heute sind es noch 334 Tage bis zur Eröffnung des BER (und 22 Tage bis Heiligabend, falls Sie an den Weihnachtsmann glauben) – und Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup wünscht sich (wie 35 % aller Berlinerinnen und Berliner laut GFK auch) zur Bescherung Geld: Es fehlen leider mal wieder dreihundert Millionen Euro (Q: „BamS“).
Begründet wird das in einem Bericht der FBB an die Gesellschafter mit „Nachlaufkosten“ fürs Hauptterminal, wobei nicht ganz klar ist, ob die Kosten dem Terminal nachlaufen oder umgekehrt. Außerdem könnten sich zur Eröffnung noch die Routen verbiegen: Der Flugsicherung ist nach der Verkündung des Termins aufgefallen, dass sich die Umstände (Airlines, Ziele, Passagierzahlen) seit 2012 erheblich verändert haben. Die ersten Rechtsanwälte sind schon startklar - da läuft also noch ein bisschen mehr nach.
Und dann meldete sich auch noch unser Lieblingspfarrer Viktor Weber zur weltexklusiven Checkpoint-Berechnung des BER-Eröffnungstags (CP v. 30.11.19): „Also ich hätte ja vermutet, dass nicht Halloween, sondern der Reformationstag Pate gestanden hat für den 31.10. Die 95 Thesen Luthers waren ein Manifest der Buße. Würde zu der großen Verspätung passen. VG, Ihr Haustheologe.“ Es kommentiert der Reformator höchst selbst: „Niemand kann durch den Ablass Vergebung mit Sicherheit erreichen.“
Kurz vor der Entscheidung über den Checkpoint Charlie flattert ein Gutachten des Baurechtlers Christian-W. Otto von der TU Berlin aufs umkämpfte Spielfeld – und verlängert die Verwirrung um eine weitere Volte: Der Professor widerspricht dem behaupteten Zeitdruck. Senatbaudirektorin Regula Lüscher hatte gewarnt: Wenn der Bebauungsplan nicht bis Februar vom Parlament beschlossen und veröffentlicht ist, dürfen die Brachen am Checkpoint Charlie nach Paragraf 34 Baugesetzbuch gefüllt werden wie im Umfeld – mit Geschäftshäusern, Hotel, Büroflächen und Eigentumswohnungen. Die Stadtentwicklungsverwaltung lehnte deshalb Änderungen ab, am Dienstag soll der Senat entscheiden. Dem Checkpoint (nicht verwandt oder verschwägert) liegt das Gutachten von Christian-W Otto vor (Auftraggeber: die SNPC GmbH mit Ex-Wirtschaftssenator Wolfgang Branoner), wir zitieren hier aus der Zusammenfassung:
1) „Die Änderung und Ergänzung des Bebauungsplanentwurfs 1-98 erfordert eine erneute Beteiligung der Öffentlichkeit.“
2) „Das Beteiligungsverfahren kann sachlich und zeitlich verkürzt werden.“
3) „Für die Erteilung einer Baugenehmigung nach dem 14. Februar 2020 ist (…) die Rechtslage im Zeitpunkt der Genehmigung (…) maßgeblich. Folglich besteht noch nach dem 14. Februar 2020 für mindestens 6 bis 9 Monate die Möglichkeit, den Bebauungsplanentwurf zu ändern und zu ergänzen, ohne dass das Baurecht nach § 34 BauGB ausgenutzt werden könnte.“
4) „Es ist nicht zu erwarten, dass vor einer Änderung und Ergänzung des Bebauungsplanentwurfes 1-98 ein Bauantrag gestellt wird. Die vielfach geäußerten Bedenken, dass das Baurecht nach § 34 BauGB ausgenutzt werden könnte, wenn der Bebauungsplan 1-98 nicht bis zum 14. Februar 2020 in Kraft tritt, sind mithin gänzlich unbegründet.“
Checkpoint-Prädikat: Sprengstoff für Spezialisten. Zwischen Kultur, Kreativität und Kommerz macht die Politik den ortsansässigen Hütchenspielern inzwischen ernsthafte Konkurrenz.
Franziska Giffey eröffnete den Wahlkampf um das Amt der Regierenden Bürgermeisterin am Freitag im Haus „Bolle“ des Vereins „Straßenkinder“ – auf der Kreidetafel ist sie korrekt angekündigt als „F. Dr. Giffey“, sie selbst stellt sich mit den Worten „Ich bin die Franziska“ vor, derzeitiger Beruf: „Kinderministerin“. Mit 500.000 Euro will Giffey ein Modellprojekt des Vereins fördern, die Fahrt nach Marzahn kostete sie nur 2,80 Euro: Weil die Innenstadt wegen der fff-Demo dicht war, reiste die beste Parteivorsitzende, die ihre Partei z.Zt. nicht bekommt, mit U-Bahn und Tram an – und war mal wieder mittendrin in ihrem Berlin.
Berlins leerster Knast ist mit 48 % Belegungsquote die JAA (Jugendarrestanstalt), am vollsten ist es in der JVA Moabit: Von 947 Plätzen waren hier in der vergangenen Woche 954 besetzt (Moment, einmal „Mathe mit dem Checkpoint“ bitte… macht 101 %).
Die JVA Heidering (mit 84 % ziemlich durchschnittlich belegt) ist aus einem anderen Grund eine Nachricht wert: Hier startet heute das Pilotprojekt „Resozialisierung durch Digitalisierung“ – die Zentral -und Landesbibliothek (ZLB) schaltet für 60 Gefangene (von insgesamt 542) 22.000 E-Books und Hörbücher, 5000 Zeitungen und Zeitschriften sowie die Songs der Plattform Freegal frei.
Die ZLB versichert: „Es handelt sich dabei um das vollständige Angebot der jeweiligen Plattform, es findet keine spezielle Vorauswahl für die Haftanstalt statt.“ Mit anderen Worten - es gilt Artikel 5 GG: „Eine Zensur findet nicht statt.“ Wir haben heute früh gleich mal im ZLB-Katalog geblättert, was da so alles digital verfügbar ist, um ein paar Checkpoint-Lesetipps für die Pilotgefangenen zusammenzustellen, aber leider hieß es da: „Wir konnten keine Treffer für ‚Ausbruch leichtgemacht‘ finden.“
Eine etwas exzentrisch klingende Gesellschaft sucht das Amtsgericht Tempelhof-Kreuzberg wegen eines Antrags auf Ausschluss von Grundpfandrechtsgläubigern von Hypothek in Höhe von mehreren 1000 Goldmark – im Aufgebot sind aufgerufen: Anna von Beerfelde zu Frankfurt/Oder, Frau Major und Rittergutsbesitzer Elisabeth von der Hagen, Major Ulrich von Henning zu Erfurt, Major a.D. und Rittergutbesitzer Alexander von der Hagen in Nackel in Mecklenburg, Fräulein Elise von der Hagen zu Berlin. Die Herrschaften werden gebeten, sich umgehend zu melden.
Musikalischer Hilferuf der Stadtmission: Die Notunterkunft Lehrter Straße braucht neue Adventsmusik – seit Tagen läuft hier die Weihnachts-CD von Andrea Berg (es ist die einzige, die sie haben). Wichtiger wären allerdings Kleiderspenden, vor allem Unterhosen sind knapp (müssen nicht neu sein, aber gewaschen ist doppelt willkommen). Bitte gerne abgeben am Empfang Haupteingang, Lehrter Straße 68.
Und mit Blick auf den Wetterbericht (Nachtfrost) noch einmal der dringende Hinweis: Tausende Menschen, die in Berlin auf der Straße leben, geraten jetzt in Lebensgefahr. Für sie ist der Kältebus der Stadtmission oft die letzte Rettung. Seit 25 Jahren fahren die Helfer durch die Berliner Winternächte, ausgerüstet mit warmen Getränken, Schlafsäcken und Kleidung - und bringen akut von der Kälte gefährdete Obdachlose in Notunterkünfte. Wenn Sie also Menschen in Not sehen, rufen Sie bitte die Nummer 01785235838 an, bevor es zu spät ist – auch wenn Sie im Zweifel sind.
Berliner Schnuppen

Telegramm
Ein Spezialeinsatzkommando der etwas anderen Art erlebt gerade der Polizeiabschnitt 44 (Augustaplatz Lichterfelde): Rohrbruch statt Einbruch heißt hier die Parole – Feuerwehr und THW wurden alarmiert, im Keller steht das Abwasser meterhoch. (Q: Alexander Dinger in der „Morgenpost“).
Neues aus der Digitalhauptstadt des Universums: Kaum sind im Land Berlin die ersten Computer von Windows 7 (Supportende: 1/2020) umgestellt aufs Betriebssystem Windows 10 (seit 2015 auf dem Markt), und Schwupps: Schon ist Staatssekretärin Sabine Smentek als „IT-Woman of the Year“ in der Kategorie „Digital Transformation“ mit Gold bekrönt.
„berlin.de“ ist nach eigenen Angaben das „offizielle Hauptstadtportal mit einem breiten, praxisorientierten Service-Angebot für Berliner Bürger." Statt „Digital Tranformation“ bietet das Portal derzeit allerdings eher „Digital Desinformation“ – jedenfalls nach den Erfahrungen von Checkpoint-Leser Martin Harder: Am 20. November schaut er auf „berlin.de“ nach den Öffnungszeiten des Bürgeramts in Lankwitz – pünktlich angekommen, wird ihm analog mitgeteilt: Alles dicht, „Personaltag“. Im BA Tempelhof hat er mehr Erfolg – nach einer Stunde Wartezeit (ohne Termin!) ist der neue Pass beantragt und bezahlt, inkl. „Expresszuschlag“. Hinweis des Mitarbeiters: „Nächsten Mittwoch ist er fertig – nicht warten, gleich am Schalter abholen.“ Am nächsten Mittwoch, Harder hatte extra online die Öffnungszeiten gecheckt, steht er wieder vor verschlossenen Türen – diesmal ist, bei „berlin.de“ nicht angekündigt, „Fortbildungstag“. Nächster Versuch am Tag darauf, laut „berlin.de“ öffnet das Amt Punkt 9 Uhr: Wieder alles dicht. „Die Abteilung macht heute erst um 10 Uhr auf“, wird ihm mitgeteilt. Das ist digitale Transformation á la Berlin: Von 60 auf 180 in einer Woche (gemessen in der Kategorie „Puls“).
Apropos Ehrungen: Sollte Ihnen demnächst der „Vaterländische Verdienstorden in Gold“ verliehen werden, denken Sie bitte an Lenin „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ und prüfen Sie die Herkunft – es könnte sich um Diebesgut vom Einbruch ins Stasimuseum handeln (ein Lenin-Orden ist übrigens auch verschwunden).
Die Nachricht „Brandenburg hat die wenigsten Biotonnen“ ist eine echte Überraschung – ich hatte bisher immer gedacht, Brandenburg ist eine Biotonne.
Konnopke-Chefin Waltraud Ziervogel kündigt in der „New York Times“ einen Sturm der Entrüstung an – wegen der vier Picknicktische, die unter der Hochbahn an der Schönhauser Allee nicht mehr stehen dürfen (Titel: „Beloved Berlin Currywurst Stand Delivers a Bite of History“).
Die Würstchenbude gehört also eigentlich zwingend auf die Liste der „Top 10 Sehenswürdigkeiten“ der Tourismuswerber von „Visit Berlin“, aber die verrieten am Wochenende ganz andere Geheimtipps – hier sind sie.
1 Reichstag, 2 Brandenburger Tor, 3 Fernsehturm, 4 Gendarmenmarkt, 5 Berliner Dom, 6 Kurfürstendamm, 7 Schloss Charlottenburg, 8 Museumsinsel, 9 Gendenkstätte Bernauer Straße, 10 Potsdamer Platz.
Das Social-Media-Team von „Visit Berlin“ schreibt dazu“: „Die Wahl fiel uns nicht leicht.“ Es kommentiert „Visit Berlin“-Chef Burkhard Kieker: „Wir zeigen, was nicht in den Reiseführern steht.“ (Q: Interview in der „Morgenpost“)
Aus der Rubrik „Bus, aber Schnauze“ – Fahrer zu Fahrgast: „Ick hab aber nich jesacht dass de hier sauf’n darfst!“ Fahrgast zu Fahrer: „Ich saufe doch nicht, ich trinke nur ein bisschen!“ Fahrer zu Fahrgast: „Najut.“ (Gehört von Raúl Krauthausen im M29 am Wittenbergplatz Richtung Kreuzberg).
Wenn der syrische Verkäufer auf dem Weihnachtsmarkt seine Wurstpizza mit einem fröhlichen „Salami Aleikum“ anpreist, dann ist die Welt zumindest für einen Moment so richtig in Ordnung (außer für Schweine und Vegetarier).
Mission Impossible in Marzahn: Das Bezirksamt sucht „Gärtner für Spielplatzkontrollen zur Überprüfung von regelmäßigen Benutzungsfolgen“ – statt Unkraut sind hier schnell nachwachsende Bier- und Schnapsflaschen zu jäten.
Mission Impossible in Neukölln: Das Bezirksamt sucht „Straßenbegeher zur Feststellung von Mängeln im Straßenzustand“ – zu kontrollieren ist also ein Flickenteppich von 107,6 Kilometer Länge x durchschnittlich 10 Meter Breite (mindestens), macht 1,766000 Millionen Quadratkaputtmeter. Bitte Vorsicht an der Stolperkante.
Heute startet übrigens der große „Berliner Straßencheck“ – gemeinsam mit Ihnen wollen wir herausfinden, wie der Verkehr der Zukunft aussehen muss, damit sich alle sicherer fühlen. Dazu hat unser Innovation Lab um Hendrik Lehmann mit dem Projekt „FixMyBerlin“ eine völlig neuartige Umfrage entwickelt – Sie können mit 3D-Modellen dutzende Varianten des Straßenbaus kombinieren, den Verkehr simulieren und bewerten.
Die Ergebnisse dieses Forschungsprojekts stellen wir zunächst im Tagesspiegel und im Checkpoint vor, anschließend bekommt die Daten auch der Senat. Damit die Fakten vorliegen, bevor (wieder) etwas Falsches gebaut wird. Das ist eine wichtige Sache und macht auch noch Spaß. Wir würden uns freuen, wenn sie mitmachen – zum Projekt geht es direkt hier mit diesem Link.
BER Count Up – Tage seit Nichteröffnung:
Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup hat das Wunder vollbracht: Am 31. Oktober 2020 ist der Flughafen BER offiziell eröffnet worden. 3.073 Tage nach der ersten Nicht-Eröffnung stellen wir damit unseren Count Up ein. Wer nochmal zurück blicken will: Im Tagesspiegel Checkpoint Podcast "Eine Runde Berlin" spricht Lütke Daldrup mit Tagesspiegel Chefredakteur Lorenz Maroldt und Checkpoint Redakteurin Ann-Kathrin Hipp über detailverliebte Kontrollen, politische Befindlichkeiten und aufgestaute Urlaubstage.
Zitat
„Eine große Feier würde ich nicht mitmachen. Das passt nicht. Das Projekt hat einfach zu viele Nerven gekostet.“
Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke wünscht sich die Eröffnung des BER „würdig und bescheiden“ (Q: „MOZ“).
Tweet des Tages
Telefon klingelt, ich melde mich. Kurzes Schweigen, dann bellt eine Männerstimme: „WER?“. Ich wiederhole. Er: „Kenn ick nich“. Legt auf. #ditisberlin
Stadtleben
Neu in Prenzlauer Berg ist das Försters. Hier kocht Betreiberin Annett Förster seit letztem Freitag ausschließlich vegan – und trägt dazu bei, Klischees aus dem Weg zu räumen. Vegan muss nämlich nicht zwangsläufig kalorienarm und super gesund sein. Veganes Essen kann auch satt machen. Zugegebenermaßen gibt es genug Läden in Berlin, die genau dieses Vorurteil befördern. Doch wer in die Dunckerstraße 2a kommt, hat die Wahl zwischen „Schnitzel“ und Kartoffelsalat, Königsberger Klopse, Kohlrouladen und leckeren Bagels. Wer danach noch Platz im Magen hat, bestellt ein Stück Bananenbrot oder Schoko-Waffeln mit Bananen. Mo-Do 15-23 Uhr, Fr-Sa 15-2 Uhr, So 15-23 Uhr, U-Bhf Eberswalder Straße
Ein Adventsmenü hat das Försters übrigens auch zu bieten: Jeden Samstag und Sonntag bis zum Weihnachtsfest kommt ein hochwertiges, veganes 3-Gänge-Menü auf den Tisch. Vorneweg hat man die Wahl zwischen einem Maronen-Birnensüppchen und Kürbis-Risotto mit Mandelschaum. Das Herzstück bilden Veggie-Ente aus Seitan an Thymiansoße mit Grünkohl, Bratapfel und Klößen oder wahlweiße geschmorte Rouladen in Rotweinjus. Lebkuchenparfait oder Creme Brulee runden das Festessen ab (Preis zwischen 23 und 27 Euro). Reservierung an mail@das-foersters.de.
Trinken – Ein bisschen wie „in der Weihnachtsbäckerei“ (sorry für den Ohrwurm!) fühlt sich ein Besuch im Heaven’s Cake in Lichterfelde an. Denn kaum nähert sich Weihnachten, zaubert Konditoreichef André Haughton in seiner Backstube Weihnachtsbaum-Baisers, Plätzchen und Lebkuchen – dem weihnachtlichen Geruch entzieht sich also keiner. Geruchs- und Geschmacksinn werden sich zudem einig sein: Zum Spekulatius-Cheesecake oder der Sachertorte passt die Tasse schwarzer Kaffee vortrefflich. Wen die Gebäckkreationen überzeugen: Eine Extra-Portion für zu Hause zu kaufen, stellt eine gute Alternative zum Selberbacken dar – und eine zeitsparende obendrein. Ferdinandstraße 31, S-Bhf Lichterfelde-Ost, Mo, Di, Do, Fr 9.30-17.30 Uhr, Mi & Sa 9.30-14.30 Uhr
Berlinbesuch – Eine von Berlins größten Qualitäten ist die Multikulturalität. „Einmal um die Welt“, das geht so in keiner anderen deutschen Stadt. Nächster Stopp heute: „Iran – das verkannte Land“. Ladan Rezaeian ist Fotografin aus Berlin, aufgewachsen ist sie im Iran. Für ihre Fotoausstellung in der Adolfstraße 1 in Steglitz ist sie dorthin zurückgekehrt und hat das Land und seine Menschen fernab von politischer Zwietracht mit ihrer Kamera eingefangen. Die Ergebnisse können Interessierte bis zum 20. Dezember (Mo-Fr 10-17 Uhr) im Fotostudio Ladan bestaunen. S/U-Bhf Rathaus Steglitz
Geschenk – Der Nachwuchs läuft bei Fridays For Future mit, hat die Lateinamerika-Reise nach dem Abi an den Nagel gehängt und die ganze Familie davon überzeugt, auf Fleisch zu verzichten (zumindest, wenn er dabei ist)? Dann sollte man bei der Auswahl des Weihnachtsgeschenks besondere Vorsicht walten lassen. Den meisten Klimaschutz-Kriterien entspricht etwa eine Bienenpatenschaft. Die kann man zum Beispiel beim Artenschutzverein Mellifera e.V. abschließen und unterstützt damit ein Bienenvolk der Lehr- und Versuchsimkerei Fischermühle. Für 35 Euro im Jahr bekommen Paten ein Glas Honig – das Etikett kann mit persönlicher Grußformel bedruckt werden. Und ja, man kann seine Bienen auch besuchen, die Termine werden rechtzeitig online bekanntgegeben.
Plätze sichern – Der Kreml schränkt die Internetfreiheit der BürgerInnen in Russland immer weiter ein. Erst am 1. November trat ein Gesetz zum „souveränen Internet“ in Kraft, das das russische Netz von der weltweiten Infrastruktur abtrennt. Folgt Putin dem Vorbild Chinas? Und wie können die demokratische Opposition und unabhängige Zivilgesellschaft in Russland online bleiben? Das diskutieren auf dem Podium zu „Internetkontrolle in Russland" u.a. Damir Gajnutdinow von der Menschenrechtsgruppe Agora aus Moskau, Ulrike Gruska von Reporter ohne Grenzen, Alexander Isawnin von der Internet Defence Society Mokau und Ralf Fücks von Zentrum Liberale Moderne Berlin morgen Abend um 19 Uhr im Tagesspiegel (Askanischer Platz 3, S/U-Bhf Anhalter Bahnhof), Anmeldung bis spätestens heute unter diesem Link.
Karten gewinnen – Wer öfter mal ans Aussteigen denkt: Am Donnerstag berichten Franziska und Carsten Jebens über ihr Leben im Wald. Weil zu wenig Zeit für die schönen Dinge im Leben blieb, kauften die beiden vor zehn Jahren ein altes Forsthaus bei Ludwigslust in Mecklenburg Vorpommern und leben seitdem ohne Wasseranschluss, ohne Heizung und ohne Nachbarn (hier ein kurzes Video dazu). Die Lesung aus „Kaffee mit Käuzchen – Unser Traumhaus im Wald“ beginnt um 20 Uhr in der Globetrotter Erlebnisfiliale Steglitz (Schloßstraße 78, S-Bhf Rathaus Steglitz), der Eintritt kostet 11 Euro – oder Sie gewinnen zwei Freikarten via Checkpoint (bis 12 Uhr).
Noch hingehen ins Kunstquartier Bethanien am Mariannenplatz 2, wo bis Donnerstag die interdisziplinäre Kunstausstellung „They put it together“ gezeigt wird. Sie ist ein von Zeichner und Hochschuldozent Peter Branger kuratiertes Kombi-Projekt verschiedener Kunsthochschulklassen und umfasst eine beeindruckende Bandbreite von Malerei über Plastik bis hin zu Installation und Film. Tägl. 16-20 Uhr, U-Bhf Kottbusser Tor
Last-Minute-Party – Die Zukunft des KitKat-Clubs ist ungewiss. Unstrittig ist, dass damit ein weiteres Stück von dem Berlin bröckelt, dass jährlich Tausende Menschen anzieht. Wen die Vorstellung eines Fetischclub-Besuchs nie so richtig angezogen hat, sollte es sich dennoch überlegen – bevor es zu spät ist. Zum Electric Monday ist die Kleider-Policy übrigens auch lockerer: „Come in with or without dress code – wear what you want – just be yourself”, heißt es in der Ankündigung. Ab 23 Uhr in der Köpenicker Straße 76 (U-Bhf Heinrich-Heine-Straße)
Das Stadtleben zum Wochenstart von: Maria Kotsev
Ein Türchen Berlin

Noch 22 Tage bis Weihnachten und bis es so weit ist, hier ein paar Ideen, was Sie mit Ihren Liebsten bis dahin unternehmen können, um dem Weihnachtstrubel zu entkommen, denn das schönste Geschenk – egal zu welcher Jahreszeit – ist Zeit miteinander: Am 20. Dezember zeigt der Russian Circus on Ice im Theater am Potsdamer Platz Tschaikowskys Nussknacker als fantasievolle Adaption auf (Kunst-)Eis mit viel Akrobatik und Live-Orchesterbegleitung. Tickets gibt es ab 31 Euro hier oder bei uns, denn wir verlosen Freikarten für eine Familie, die sogar einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen (Schlittschuhe können gern mitgebracht werden!). Kleine und große Eis-Phantasten schreiben dafür bitte eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Bild: Naomi Fearn
Berlin heute
Verkehr – Landsberger Allee (Friedrichshain): Ab 4 Uhr wegen Straßenarbeiten an der Kreuzung Petersburger / Danziger Straße nur eingeschränkte Nutzung der Fahrstreifen möglich (bis Mitte Dezember).
Adlergestell (Adlershof): In Höhe des S-Bahnhofs Schöneweide ist der rechte Fahrstreifen gesperrt, bis Mitte Dezember von Montag bis Freitag (7.30-15.30 Uhr).
Märkische Allee (Marzahn): Ab 8 Uhr zwischen Marzahner Promenade und Franz-Stenzer-Straße nur zwei Spuren pro Richtung frei (bis Mitte Dezember).
Zwickauer Damm (Rudow): In Richtung Zittauer Straße zwischen Neuköllner Straße und Fleischerstraße gesperrt (bis Mitte Dezember). Fuß- und Radverkehr sind nicht betroffen.
Brücke auf der Straße An der Wuhlheide (Oberschöneweide): Bis Mitte Dezember in beiden Richtungen gesperrt.
Tunnel Tiergarten-Spreebogen: In Richtung Kreuzberg gesperrt (21-5 Uhr).
Demonstration – Vor dem Bundeskanzleramt fordert die Stiftung „4 Pfoten“ mit 50 AktivistInnen von 8.30-15 Uhr „Kassenstand beenden zum Landwirtschaftsgipfel“. Die IG BCE veranstaltet von 10.30-11 Uhr eine „Frühstückspause“ und wehrt sich mit 30 Gleichgesinnten „gegen die angekündigte Schließung“ in der Moosrosenstraße / Gradestraße. Und ver.di läuft mit 50 Personen von 12-13.15 Uhr anlässlich der „Aktion 37-Stunden-Woche im Einzelhandel“ vom Paula-Thiede-Ufer über den Eastside-Park dorthin zurück.
Gericht – Eine ehemalige Mitarbeiterin eines großen Online-Versandhändlers und ihr mutmaßlicher Komplize kommen wegen einer Serie von Betrügereien mit Bestellungen im Internet auf die Anklagebank. Sie sollen Waren im Wert von rund 15.000 Euro ergaunert haben. Bei dem Schwindel habe die 35-Jährige falsche Informationen in das EDV-System des Unternehmens eingegeben (9 Uhr, Kriminalgericht Moabit, Turmstraße 91, Saal 671). Und gegen drei junge Männer beginnt der Prozess um insgesamt 24 Taten. In einem Fall geht es um einen Einbruch in ein Textilfachgeschäft, bei dem 68 hochwertige Winterjacken im Wert von rund 45.000 Euro gestohlen wurden (13 Uhr, Saal 700).
Universität – Über „Street Vending in the Neoliberal City“ sprechen um 18 Uhr Dr. Noa Ha und Kristina Graaff an der HU (Universitätsstraße 3b, S/U-Bhf Friedrichstraße). Der Eintritt ist frei.
Berliner Gesellschaft
Geburtstag – Alina Bronsky (41), Schriftstellerin / Yvonne Catterfeld (40), Sängerin und Filmschauspielerin / Justus von Dohnányi (59), Schauspieler / Ursela Monn (69), Schauspielerin / Rita Brigitte Paul (91), Sängerin, Schauspielerin und Kabarettistin / Karim Rekik (25), Innenverteidiger bei Hertha / Gunter Schoß (79), Moderator und Schauspieler / Botho Strauß (75), Schriftsteller und Dramatiker / Stefan Taschner (50), für die Grünen im AGH / Jan Ullrich (46), ehem. Radsportler / Louisa Walter (41), Hockey-Nationalspielerin / Volker von Wysocki (68), „Alles Gute zum Geburtstag, lieber Papa, endlich 68!“
Sie möchten jemandem zum Geburtstag gratulieren? Schicken Sie einfach eine Mail an checkpoint@tagesspiegel.de.
Gestorben – Detlef Alte / Ilona Köhler, * 4. Februar 1959 / Hermann Spörel, * 4. Januar 1950, Künstler, Maler, Zeichner / Prof. Dr. Jan Zierski, * 10. September 1940, ehem. Direktor der Klinik für Neurochirurgie, Vivantes Klinikum Neukölln
Stolperstein – Rebecca Aufrecht (Jhg. 1881) lebte seit Ende der 20er Jahre mit ihrem Ehemann Philipp Aufrecht in der Moselstraße 4 in Friedenau. Am 14. September 1942 wurde sie nach Theresienstadt deportiert, wo die Nazis sie heute vor 77 Jahren ermordeten.
Encore
Die WG-Plattform „badi“ hat die Berliner Bezirke nach 23 Faktoren untersucht (u.a. Start-ups, Clubs, Grünflächen, Fitnessstudios, Verkehr…) – neben Kuriositäten (die meisten Dönerbuden gibt’s angeblich in Steglitz-Zehlendorf) und Normalitäten (die meisten Clubs residieren natürlich in Friedrichshain-Kreuzberg) fällt Berlin-Kennern sicher gleich ein grober Fehler auf: In der Kategorie „Unterhaltung“ schneidet Spandau mit unfassbaren 0,0 Prozent als letzter aller Bezirke ab. Es gibt also tatsächlich noch Menschen, die den fulminanten „Leute“-Newsletter von André Görke nicht kennen. Mit einem Klick auf diesen Link hier lässt sich das schnell ändern (und die anderen Bezirksnewsletter finden Sie da auch).
Ich wünsche Ihnen einen unterhaltsamen Start in die Woche – morgen früh begrüßt Sie hier der am Wochenende neu gewählte Vorsitzende der Kleingartenkolonie „Bornholm 1“, Robert Ide (echt – kein Joke). Bis dahin,
Ihr