„South by Southwest“ ab 2023 in Berlin: Senat genehmigt 3,5 Millionen Euro für US-Kreativfestival

Der Springer-Verlag und die Penske Media Group können sich über 3,5 Millionen Euro freuen. Sie veranstalten das namhafte Festival im kommenden Jahr. Von Lorenz Maroldt

„South by Southwest“ ab 2023 in Berlin: Senat genehmigt 3,5 Millionen Euro für US-Kreativfestival
Das namhafte „South by Southwest“-Festival wird 2023 auch in Berlin stattfinden. Foto: Picture Alliance/Ashley Landis

Das „South by Southwest“-Festival in Texas ist eine der weltweit größten Veranstaltungen für Musik, Filme und Technologie – na klar, sowas brauchen wir hier auch! Und tatsächlich: Eher unscheinbar findet sich in den Haushaltsausschuss-Dokumenten in Kapitel 1320, Titel 68317, Punkt 6 unter der Bezeichnung „Leuchtturmveranstaltungen und Netzwerke der Kreativwirtschaft“ die geplante Ausgabe von 3,5 Millionen Euro an den Springer-Verlag und die Penske Media Group, „um ein mehrtägiges Kreativfestival in Berlin aufzubauen“. Und was macht die Penske Media Group sonst so? Mal schauen… na sowas: Sie ist Mehrheitseigentümer von „South by Southwest“.

Vom nächsten Sommer an soll das Festival jährlich in Berlin stattfinden – mit zunächst 170 Konzerten und Clubevents, vier Kongressen zu den Themen Musik, Medien, Technologie und Start-ups plus 30 temporären Kunstinstallationen im öffentlichen Raum geben. „Die Events sind in einem Radius von rund fünf Kilometern geplant, um kurze Wege zu den einzelnen Veranstaltungsorten zu gewährleisten“, heißt es in der Vorlage der Wirtschaftsverwaltung, aber: „Der endgültige Name des Festivals steht noch nicht fest.“ South by Southwest wird es wohl nicht heißen – mit den Namensrechten würde es für den Senat noch teurer (zusätzlich eine zweistellige Millionensumme).

Internationale Strahlkraft“ soll das Festival entfalten, ok – aber gibt’s in Berlin nicht genug Power und Knowhow, um so ein Festival auch allein aufziehen? Tja… Immerhin ist von einer „Zusammenarbeit mit den Netzwerken und Vereinen der Berliner Kreativwirtschaft“ die Rede (Vorgespräche mit der „Club Commission“ soll es schon gegeben haben) – die Förderung geht jedoch erstmal an Springer und Penske, vier Jahre lang, ohne Ausschreibung: Die 3,5 Millionen sind nur der Anfang für 2023.