Coronaalarm in der Sitzung des Bezirksparlaments

So schnell kann es gehen vom Ausnahmeumstand in den akuten Alarmzustand: Am Donnerstagabend klingelte plötzlich ein Telefon in der Bezirksverordnetenversammlung von Lichtenberg, deren 50 Abgeordnete mit Abstand in einer Schule tagten – mit Masken und ohne Publikum, live übertragen im Internet. Am Telefon, das einem Verordneten der Linksfraktion gehört, war ein Arzt: Dieser teilte dem Politiker mit, dass sein Corona-Test positiv ist. Der unterrichtete seinen Fraktionsvorsitzenden, der den Vorsteher der Versammlung, der den Ältestenrat. Danach verkündete Vorsteher Rainer Bosse (Linke): „Es ist eine außerordentliche Situation eingetreten.“ Abbruch der Sitzung. Alle gingen oder fuhren nach Hause. Und nahmen hoffentlich nur den Schrecken mit.

Am Freitagmorgen kam dann die Erklärung, dass der betroffene Verordnete noch vor der Sitzung fälschlicherweise ein negatives Testergebnis erhalten habe. Dies habe der Arzt dann korrigieren müssen. Wie es aber überhaupt zu dieser Situation kommen konnte, beschäftigt unterdessen die Lichtenberger SPD. Diese fordert sogar eine aufklärende Sondersitzung der BVV.