Streit ums Thälmann-Denkmal eskaliert
In Pankow spitzt sich ein Deutungskampf zu: Grüne fürchten einen positiven Thälmann-Mythos und der Aufarbeitungbeauftragte tritt zurück. Was ist da los? Von Robert Ide.
Foto: Kai-Uwe Heinrich/Tsp
„Immer jünger werden, je älter man wird, das ist die rechte Lebenskunst.“ Solch kunstvolle Sprüche hätte man wohl einem Arbeiterführer nicht zugetraut. Doch Ernst Thälmann, als KPD-Chef der Weimarer Republik später von der DDR-Führung zum offiziellen Helden mit dem Spitznamen „Teddy“ erkoren, dem die Thälmannpioniere nachzueifern hatten, hatte durchaus eine poetische Seite. Allerdings als Chef des paramilitärischen Rotfrontkämpferbundes und als stalinhöriger Säuberer der KPD auch eine brutale, die Linksromantiker gerne vergessen wollen.