Ein bisschen Anarchie für die Kultur – und eine Bitte

Wir ersehnen den Moment, zu dem alles das wieder möglich ist, was wir seit mehr als einem Jahr entbehren. Die Frage ist nur: Wie bereit wird Berlin, wird die Politik und die Verwaltung dann dafür sein? Schauen wir auf die Kultur: Internationale Künstler suchen bereits jetzt ihren Platz im engen Terminkalender der Bühnen Berlins fürs kommende Jahr – doch die Behörden beharren auf den Regeln der präpandemischen Zeit: Keine Ausnahmegenehmigung gibt’s für die Freilichtbühnen, keinen Freibrief für Musik auf den Plätzen, keine Tische auf Straßen. Die Ruhezeiten sind einzuhalten, so steht’s geschrieben. Doch ruhig war es jetzt lange genug: Berlin wird explodieren wollen vor Glück. Wem das nicht passt, möge bitte für einen Moment, na ja: vielleicht für ein Jahr mal zurücktreten und sich die Ohren zuhalten. Es gibt viel nachzuholen – die Stadt der Freiheit sollte das möglich machen, ohne Wenn und Aber.