„Ich finde dies unsolidarisch“ – Empörung über Corona-Bonus für den Öffentlichen Dienst
Warum in der Krise sämtliche Berliner Beamte „beschenkt“ werden, bleibt für eine Leserin unseres Newsletters rätselhaft. Sie selbst ist verbeamtet. Von Lorenz Maroldt

Aus der Mail einer Leserin zur Tarifeinigung mit Verdi: „Ich arbeite selbst im Öffentlichen Dienst und war über die Nachricht der steuerfreien Corona-Sonderzahlung sehr empört. Im Gegensatz zu vielen anderen Berufsgruppen hatten wir keine finanzielle Notlage oder Angst, dass Kündigungen drohen. Es gab und gibt die Möglichkeit, bezahlten Sonderurlaub zu nehmen, wenn z.B. die Kinderbetreuung durch Schulschließungen dies notwendig machte, oder jetzt bei Quarantäne. Dass der Öffentliche Dienst nun flächendeckend weiter beschenkt wird, obwohl wir am besten gestellt sind, bleibt mir ein Rätsel. Ich finde dies unsolidarisch, wenn andere gerade echte Hilfe gebrauchen können.“
Zur Erinnerung: Es gibt 600 Euro bei einem Bruttolohn von bis zu 3.470 Euro, 400 Euro bei bis zu 5.800 Euro und 300 Euro für höher eingruppierte Beschäftigte – und zwar steuerfrei. Und: „Anspruch auf Auszahlung besteht, wenn das Arbeitsverhältnis am Stichtag 1.10.20 bestand und an mindestens einem Tag zwischen dem 1.3.20 und 31.10.20 Anspruch auf Entgelt bestanden hat.“ Das sollte zu schaffen sein.