Diese Berliner Standorte gehen bei Teslas Fabrikbau leer aus

Tesla will eine Gigafactory bei Berlin bauen. Ramona Pop hatte Elon Musk bereits 2018 mehrere Berliner Standorte vorgeschlagen. Diese kommen nun nicht zum Zug.

Diese Berliner Standorte gehen bei Teslas Fabrikbau leer aus
Foto: Noah Berger/Reuters

Der BER ist noch nicht gebaut, da kommt schon der erste Rieseninvestor. Tesla will seine europäische Gigafabrik für Elektroautos und Batterien in der Hauptstadtregion ansiedeln. In Berlin soll ein Design- und Entwicklungszentrum entstehen, in Brandenburg (laut Tagesspiegel-Information in Grünheide) das entsprechende Werk. Das hat Konzernchef Elon Musk am Dienstagabend bei der der Verleihung des „Goldenen Lenkrads“ im Axel-Springer-Haus verkündet. Es geht um nicht weniger als eine Milliardeninvestition, rund 7000 Jobs und 150.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr. Die Dimension: „Großfabrik 3 in Shanghai“. Gebaut wurde die übrigens in weniger als einem Jahr.

Die Berlin-Brandenburg-Baustellen mehren sich noch früh genug. Jetzt sind erstmal alle stolz & glücklich. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagt: „Die Gigafabrik wird Brandenburg als innovativen und internationalen Standort einen weiteren Schub geben und sehr vielen Menschen gute Arbeit geben.“ Berlins Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) sagte dem Checkpoint: „Das ist sensationell und wird der E-Mobilität und der Entwicklung des autonomen Fahrens in Berlin einen riesigen Schub geben.“ Für Tesla sei die Hauptstadt der beste Platz, um das „Brain“ anzusiedeln. Mögliche Grundstücke soll Berlin Partner schon gesucht und erste Gespräche geführt haben.

Bereits im Sommer 2018 hatte Ramona Pop beim Tesla-Chef für Berlin geworben (nachdem er via Twitter eine deutsche Fabrik in Aussicht gestellt hatte). In dem Brief vom 16. August schreibt die Wirtschaftssenatorin: „Tesla ist uns als Pionier der Mobilitätswende bekannt. Die Stadt Berlin teilt Ihre Vision einer klimagerechteren Mobilität. Persönlich bewundere ich Ihre Tatkraft und das hervorragende Engagement (…). Gerne möchten wir Ihnen anbieten, Sie und Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei allen kommenden Aktivitäten zu unterstützen.“ Geeignet seien laut Pop mehrere Standorte, „etwa im neuen Cleantech-Business-Park in Marzahn oder in Buch mit mehreren Quadratkilometern bestens erschlossener Gewerbeflache. Perspektivisch werden auch mit der Urban Tech Republik in Tegel weitere Flächen zur Verfügung stehen.“ 

Dass Tesla nun lieber in die Nähe des BER zieht, ist insbesondere für den Cleantech-Business-Park in Marzahn bitter. Denn Tesla hätte perfekt zum Profil des Industriegebietes gepasst. Der Park im Osten Berlins bietet ausschließlich grünen Industrieunternehmen Flächen an. Hier sollen Produkte entstehen, die für einen nachhaltigen Energie- und Rohstoffverbrauch oder für eine umweltschonende Mobilität gebraucht werden. Doch das Areal steht seit Jahren fast vollständig leer. In dem 2015 eröffneten Park siedelte sich bisher erst eine Firma an. Von 90 Hektarn sind momentan gerade einmal zwei belegt.