Berlin zahlt drauf: 29-Euro-Ticket geht auf Kosten des Deutschlandtickets
Fast fünf Millionen Euro monatlich verliert das Deutschlandticket an das 29-Euro-Ticket-Abo. Allerdings wird es nicht vom Bund mitfinanziert, sondern vom Landeshaushalt getragen. Von Stefan Jacobs und Jessica Gummersbach.
Das im Juli eingeführte 29-Euro-Ticket geht vor allem auf Kosten des Deutschlandtickets. Das zeigt die Senatsantwort auf eine Anfrage von Oda Hassepaß (Grüne), die dem CP vorab vorliegt. Demnach sanken die Fahrgeldeinnahmen der BVG durch das D-Ticket fast exakt in dem Maß, in dem die Einnahmen durch das 29-Euro-Ticket stiegen, nämlich um zuletzt knapp fünf Millionen Euro im Monat. Das ist deshalb problematisch, weil die Zuschüsse fürs D-Ticket zur Hälfte vom Bund kommen, während Berlin dessen „Kannibalisierung durch die kurzlebige Giffey-29-Euro-Abo-Falle“, wie Hassepaß es völlig unparteiisch formuliert, allein aus dem Landeshaushalt subventionieren muss.
Bemerkenswert auch: In den ersten acht Monaten dieses Jahres nahm die BVG über das D-Ticket rund 386 Millionen Euro ein – zehn Prozent mehr als in den acht Monaten 2023 nach Einführung des D-Tickets.