Mein Wochenende mit
Kevin, unser liebstes Wildschwein in der Rotte, kennt jeden Flecken Land in Berlin und Brandenburg. An dieser Stelle gibt er wöchentlich Ausflugstipps ins Umland.
„Ich persönlich finde ja, dass das Baden eine sehr intime Angelegenheit ist. Und das vor allem, weil es einfach immer unbeholfen aussieht, wenn sich Landlebewesen an der Fortbewegung im Wasser versuchen. Es hat schon gute Gründe, dass unsereins keine Kiemen hat. Man strampelt und zappelt, schafft reichlich Getose und kommt dabei doch kaum voran. Schauen Sie mal einem Fisch beim Schwimmen zu: Das ist Eleganz. Da bewegt sich kaum Muskulatur, Wellen werden kaum geschlagen, und doch schießt er nur so durch sein Medium als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Ist es ja auch. Sind Fische zugegen, stolziere ich daher lieber am Ufer auf und ab. Nur an einem Ort mache ich hin und wieder eine Ausnahme: An der offiziellen Hundebadestelle in Töplitz gehen nicht nur Hunde und Halter ins Wasser, nein, auch Pferde. Und wenn die das tun, liegt die Aufmerksamkeit der beflossten Havelbewohner:innen ganz bei denen – da fühle ich mich unbeobachtet. Den Weg dorthin kann man – auch mit Hund – wunderbar per Fahrrad ab Bahnhof Golm oder ab Werder zurücklegen. Wobei der ab Werder der schönere ist, da er einmal um den Großen Zernsee führt, über ländliche Schotterwege, vorbei an Yachten, deren Masten in der Abendsonne lange Schatten werfen. Eine Badestelle ohne Hunde gibt es übrigens auch unweit – für alle Schamlosen. Ich empfehle mich, mit freundlichen Grunzen.“