Das nächste Versprechen des Joe Chialo: „Kein Baustopp“ bei Sanierung der Komischen Oper in Berlin

Bei der rbb-Abendschau gibt sich Kultursenator Chialo zuversichtlich, dass die Sanierung der Komischen Oper nicht eingespart wird. Ob er damit Recht behält, bleibt noch abzuwarten. Von Anke Myrrhe.

Das nächste Versprechen des Joe Chialo: „Kein Baustopp“ bei Sanierung der Komischen Oper in Berlin
Foto: dpa / Annette Riedl

Einen Grund zum Feiern erhoffen sich auch die Unterstützer der Komischen Oper, deren Sanierung eingespart werden sollte. „Wenn das Parlament unseren Vorschlägen folgt – und die sind da, und die sind gut –, dann bin ich mir ziemlich sicher, dass wir alle ein ruhiges und friedliches Weihnachtsfest haben werden“, sagte Kultursenator Joe Chialo (CDU) gestern mit zuversichtlichem Grinsen in der rbb-Abendschau. „Also kein Baustopp?“, fragte die Reporterin. „Kein Baustopp.“

Die Erfahrung sagt eigentlich, dass Politiker solche eindeutigen Aussagen nur dann machen, wenn sie wirklich etwas in der Hand haben. Aber Chialo ist bekanntlich von Beginn an durch unkonventionelles Auftreten aufgefallen. Was anfangs erfrischend anders wirkte, löst heute fraktionsübergreifend fast nur noch Kopfschütteln aus. Und so könnten es auch diesmal leere Hände sein: Auf den Fluren des Abgeordnetenhauses weiß jedenfalls bislang niemand von einer Lösung,kein Haushälter hat etwas Konkretes gesehen, wie die Sanierung (10 Millionen Euro) finanziert werden soll. Chialo selbst äußerte sich am Abend nicht mehr auf Checkpoint-Anfrage.

Zumindest eine Lösung wird es wohl geben: In der Streichliste war nämlich zunächst übersehen worden, dass die Ausweichstätte im Schillertheater mit der aktuellen Planung auch nicht mehr finanziert wäre. Was faktisch das Ende des der Komischen Oper bedeuten würde. Dass es dazu kommt, ist dem Senat nicht mal in diesen harten Sparzeiten zuzutrauen. Dass sich der Kultursenator erneut verrechnet hat, allerdings schon.