Flussbad-Pokal wegen verdreckter Spree abgesagt
Baden gegangen ist der 5. Berliner Flussbad Pokal, bei dem am Sonntag 650 Menschen durch den Spreekanal an der Museumsinsel schwimmen wollten. Doch bei den Gewittern ist so viel Abwasser aus der (in der City nicht zwischen Haus- und Straßenentwässerung getrennten) Kanalisation in die Spree gerauscht, dass selbst die Fische Schnappatmung und womöglich noch andere Dinge bekommen. Allein im Abschnitt zwischen Oberbaumbrücke und Staatsratsgebäude liefen laut Veranstalter gut 45.000m3 ungeklärte Abwässer aus der Kanalisation in den Fluss. In dem geplante Flussbad entlang der Museumsinsel, soll einmal ein natürlicher Pflanzenfilter solche Verunreinigungen des Wassers beseitigen.
Als Ersatztermin für den Wettkampf ist der 25. August anvisiert; an diesem Sonntag beschränkt sich das Programm auf ein gemütliches Beisammensein an der Monbijoubrücke ab 13 Uhr, bei dem aber auch für Gewässerschutz demonstriert werden soll. „Die Absage des Pokals ist sicherlich eine große Enttäuschung, aber Gesundheit und Sicherheit der Schwimmer*innen haben Vorrang", teilte Veranstalter Jan Edler am Mittwoch schriftlich mit. „Die wiederholte Absage verdeutlicht einmal mehr die dringend notwendigen gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen zur Reinhaltung der natürlichen Gewässer und zur Bekämpfung des Klimawandels.“
Vergangenes Jahr bin ich für den Tagesspiegel übrigens mitgeschwommen – und fand es ebenso beeindruckend wie unheimlich, von unten in die Regenfallrohre des Pergamonmuseums zu gucken.