Dreckige Parks suchen saubere Zuständigkeiten
Wenn es um Berlins zugemüllte Grünanlagen geht, sind sich Polizei und Bezirke einig wie selten: für Beschwerden sind sie die falsche Adresse. Aus dem Checkpoint. Von Nina Breher
Feuer und Flamme sind die Berlinerinnen für ihre Parks, vor allem, seit sie die Clubs ersetzen. So weit, so bekannt – ob und wie sehr Anwohnende sich durch beim Feiern entstehenden Lärm und Müll gestört fühlen, hingegen nicht: Die Verwaltung erfasst entsprechende Beschwerden nicht, räumt sie auf Anfrage der Abgeordneten Sebastian Czaja und Thomas Seerig (FDP) ein. Bekannt ist nur: Die Polizei erfasste 713 Straftaten „mit Covid-19-Bezug“ in Parks, Grünanlagen und an Gewässern, zudem 1.110 Ordnungswidrigkeiten dieser Art (März 2020 bis Juni 2021).
Aber Berlin wäre nicht Berlin, wenn diese Zahlen nicht mit einem Behördenpingpong kämen: Mehrere Bezirke (Steglitz-Zehlendorf, TempelSchön, Neukölln, Lichtenberg, Mitte) haben, heißt es in der Antwort der Innenverwaltung, „entschieden, dass sie (…) keine Zuständigkeit der Bezirksverwaltungen, sondern ausschließlich der Polizei sehen.“ Die sieht das natürlich anders.