Lederer wünscht sich „Sommer des gegenseitigen Verständnisses“

Wir haben Kultursenator Klaus Lederer gefragt, wie er zu den vielen wilden Open-Air-Partys steht, hier seine Antwort:

Das Bedürfnis von Leuten, die nach einem harten Arbeitstag nach Hause kommen, nicht die ganze Nacht über mit tiefen Frequenzen beschallt zu werden, ist legitim. Es ist auch ein legitimes Anliegen, Grünflächen vor der kompletten Übernutzung zu bewahren. Aber gerade deshalb ist jetzt eine kluge, lösungsorientierte Verwaltung gefragt. Berlin hat durchaus auch in der Innenstadt Orte, an denen eine Kulturveranstaltung niemanden stört, und nicht jede Grünfläche ist ein Gartendenkmal. Es wäre schön, jetzt dort pragmatisch den Weg frei zu machen.“

Lederer sagt, er wünsche sich „einen Sommer des gegenseitigen Verständnisses, einen Sommer der kreativen Lösungssuche, einen Sommer der Ermöglichung. Daran arbeiten wir jetzt seit letztem Herbst. Bei Hindernissen geben wir nicht auf, sondern versuchen zu moderieren. Die Leute wollen nach der grauen Zeit wieder ihr Ding machen, einander begegnen, auf Außenflächen tanzen. Das muss doch mal möglich sein ohne großen Genehmigungsaufwand.“

Zehn Flächen für kuratierte Veranstaltungen sind bereits identifiziert, weitere zwanzig sollen rasch folgen – im Juli geht‘s los, Bewerbungen sind erwünscht, Genehmigungen werden unbürokratisch erteilt (heißt es jedenfalls). Wir sind gespannt. Das vollständige Interview mit dem Kultursenator, in dem es u.a. um Amanda Gorman, Sahra Wagenknecht, identitätspolitische Debatten, kulturelle Aneignung, Fehler in der Corona-Politik, moralischen Druck und eben auch die Hoffnung auf einen fantastischen Kultursommer geht, finden sie hier.