fast beiläufig hat es Michael Müller jetzt verkündet: Die Ausgangsbeschränkungen in Berlin werden nicht am 19. April, also am Sonntag, enden. An diesem Tag läuft die kleine, unseren Alltag fest umklammernde „Verordnung zur Eindämmung des Coronavirus“ bislang aus. „Ich gehe davon aus, dass wir vielleicht ab dem 27. April oder dem 1. Mai Veränderungen haben werden“, sagte der Regierende stattdessen. Alles weitere wird ab heute diskutiert: Um 14 Uhr soll eine Videokonferenz aller Länderchefinnen und -chefs mit der Kanzlerin beginnen. „Berlin wird im Einklang mit Bund und Ländern agieren“, sagt Wirtschaftssenatorin Ramona Pop am Dienstag pflichtbewusst. Leider geigt das föderale Orchester längst atonal.
Vorneweg fiedelt diesmal Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (Kanzlerkandidat in spe). So verkündete sein Bundesland schon jetzt, die Schulen gleich nach den Ferien schrittweise wieder öffnen zu wollen. Eine Woche später sollen die ersten Kitas folgen. Der Call mit der Chefin? Soll mal kommen. Markus Söder (Kanzlerkandidat? Ja, nee.) plädiert hingegen – ausgerechnet, jaja – für Besonnenheit bei der Lockerung der Maßnahmen und lehnt baldige Schulöffnungen ab. Via Twitter erklärt er: „Es sollte kein Überbietungswettbewerb entstehen, der die Menschen verunsichert. Maß und Mitte sind gefragt. Wir sind noch lang nicht über den Berg.“ Sachsen-Anhalt hat sich schon von der Einheitslockerung verabschiedet und für die Lockerung der Einheit entschieden. Ministerpräsident Rainer Haseloff schreibt, ein „gemeinsamer Generalkurs sollte weiterhin erkennbar bleiben“.