Unbekannter versucht, Kind in sein Auto zu ziehen
Auf dem Schulweg ist ein Kind in Pankow nur knapp einem Übergriff entgangen. Die Grundschulen im Großbezirk haben nun ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Von Robert Ide

Es passiert sehr selten. Aber es macht große Angst. Eltern in Pankow sind in Sorge, nachdem Anfang März ein Kind auf dem Schulweg von einer fremden Person in ein Auto gezogen werden sollte, sich aber noch befreien konnte. „Das Kind hat sich losgerissen und ist weggelaufen, wurde dann von einer Passantin in die Schule gebracht. Es handelte sich um eine Person und ein Fahrzeug, das geparkt abgestellt war.“ So schreibt es Ralph Langer, der Leiter der Trelleborg-Grundschule am Eschengraben, in einem Eltern-Rundbrief, der dem Checkpoint vorliegt.
Das Landeskriminalamt ermittelt nun in dem Fall, berichtet Patricia Brämer von der Berliner Polizei am Checkpoint-Telefon. Noch sei kein Straftatbestand erfüllt, „das kann sich aber im Zuge der Ermittlungen ändern“, sagt Brämer. Eltern werden nun gebeten, wachsam zu sein. „Schaffen Sie bitte, wenn möglich, unter den Kindern kleine Teams oder Gruppen, die den Schulweg gemeinsam gehen“, heißt es im Rundbrief des Schulleiters.
Nach einer Warnung der Schulaufsicht aufgrund von Hinweisen „aus zwei Schulen“ haben nun auch andere Grundschulen im Großbezirk ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt, etwa was die Abholung von Kindern nach dem Unterricht betrifft. Die Polizei weist gleichzeitig darauf hin, dass solche Vorkommnisse nicht oft passieren. „In den letzten Monaten ist uns kein Fall bekannt geworden, bei dem ein Kind in ein Auto gezerrt wurde“, so Brämer. Allerdings hatten im Oktober und November vergangenen Jahres vier Fälle in Zehlendorf viel Sorge ausgelöst, als laut Polizei Kinder von fremden Personen „im Nahbereich von Grundschulen und auf einem Spielplatz angesprochen, berührt oder gefilmt wurden”.
Für einen sicheren Schulweg appelliert die Polizei in einem Aufklärungsflyer (PDF zum Herunterladen hier) insbesondere an den Mut der Kinder: „Vertraue deinem Gefühl, wenn dir etwas bedrohlich vorkommt! Wirst du von einer Person bedrängt, laufe sofort weg und schreie laut.“ Langer appelliert in seinem Schreiben, dass Eltern mit ihren Kindern über die mögliche Gefahr sprechen: „Losreißen, schreien, weglaufen, andere Passanten hinzuziehen… – benennen Sie bitte zusammen mit den Kindern Möglichkeiten, damit nichts Schlimmeres passiert.“