Grund dafür könnte der Sommerhit „Bauch Beine Po“ der Berliner Rapperin Shirin David sein. Sie besingt den schmackhaften Wachmacher. Zum Trend-Getränk gehört natürlich auch die Trend-Speise, das verspricht zumindest ein relativ neuer Brunch-Ort in Mitte. Das Menü des Lyfe Café bietet Superfood ohne Geschmacksverstärker und Konservierungsstoffe (noch so ein Trend): Smoothie Bowls und Avocado-Brote, Taco Pancakes und natürlich Matcha-Kreationen. Täglich 9-17 Uhr, Invalidenstraße 160, U-Bhf. Rosenthaler Platz
Last Minute Tickets – Von großen Menschen „ist alles interessant, und die Kleinigkeiten sind es nicht am wenigsten“, so wird im Veranstaltungsprogramm des Pierre Boulez Saal Jean Pauls zitiert. Der Ausspruch könne nämlich als Motto für Piotr Anderszewskis Soloabend dienen: Im Zentrum der Veranstaltung des polnischen Pianisten im Pierre Boulez Saal stehen Bagatellen von Béla Bartók und Ludwig van Beethoven. Außerdem Werke von Bach und Brahms. Heute um 19.30 Uhr ist es schon so weit und tatsächlich gibt es noch Karten. Französische Straße 33D, U-Bhf. Hausvogteiplatz
Noch hingehen – Nur noch knapp eine Woche ist die raumgreifende, ortsspezifische Installation „Attune“ des Künstlers Alexandra Pirici im Hamburger Bahnhof zu sehen. Das Werk bildet den Auftakt einer neuen Reihe von Auftragsarbeiten für die Historische Halle des Museums, die jährlich zum Gallery Weekend Berlin eröffnet. Pirici lässt dafür eine imaginäre Landschaft entstehen. Sie verwebt aktive skulpturale Elemente mit Live-Aktion und polyphonen Musikstücken, die sie selbst choreografiert und komponiert hat und erforscht so die Art und Weise, wie Menschen sich wechselseitig beeinflussen und sich aufeinander einstellen, um komplexe chemische, physikalische, mineralische oder soziale Strukturen hervorzubringen. Fr/ Di/ Mi 10 bis 18, Sa/ So 11 bis 18, Do 10 bis 20 Uhr, Invalidenstraße 50, S-Bhf. Hauptbahnhof
Grübelstoff – Der Herbst ist da und die gesamten Gehwege sind voll von goldenem Laub und schokobraunen Kastanien. Sind Sie auch verführt, die kleinen Kugeln aufzusammeln (um sie dann in Jackentaschen zu vergessen) oder sind sie einfach noch damit beschäftigt, traurig über den endenden Sommer zu sein?
Kiekste
„Das Foto ist nicht bearbeitet, auch wenn es so aussieht“, schreibt uns Leserin Katja Hörstmann. Ihr Sohn Aldo hat diese Abendstimmung an der Stadtautobahn in Schöneberg eingefangen. Danke! Weitere farbenfrohe Bilder aus dem Hauptstadtkosmos erreichen uns bei Tag, bei Nacht und dazwischen per checkpoint@tagesspiegel.de! Mit Ihrer Zusendung nehmen Sie aktuell an unserem Kiekste-Fotowettbewerb in Kooperation mit DASBILD.BERLIN teil.
>Berlin heute
Verkehr – Tiergartenstraße (Tiergarten):
Ab 20 Uhr wird auf der Tiergartenstraße die Vollsperrung zwischen Hildebrandstraße und Stauffenbergstraße bis Montagfrüh 7 Uhr aufgehoben. Die Fahrtrichtung Ost (Richtung Lennéstraße) bleibt weiterhin gesperrt, während die Fahrtrichtung West (Hofjägerallee) nun befahrbar ist.
Nahverkehr – S1: Die Linie ist zwischen Bornholmer Straße und Wittenau unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz. Die Züge werden über Bornholmer Straße, Pankow, Blankenburg, Schönfließ und Hohen Neuendorf nach Birkenwerder umgeleitet.
S25: Die Linie ist zwischen Bornholmer Straße und Alt-Reinickendorf unterbrochen. Es fahren Busse als Ersatz.
S8: Die Linie ist zwischen Blankenburg und Birkenwerder unterbrochen.
Demonstration – Für heute sind 22 Demos angemeldet (Stand 26.9., 12 Uhr), u.a. „Für sichere (Schul-)wege zwischen Yorck- und Kreuzbergstraße! (...).“: 400 Menschen, AG Verkehr der Adolf Glaßbrenner Grundschule, Hagelberger Straße (7-8 Uhr)
„Zu Fuß zur Schule“: 300 Menschen, Grundschule Vierrutenberg, Am Freibad 2 (7.30-8 Uhr)
„Sexuelle und reproduktive Rechte – Für eine Neuregelung des Schwangerschaftsabbruchs außerhalb des Strafrechts“: 50 Protestierende, AWO Bundesverband e.V., Mohrenstraße 37 (12.30-13.30 Uhr)
„Anforderungen der Souveränität und der Territorialität von Dokdo“: 30 Menschen, Koreaverband e.V., Bremer Straße 41 (15-17 Uhr)
„Eltern werden für Kinder laut, weil sich der Senat nicht traut!“: 300 Personen, Rathausstraße 15 (16.30-18.30 Uhr)
Sonnabend – Angemeldet sind 35 Demos, u.a. „Kundgebung zum Tag für sichere Abtreibungen“: 75 Menschen, Zionskirchplatz (14-17 Uhr)
„Safe Abortion Day- für kostenfreie Verhütung und Abtreibungsrechte“: 200 Personen, ab Leopoldplatz über Schulstraße, Müllerstraße, Föhrer Brücke bis Birkenstraße 1 (16-20 Uhr)
„‚Kiezstruggle‘ Kundgebung zu verdrängten Räumen im Kiez, Mietenerhöhungen, Obdachlosigkeit und Rassismuss/Queerfeindlich- keit auf den Straßen.“: 500 Demonstrierende, Pannierstraße (16-22 Uhr)
Sonntag – Angemeldet sind 14 Demos, u.a. „Berlin in die Offensive – Faschismus ist keine Alternative“: 150 Menschen, ab Nordseite S-Bahnhof Lichtenberg über Hagenstraße, Frankfurter Allee, Margarethenstraße bis Eugniu-Botnari Platz (14-17 Uhr)
„Ehrung der Kämpfer in den Internationalen Brigaden in Spanien 1936 bis 1939“: 75 Demonstrierende, Friedenstraße (15-17 Uhr)
„Run for Gaza“: 50 Demonstrierende, ab Rigaer Straße über Zellestraße, Bänschstraße, Liebigstraße zurück in die Rigaer Straße (15.30-18.30 Uhr)
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – „Lieber Dieter, zu Deinem Ehrentag, dem 80. Geburtstag, gratulieren wir Dir von Herzen und wünschen alles erdenklich Gute! Alles Liebe von Leonore, Tanja, Jan-Luka und Jesse“ / „Lieber Eberhard, alles Gute und viel Gesundheit wünschen zum 90. Geburtstag Sabine, Andreas und Robin“ / „Liebe Kerstin, wir wissen ja, dass Du Deine Geburtstage am liebsten verschweigst, aber dennoch: Herzliche Glückwünsche und alles Liebe und Gute. Hab einen tollen Tag! Deine GREMlins“ / Tanja Mildenberger (48), Juristin, seit 2023 Staatssekretärin in der Berliner Senatsverwaltung für Finanzen / Maria Schrader (59), Schauspielerin, Drehbuchautorin und Regisseurin / Gabriele Schöttler (71), Ing.-Ökonomin und Politikerin (SPD), ehemaliges Mitglied des Abgeordnetenhauses, von 1999 bis 2001 u.a. Senatorin für Arbeit / Katrin Suder (53), Physikerin und Unternehmensberaterin, Vorsitzende des Digitalrats der deutschen Bundesregierung; Staatssekretärin im Bundesministerium der Verteidigung (2014-2018) / Klaus Völker (86), Theaterhistoriker, Dramaturg und Publizist, seit 2000 Mitglied der Akademie der Künste Berlin
Sonnabend – Alligatoah (35), Rapper, Sänger, DJ und Produzent, als Solokünstler sowie als Mitglied in der Künstler-Gruppe Trailerpark bekannt / Bushido (46), Rapper, begann seine Karriere bei Aggro Berlin / Jörg Draeger (79), Fernsehmoderator / „Für Ulf Grupe zum 63. Geburtstag: Auf all die Dinge, die Dir Freude bringen, Dich glücklich machen und Deine Freiheit nicht einschränken! Mit einer Umarmung aus der Ferne – Kathrin“ / Axel Kruse (57), ehemaliger Fußballspieler, aktuell Geschäftsführer von farbfilm media / Michelle Stefes (32), Handballprofispielerin, Außenspielerin bei den Füchsen Berlin / Peter Wawerzinek (70), Schriftsteller und Künstler / David Wnendt (47), Filmregisseur und Drehbuchautor, erlangte durch seinen mehrfach preisgekrönten Spielfilm „Kriegerin“ (2011) und die Verfilmung des Buches „Feuchtgebiete“ Bekanntheit
Sonntag – Martin Goldenbaum (46), Sänger und Liedermacher / Helga Kneidl (85), Fotografin / Regine Leibinger (62), Architektin, führt sie gemeinsam mit Frank Barkow das amerikanisch-deutsche Büro „Barkow Leibinger“ in Berlin. Das Büro baut den Estrel Tower. / Lasse Ludwig (22), Handballtorwart bei den Füchsen Berlin / Lerke Osterloh (80), Rechtswissenschaftlerin, ehemalige Richterin am Bundesverfassungsgericht / Robert Schaddach (58), Politiker (SPD), von 2006 bis 2023 Mitglied im Abgeordnetenhaus von Berlin
+++ Sie möchten der besten Mutter, dem tollsten Kiez-Nachbarn, dem runden Jubilar, der Lieblingskollegin oder neugeborenen Nachwuchsberlinern im Checkpoint zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie uns bis Redaktionsschluss (11 Uhr) einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.+++
Gestorben – Ursula Koglin, * 9. Mai 1926, verstorben am 14. September 2024 / Prof. Dr. Bertram Michel, * 30. Juli 1939, verstorben am 6. September 2024 / Prof. Winfried Raske, * 8. Oktober 1937, verstorben am 14. September 2024 / Gisela Rietdorf, * 14. Februar 1936, verstorben am 8. August 2024 / Ronald Schukar, * 6. Juli 1958, verstorben am 10. September 2024
Stolperstein – Clara Grau wurde am 6. Dezember 1859 in Rastenburg (heute: Kętrzyn in Polen) bei Königsberg geboren. Zusammen mit ihrer Schwester Margarethe ist sie in Berlin zunächst als Lehrerin an der Vogelschen Schule, einem Mädchenseminar, tätig. Die Schwestern leben zu dieser Zeit in der Marchstraße. Ab 1936 ist die damals 77-jährige Clara Grau in der Waldschulallee als Haushälterin bei der Familie Magud gemeldet, bei der sie auch nach deren Enteignung ab 1942 in einer sogenannten „Judenwohnung“ in der Rosenheimerstraße in Berlin-Schöneberg lebt. Später zieht sie zu ihrem Neffen in die Dernburgstraße am Lietzensee. Einen Tag vor ihrer geplanten Deportation, am 27. September 1942, beging sie Suizid. An Clara Grau erinnert heute ein Stolperstein in der Waldschulallee 7 in Charlottenburg.
Wer in Berlin über die Gedenktafeln stolpert und mehr wissen will: Mit einem Klick gelangt man über die App „Stolpersteine – Die Schicksale“ zu den Biografien der Verfolgten.
Encore
Zum Schluss noch einen Gratis-Mampf-Tipp, sensationell präsentiert vom Freitag-Kollegen Carlos Hanke Barajas (auf X/Twitter): „Ich hab heute in meiner Mittagspause im New Balance Pop Up Store am Kudamm einen gratis Cupcake und gratis Cappuccino bekommen und dann noch ein gratis Cap gewonnen (hab eine Sechs gewürfelt) wie der Vollidiot-Social-Media-Redakteur, der ich bin.“
„Bis Sonntag könnt ihr auf jeden Fall da hingehen und auch gratis Sachen essen und trinken und gewinnen, wenn ihr genauso Opfer seid wie ich.“
„Ohne Spaß, noch eine Wirtschaftskrise, dann wird mein Job von KI wegrationalisiert, aber bis dahin muss ich das Leben genießen wie es kommt.“
Nehmen Sie sich ein Beispiel!
Isabella Klose und Henning Onken (Recherche) ersetzt mir keine KI der Welt, Tobias Langley-Hunt (Stadtleben) sowieso nicht. Kann eine KI Checkpoints produzieren und verspätete Abgaben erdulden wie Lea-Marie Henn? Ich glaube nicht! Und auch morgen entführen Sie hier zwei echte Menschen ins Wochenende: Katharina Kalinke und Ann-Kathrin Hipp!
Es grüßt Sie herzlich