Mit allen Mitteln an die Macht

Drohgebärden und Aufstiegsintrigen: Parteifreunde bescheinigen Lucas Schaal, der die Landeskonferenz der Jungen Union stoppen ließ, politische Paranoia. Von Lorenz Maroldt

Mit allen Mitteln an die Macht
Fahnen mit dem Logo der Jungen Union (JU) wehen im Wind. Die Berliner Landeskonferenz der CDU-Nachwuchsorganisation wurde kurzfristig abgesagt. Foto: Monika Skolimowska/dpa-Zentralbild/ZB

Wegen der Turbulenzen in der Jungen Union pfeift jetzt auch dem CDU-Landesvorsitzenden und möglichem Regiermeister Kai Wegner der Wind um die Ohren – im Mittelpunkt steht sein Abgeordneter Lucas Schaal, bundesweit bekannt geworden als einziger CDU-Direktmandatsgewinner in der ansonsten grün dominierten Berliner Innenstadt. Wegners Mann aus Mitte will mit allen Mitteln an die Macht, auch in der JU: Er bedroht Parteifreunde (Checkpoint vom 13.4., hier nachzulesen) und unterbindet Abstimmungen, wenn er seine Mehrheit in Gefahr sieht.

Jetzt hat Schaal, nebenbei Referent von Friedrich Merz, erstmals direkt den Berliner CDU-Vorstand und damit auch Kai Wegner in seine Aufstiegsintrigen eingebunden: Auf Schaals Antrag hin stoppte das Landesparteigericht wegen behaupteter Formfehler kurzfristig die JU-Landeskonferenz, auf der sich Schaal zum Vorsitzenden wählen lassen wollte – sich aber der Mehrheit der Delegierten wegen seiner Drohgebärden nicht mehr sicher war.

Parteifreunde bescheinigen Schaal eine ausgewachsene politische Paranoia.