Uneinigkeit im Berliner Senat: 2000 zusätzliche Ausbildungsplätze, doch bezogen auf was?
Die schwarz-rote Koalition will 2000 neue Ausbildungsplätze schaffen. Doch über den Referenzwert herrscht Unklarheit: Müssen sie nur gemeldet oder auch besetzt werden? Von Daniel Böldt
Verfehlt ist auch ein gutes Stichwort für den Berliner Ausbildungsmarkt. Viele junge Menschen finden auch in diesem Sommer keinen Ausbildungsplatz, gleichzeitig bleiben Stellen unbesetzt. CDU und SPD wollen mit einem „Bündnis für Ausbildung“ gegenhalten. Ziel ist die Schaffung von 2000 zusätzlichen Ausbildungsplätzen bis 2025. Ansonsten wird eine Ausbildungsplatzumlage eingeführt – so steht es im Koalitionsvertrag.
Nur: Welcher Referenzwert gilt für die 2000 zusätzlichen Ausbildungsplätze eigentlich? Darüber ist man sich im Senat offensichtlich noch nicht so ganz einig. Die Frage befindet derzeit „in der Abstimmung innerhalb des Senats sowie mit den Akteurinnen und Akteuren der Beruflichen Bildung im Rahmen der Task Force Ausbildung“, heißt es in einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Abgeordneten Klara Schedlich, Christoph Wapler und Tonka Wojahn, die dem Checkpoint vorliegt.
Immerhin: Die Ausbildungsplätze einfach in eine Statistik einzutragen, soll nicht ausreichen. „Der Senat von Berlin sieht es als erforderlich an, dass nicht nur 2000 zusätzliche Ausbildungsplätze in der Ausbildungsmarktstatistik gemeldet werden, sondern diese auch tatsächlich besetzt werden“, schreibt die SPD-geführte Senatsarbeitsverwaltung. Sollte das nicht gelingen, komme die Ausbildungsplatzumlage als „ultima ratio“. Die CDU sah das Instrument, trotz Koalitionsvertrag, zuletzt kritisch.