Rolf Hochhuth gestorben

Rolf Hochhuth rief immer wieder mal an, um Attacke-Texte anzubieten oder um ein bisschen zu zündeln, gerne gegen den Senat oder Claus Peymann. Oft ging es um das Berliner Ensemble, und manchmal vergaß er, nach dem Gespräch aufzulegen. Dann konnte ich noch hören, wie er triumphierend zu seiner Frau sagte: „So, jetzt wollen wir doch mal sehen!“ Er hat den „Stellvertreter“ geschrieben (gegen den Papst), „Juristen“ (gegen Filbinger), „Wessis in Weimar“ (gegen Rohwedder) und „McKinsey kommt“ (gegen Ackermann), irrlichterte zwischen linkem Terror und rechten Holocaustleugnern und schien einen Tag nur mit einer gelungenen Provokation zu genießen.