Bezirke gegen kürzere Kundenzeit im Bürgeramt

Nur noch 10 Minuten pro Kunde im Bürgeramt statt 12 – und das Wartezeitproblem ist gelöst? So hätte es der Senat gerne, doch die Bezirke gehen dagegen auf die Barrikaden (CP von gestern). Hier eine Stellungnahme von Mitte-Stadträtin Ramona Reiser (Auszug), übermittelt an Checkpoint-Kollegin Laura Hofmann für ihren „Leute“-Newsletter (kostenlose Anmeldung hier):  

Der Senatsbeschluss zur veränderten Termintaktung wird weder inhaltlich noch der Form nach gutgeheißen. Insbesondere vor dem Hintergrund der gesamtstädtischen Steuerung mit regelmäßigen Abstimmungsterminen und verbindlichen Vereinbarungen zwischen Bezirken und Senat (…) trifft die Entscheidung auf Unverständnis. Das gemeinsame Vorgehen wird so konterkariert und die Mitwirkung der Bezirke entwertet. Dass diese Entscheidung den Weg zu den Mitarbeitenden in den Bürgerämtern über die Öffentlichkeit fand, ist bedauernswert und entspricht nicht dem Umgang, den der Bezirk Mitte als kollegiales und wertschätzendes Miteinander praktiziert und einfordert.“

In den Rathauskantinen gibt’s zurzeit also ordentlich Beef. Ein Problem bei der Planung: die steigende „No-show-Rate“ trotz gebuchter Termine. Der SPD-Abgeordnete Sven Kohlmeier schlägt deshalb vor, dass Bürger schon beim Buchen des Termins für die Dienstleistung zahlen. Und hier noch die derzeitige durchschnittliche Wartezeit auf eine Geburtsurkunde in Mitte: 63 Tage. Da kommt’s dann allerdings auf ein paar Minuten mehr oder weniger auch nicht an (Q: Innenverwaltung auf Anfrage von FDP-MdA Maren Jasper-Winter).