Wirtschaftssenator Schwarz verärgert Kollegen mit Pressemitteilung

Vorschnell, voller Eigenlob und fehlerhaft war eine Pressemitteilung von Wirtschaftssenator Schwarz (parteilos). Einige Senatsmitglieder zeigten sich wenig „amused“. Von Nina Breher.

Wirtschaftssenator Schwarz verärgert Kollegen mit Pressemitteilung
Foto: Annette Riedl/dpa

So weit, so Corona-routiniert. Aber holen Sie das Popcorn raus, hinter den Kulissen knatscht es. Wohl ein Zeichen, dass der neue Senat sich gut im Roten Rathaus eingelebt hat. Wie der Tagesspiegel aus Senatskreisen erfuhr, sollen sich einige Senatsmitglieder über eine Pressemitteilung des SPD-geführten Wirtschaftssenats geärgert haben. Darin ging es – augenscheinlich harmlos – um Änderungen der Infektionsschutzverordnung (2G & Co.), „die auf eine Initiative des Wirtschaftssenators zurückgehen“. Der Ärger soll nicht nur (aber auch) dem Eigenlob gegolten haben. Kommentiert worden sei außerdem, dass Stephan Schwarz‘ Wirtschaftsverwaltung eine eigene Mitteilung zu der Senatssitzung herausgab, nicht die der Senatskanzlei abgewartet habe – unüblich sei das. Nicht unüblich scheinen hingegen Vorpresch-Konfliktchen dieser Art (vgl. z. B. CP vom 29.11.).

Außerdem sorgte ein Fehler für Verwirrung – in der besagten Pressemitteilung hieß es zunächst, Geboosterte müssten „im Falle einer Infektion nicht mehr in Quarantäne“. Hat Wirtschaftssenator Schwarz etwa im Alleingang die Durchseuchung beschlossen? Doch nicht. „Das ist uns auch gerade aufgefallen (wirklich!)“, schrieb Sprecher Matthias Wulff dem Checkpoint – und korrigierte die Meldung flugs. Gemeint waren natürlich Geboosterte, die Kontakt zu einer infizierten Person hatten. Klar, dass auch der Fehler an anderer Stelle Empörung auslöste. Vor allem bei einem so wichtigen Thema komme es doch darauf an, dass die Bevölkerung nicht verwirrt werde, hieß es.