Willkommen zum Checkpoint an diesem Wochenende, an dem ein Rekord droht. Nachdem wir am Mittwoch schon dicht dran waren, kommt am Sonntag die nächste Hitzespitze. Amtliche 38,1 Grad (vom 11.7.1959; einzelne noch höhere Werte stammen von damals noch nicht vorhandenen Messstationen) sind zu überbieten – oder lieber nicht. Seit 2018 häufen sich die meteorologischen Ausflüge in die Zukunft auf beängstigende Weise.
Laut dem Robert-Koch-Institut hat der Sommer 2018 allein in Berlin fast 500 Menschenleben gekostet. Dafür, dass diese Größenordnung dem Fünffachen der Morde+Totschläge und dem Zehnfachen der Verkehrstoten des vergangenen Jahres entspricht, war die Resonanz gering. In diesem Jahr besteht das Glück bisher darin, dass die extreme Hitze jeweils nicht lange bleibt.
Mit dem Wassernachschub haben wir weniger Glück – wie im vergangenen Jahr, nur jetzt ohne Reserven aus besseren Zeiten. Ewig wird die urbane Natur, ohne die Berlin nicht Berlin wäre, das nicht mitmachen. Und der Tag, an dem im Umland ein Waldbrand völlig außer Kontrolle gerät, ist womöglich näher als der nächste Wetterumschwung. Im Klimakatastrophenfilm „The Day After Tomorrow“ von 2004 versinkt das Brandenburger Tor im Schnee. Das ist die Hollywood-Variante. In der banalen Wirklichkeit haben wir einfach von Ostern bis Halloween konstant das, was man früher „schönes Wetter“ nennen konnte.
Laut einer Forsa-Umfrage in der „Berliner Zeitung“ von heute ist Klimaschutz für 38 Prozent der befragten Berliner das wichtigste Thema.