Zielmarke von 25 Prozent deutlich verfehlt: Nur jede zehnte neue Wohnung in Berlin ist eine geförderte Sozialwohnung

Der soziale Wohnungsbau kommt nicht voran. Weit weniger als die Hälfte der geplanten Wohnungen wurde fertig, gleichzeitig sinkt der Bestand. Doch das Problem wird ignoriert. Von Daniel Böldt.

Zielmarke von 25 Prozent deutlich verfehlt: Nur jede zehnte neue Wohnung in Berlin ist eine geförderte Sozialwohnung
Foto: dpa / Bernd von Jutrczenka

Weiter geht’s mit etwas mehr Bodenhaftung. Vor wenigen Tagen zeigte sich Bausenator Christian Gaebler (SPD) recht stolz über die Anzahl der fertiggestellten Wohnungen in Berlin im Jahr 2022. Und tatsächlich sind 17.310 bezugsfertig gemeldeten Wohnungen angesichts der Umstände nicht allzu schlecht – auch wenn das Ziel von 20.000 verfehlt wurde.

Bedenklicher sieht es bei den Sozialwohnungen aus. Im vergangenen Jahr wurden laut Senatsbauverwaltung gerade einmal 1.730 geförderte Wohnungen fertiggestellt. Damit ist nur jede zehnte neue Wohnung in Berlin eine Sozialwohnung, Ziel sowohl der alten als auch der neuen Koalition waren beziehungsweise sind 25 Prozent.

Dazu kommt: Sozialwohnungen dürfen nach einem bestimmten Zeitraum wieder zu einem Marktpreis vermietet werden. Derzeit sinkt der Bestand dieser günstigen Wohnungen schneller als neue hinzukommen. Der Stadt droht ein (weiteres) soziales Problem. Ein bisschen ist es wie mit dem demografischen Wandel: Alle wissen, was kommt, viel dagegen unternommen wird (noch) nicht.